Die Bundesregierung strebt bis zum Ende des Jahrzehnts eine installierte Photovoltaik-Leistung von etwa 100 Gigawatt an. Dies reicht nicht aus, um eine Stromlücke zu verhindern, wie viele Strommarktexperten meinen. Energy Brainpool hat nun im Auftrag der EWS Schönau ermittelt, wie hoch das technisch und praktisch machbare Potenzial für Dachanlagen ist bis 2030 und welche Maßnahmen notwendig sind, um es zu heben.
Photovoltaik auf Dächern hat die höchste Akzeptanz in Deutschland und kann die Energiewende in die Städte bringen. Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) haben am Montag ihre neue Studie „EEG-Novelle nutzen Solarenergie stärken – Chancen & Maßnahmen eines beschleunigten Zubaus von PV-Kleinanlagen bis 2030“ vorgestellt. Darin hat Energy Brainpool im Auftrag des Ökoststromanbieters das Potenzial für kleine Photovoltaik-Anlagen in Deutschland ermittelt. Photovoltaik-Kleinanlagen sind dabei alle bis 100 Kilowattpeak Leistung, wie Studienautor Michael Claussner bei der Vorstellung der Studie erklärt. Dabei sollte es nicht um Visionen gehen, sondern um das technische und praktisch machbare Potenzial. Das Ergebnis: 170 Gigawatt Photovoltaik-Zubau sind bis 2030 für Deutschland für Klimaziele und die Verhinderung einer Stromlücke notwendig. Bis zu 140 Gigawatt davon könnten auf den Dächern als Kleinanlagen realisiert werden.
In einem solchen Szenario würde sich der Anteil der Photovoltaik-Kleinanlagen am Strommix verdreifachen. Im Fall einer ambitionierten CO2-Bepreisung – Energy Brainpool hat in seinen Annahmen einen Preis von 79 Euro pro Tonne für 2030 angenommen – würden die Treibhausgasemissionen der Energiewirtschaft auf 157 Megatonnen im Jahr 2030 gesenkt und damit würden die Minderungsziele deutlich übertroffen. Gleichzeitig würde das Ziel erreicht, einen Erneuerbaren-Anteil von mindestens 65 Prozent bis 2030 zu erreichen, wie Claußner ausführt.
Quelle: https://www.pv-magazine.de