„FlexMC“: 50 Hertz forscht zu Abrechnung und Vergütung von Kleinflexibilitäten

Die Wärmepumpe doch erst in ein paar Stunden einschalten oder das Elektroauto etwas später laden. Dass das dem Netzbetrieb in der Energiewende helfen kann, ist vielen bekannt. Doch noch fehlen die massentauglichen Modelle für die Abrechnung und Vergütung, damit solche Maßnahmen flächendeckend zum Einsatz kommen können. Netzbetreiber 50 Hertz sowie die Technologiepartner Theben und Decarbon1ze haben vor, das zu ändern.

Der Übertragunsgnetzbetreiber 50 Hertz forscht gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen an Möglichkeiten, die Sektorenkopplung auch in Privathaushalten und dem Kleingewerbe voranzubringen. Das geht aus einer Meldung des Unternehmens hervor. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt beteiligen sich auch noch der Hersteller von Lösungen für die digitale Energiewende und Gebäudeautomation, Theben, sowie das Unternehmen Decarbon1ze, das digitale Lösungen für Stromzähler entwickelt.

In dem Projekt „Flexible Metering and Controlling“, abgekürzt „FlexMC“, wollen die Partner „einfache Lösungen“ finden, die den Nutzenden einen finanziellen oder praktischen Mehrwert liefern. Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Stromspeicher können Stromverbrauch und Bereitstellung zeitlich verschieben. Nehmen Verbraucher diese Möglichkeit wahr, entstehen „Kleinflexibilitäten“ hinter dem Zähler. Im Verteilnetz sollen diese für Entlastung sorgen, im Übertragungsnetz soll dadurch die Stromversorgung effizienter und stabiler werden, erklärte 50 Hertz weiter.

Damit diese Möglichkeiten praktisch ausgeschöpft werden können, wollen die Projektpartner zunächst Lösungen für das Zählen und Abrechnen der kleinen Flexibilitäten finden. Dabei sollen Nutzende Ein- und Ausspeisedaten einzelner Verbraucher über mehrere Unterzähler am Smart-Meter-Gateway einzeln erfasst werden. So sei es möglich, die Flexibilität eichrechtskonform zu zählen und somit auch zu vergüten. Die Lösung soll in neue und auch bestehende Smart Meter eingebunden werden können.

Bereits im vergangenen Sommer veröffentliche die Elia Group, zu der 50 Hertz gehört, ein Whitepaper, in dem die Gruppe eigenen Angaben zufolge der Debatte zur Nutzung kleinteiliger Flexibilitäten angestoßen hat. Im Herbst folgte ein Hackathon, an dem Studierende und Start-ups teilnahmen, um Konzepte zur Umsetzung zu entwickeln. Mit diesem Forschungsprojekt geht das Vorhaben, Kleinflexibilitäten hinter dem Zähler aus Energiedienstleistung einzusetzen, in die nächste Phase.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de