Greenpeace Energy fordert Marktanschubprogramm für grünen Wasserstoff

Experten sind sich einig, der Strombedarf in Deutschland wird in den kommenden Jahren deutlich steigen. Greenpeace Energy sieht massive Investitionen in grünen Wasserstoff als Notwendigkeit an, diesen Mehrbedarf klimafreundlich zu decken. Bis zu 115 Gigawatt an Elektrolyseuren ließen sich nach neusten Studien um das Jahr 2040 in Deutschland wirtschaftlich betreiben.

Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will, muss es massiv in grünen Wasserstoff investieren. Dies ist das Ergebnis von zwei am Donnerstag veröffentlichten Analysen von Energy Brainpool und dem Wuppertal Institut, die Greenpeace Energy beauftragt hat. Demnach wird in einem künftig vollständig erneuerbaren Energiesystem der Bedarf an erneuerbar produziertem Wasserstoff und daraus hergestellten Treibstoffen mit 1089 Terawattstunden im Jahr höher sein als der Bedarf an grünem Strom mit 959 Terawattstunden. Derzeit liegt der Stromverbrauch in Deutschland bei nur 596 Terawattstunden.

Aus Sicht Greenpeace Energy ist es wichtig, dass der Wasserstoff komplett aus Ökostrom hergestellt wird. Nur so werde das Gas wirklich grün und trägt nicht zusätzlich zur Klimakrise bei. Das Klimapaket der Bundesregierung setze daher auch völlig falsche Signale. „Zwar will sie endlich Wasserstoff fördern, zugleich vernachlässigt die Politik sträflich den Ausbau der Wind- und Solarenergie“, erklärt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation von Greenpeace Energy. Allerdings sei klar, dass mehr grüner Wasserstoff auch mehr erneuerbare Energien bedeute. „Da muss das Klimakabinett dringend nachbessern“, fordert Keiffenheim.

Die Forscher vom Wuppertal Institut haben sich den Verkehrssektor genauer angeschaut. Der den Energiebedarf eines emissionsfreien Verkehrssektors schätzt es auf 355 Terawattstunden im Jahr. Davon entfielen 107 Terawattstunden auf Grünstrom, der direkt durch batterieelektrische Mobilität genutzt wird. Mit 249 Terawattstunden werde deutlich mehr als das Doppelte auf erneuerbare Gase und synthetische Kraftstoffe, vor allem für den Flugverkehr, entfallen. „Doch auch wenn wir den Verkehrssektor maximal elektrifizieren, werden für den Flugverkehr, die Seeschifffahrt und relevante Teile des Lkw-Verkehrs batterieelektrische Antriebe noch für viele Jahre keine Option sein“, erklärte Karin Arnold vom Wuppertal Institut.

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Quelle: www.pv-magazine.de