Fraunhofer ISE: Rahmenlose Glas-Glas-Solarmodule „made in Europe” haben besten CO2-Fußabdruck

Die Freiburger Wissenschaftler haben die CO2-Emissionen von in Deutschland, der EU und in China gefertigten Glas-Glas- und Glas-Folien-Solarmodulen verglichen, die bei einer Herstellung, dem Transport und dem Betrieb der Solarmodule entstehen. Das Ergebnis ist eindeutig und sollte zum Aufbau einer Photovoltaik-Produktionskette in Europa beitragen.

Erst kürzlich hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE eine Studie veröffentlicht, in der es die energetische Amortisationszeiten von kristallinen Photovoltaik-Dachanlagen für die unterschiedlichen Länder weltweit untersuchte. Sieger mit 0,44 Jahren war Indien. Nun haben die Freiburger Wissenschaftler eine neue Analyse veröffentlicht, in der sie den CO2-Fußabdruck von monokristallinen Glas-Folien- und Glas-Glas-Solarmodulen berechnet haben. So seien die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung, dem Transport und Betrieb der Solarmodule entstehen, für in China, Deutschland und der Europäischen Union gefertigte Solarmodule verglichen worden.

Eindeutiger Gewinner sind in Europa gefertigte Solarmodule. „Mit Photovoltaik-Modulen, die in der EU hergestellt wurden, spare ich 40 Prozent an CO2-Emissionen im Vergleich zu Modulen, die aus China importiert wurden“, erklärte Holger Neuhaus, Abteilungsleiter für Modultechnologie am Fraunhofer ISE. Dies liege neben den Einsparungen der Emissionen, die durch den Transport entstünden, vor allem am Energiemix der jeweiligen Länder. Mit 50 bis 63 Prozent sei der Anteil am Energiebedarf bei der Herstellung jedoch der einflussreichste Faktor auf den CO2-Fußabdruck eines Solarmoduls. Die Emissionen, die durch den Transport der Solarmodule aus China nach Europa entstünden, machten nur etwa 3 Prozent der Gesamtemissionen aus.

Für in der EU gefertigte Glas-Glas-Solarmodule kommen nach Berechnungen des Fraunhofer ISE auf 420 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowatt Leistung. Bei Glas-Folien-Solarmodulen aus der EU sind es 480 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowatt Leistung. Bei einer Fertigung in Deutschland haben die Forscher Werte von 520 respektive 580 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowatt Leistung ermittelt. Bei einer Produktion der Solarmodule in China fallen dagegen 750 beziehungsweise 810 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowatt Leistung an. Die jeweils besseren Werte für Glas-Glas-Solarmodule beruhen darauf, dass diese keinen Aluminiumrahmen benötigten. Dessen Herstellung sei sehr energieintensiv. Zudem hätten Glas-Glas-Solarmodule im Vergleich zum Glas-Folien-Pendant eine längere Lebensdauer und geringere Degradation vorzuweisen, was sich zusätzlich positiv auf den CO2-Fußabdruck auswirke. Bezogen auf die erzeugte Kilowattstunde verursacht das rahmenlose Glas-Glas-Modul 22 bis 27 Prozent weniger CO2-Emissionen als das Glas-Folien-Modul, wie die Forscher erklärten.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de