Fraunhofer-Energiewende-Barometer: Zubau von Photovoltaik und Windkraft für Pariser Klimaziele zu gering

Dem „Energiewende-Barometer“ von Fraunhofer IEE, ISE und ISI zufolge muss der Zubau in Deutschland bis 2030 jährlich 8,6 Gigawatt Photovoltaik- und 11,1 Gigawatt Windenergie-Leistung erreichen. Die Energiewende kann durch die Einsparungen bei Importen fossiler Energien finanziert werden, sind die Forscher überzeugt.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland kommt viel zu langsam voran, um das Pariser Klimaziel zu erreichen – so lautet die Quintessenz des „Energiewende-Barometer“, das die Fraunhofer-Institute IEE, ISE und ISI jetzt vorgestellt haben. „Die gegenwärtigen Installationsraten für die erneuerbaren Energiequellen werden absehbar nicht mehr den Verlust von Erzeugungsleistung durch die altersbedingt ausscheidenden Wind- und Solaranlagen überschreiten“, sagt Clemens Hoffmann, Leiter des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE.

Derzeit sind hierzulande 46 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert. Um die CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent zu reduzieren, muss die installierte Leistung bis dahin auf 215 Gigawatt wachsen. Das entspricht einem Zielzubau von 8,6 Gigawatt pro Jahr – in 2018 wurden aber nur 2,3 Gigawatt brutto installiert. Ähnlich sieht es bei der Windenergie aus: Allein bis 2030 werden 97 Gigawatt Onshore- und 17 Gigawatt Offshore-Leistung benötigt, um den aus der Sektorkoppelung resultierenden Stromverbrauch zu decken und die Klimaziele zu erreichen. Bis 2050 werden dann 49 Gigawatt Offshore- und 173 Gigawatt Onshore-Leistung benötigt. Daraus resultiert ein Zielzubau von 11,1 Gigawatt im Jahr. In 2018 wurden 3,8 Gigawatt neu installiert. Im laufenden und den kommenden Jahren werden es noch deutlich weniger sein, erwartet die Windenergiebranche. „Das ist ein Drama“, kommentiert Hoffmann die derzeitigen Zubauzahlen bei Windenergie und Photovoltaik.

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Quelle: www.pv-magazine.de