Die Forscher haben bei ihrer Modellierung angenommen, dass neben dem Dach auch Fassaden mit Photovoltaik-Modulen belegt sind. Einen Speicher haben sie bei ihrer Rechnung nicht einbezogen.
Wie viel vom Strombedarf eines Bürogebäudes lässt sich mit einer vor Ort installierten Photovoltaik-Anlage decken? Dieser Frage ist jetzt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) nachgegangen – anhand eigener Daten: Die Fassade des ZSW-Institutsgebäudes in Stuttgart ist mit CIGS-Modulen ausgerüstet. Eine weitere Anlage ist auf dem Dach installiert. Die Ertragsdaten haben die Forscher auf ein Modellgebäude übertragen. Das Ergebnis: Der Strom aus den Dach- und Fassadenmodulen kann fast 40 Prozent des Gesamtbedarfs eines Standard-Bürogebäudes decken. Dabei gehen sie davon aus, dass kein Batteriespeicher installiert ist.
Ihrer Modellierung haben die Forscher einen typischen fünfstöckigen Verwaltungsbau zugrunde gelegt. Ihre Annahme: Ein Viertel der Gesamtfassade und 30 Prozent der Dachfläche sind mit Photovoltaik belegt, was im Beispiel zu einer installierten Leistung von 131 Kilowatt führt. Die Solarmodule erzeugen dann zusammen rund 115.000 Kilowattstunden Strom im Jahr – bei 170.000 Kilowattstunden Strombedarf. Diese Zahl ergibt sich aus Messdaten des Landes Baden-Württemberg für Verwaltungsgebäude.
„Allein die Fassaden lieferten über den Zeitraum von einem Jahr 29 Prozent des verbrauchten Stroms“, erklärt Dieter Geyer, Projektleiter am ZSW. Insgesamt 80 Prozent des erzeugten Solarstroms konnten hierfür genutzt werden, den Rest speiste die Anlage in das Stromnetz ein. „Die Kombination von Photovoltaik an der Fassade und auf dem Dach steigerte den Eigenversorgungsanteil sogar auf 39 Prozent“, so Geyer. Insgesamt 58 Prozent des Solarstroms konnten so lokal verbraucht werden.
Quelle: https://www.pv-magazine.de