AGEE-Stat ermittelt für 2023 erstmals mehr als 50 Prozent Strom aus Erneuerbaren

Ein ordentlicher Zubau, gute Windverhältnisse und ein abnehmender Gesamtverbrauch haben dafür gesorgt, dass erneuerbare Energien 2023 erstmals mehr als 50 Prozent zum deutschen Stromverbrauch beitrugen. Nach den vorläufigen Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik erhöhte sich die installierte Photovoltaik-Leistung um 20 Prozent, doch die erzeugte Solarstrommenge stiegt nur um ein Prozent.

Die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) hat zusammen mit den Zahlen für November 2023 auch eine Prognose für das Gesamtjahr veröffentlicht; die endgültige Auswertung ist für den kommenden März angekündigt. Auf der bereits recht validen Basis der bis dato gesammelten Daten schätzt die beim Bundesumweltamt angesiedelte Arbeitsgruppe den 2023 insgesamt aus erneuerbaren Energien erzeugten Beitrag zum Bruttostromverbrauch auf 267,8 Terawattstunden. Das sind knapp 14 Terawattstunden beziehungsweise fünf Prozent mehr als 2022 (254,2 Terawattstunden). Weil gleichzeitig der Gesamtstromverbrauch auch in diesem Jahr nochmals zurückging, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Erneuerbaren-Anteil in diesem Jahr erstmals die Marke von 50 Prozent übersteigen.

mehr…

Renaissance der Photovoltaik-Massenproduktion in Europa verschoben

Er ist schon eine verlockende Perspektive, der Neuaufbau einer kompletten Wertschöpfungskette für fair gehandelte Solarmodule in Europa. Es werden zahlreiche lokale Arbeitsplätze entstehen, wir Europäer behaupten unsere technologische Führerschaft und werden unabhängig von Importen aus Regionen der Welt, deren Wertekanon wir nicht verstehen, geschweige denn unterstützen wollen. Leider wird es wohl auf absehbare Zeit ein nicht erfüllbarer Traum bleiben, ein vom Weihnachtsmann in diesem Jahr leider wieder nicht beachteter Wunsch auf dem Zettel.

Warum, das lässt sich schnell zusammenfassen: Die Modulpreise sind zu niedrig und machen keine Anstalten, in absehbarer Zeit signifikant zu steigen. Neuware aus den Bereichen ‚Mainstream‘ und ‚High Efficiency‘ hat sich erneut verbilligt, auch wenn zumindest bei den hocheffizienten Modulen eine Abschwächung des Trends zu erahnen ist. Die Liefer-, aber auch die Produktionsmengen sind offenbar deutlich zurückgefahren worden, um ein weiteres Anwachsen des Lagerbestands in Europa zu vermeiden. So übersteigt bei einigen wenigen Produkten die Nachfrage schon wieder das Angebot, und Auslieferungen verschieben sich ins kommende Jahr. Anders sieht es allerdings bei Mainstream-Modulen aus, bei denen es sich vorwiegend um Produkte mit Perc-Zelltechnologie handelt. Hier gibt es bei vielen Händlern und Herstellern noch immer horrende Lagerbestände, die abgebaut werden müssen. Zu diesem Zweck werden beinahe jeden Tag neue Tiefpreisangebote in den Markt gestreut.

mehr…

Fraunhofer ISE bietet „Stromampel-App“ für zwölf europäische Länder

Das Angebot soll helfen, verbrauchsintensive Vorgänge an das jeweils aktuelle Grünstromangebot anzupassen. Die Android-App – eine iOS-Version ist in Arbeit – zeigt für zwölf europäische Länder den aktuellen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung an.

Wer für das Laden eines Elektroautos, den Betrieb einer Wärmepumpe oder auch für weniger verbrauchsintensive, aber zeitlich steuerbare Vorgänge möglichst viel Grünstrom nutzen will, kann künftig auf die „Stromampel-App“ schauen. Das vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE entwickelte Tool ist für Android-Endgeräte seit dem 13. Dezember im Google Play Store und als direkter Download auf der Webseite Energy-Charts.info verfügbar. Eine iOS-Version (ab iOS 16.2) für Apple-Geräte ist in Arbeit. Derzeit gibt es die App in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch.

mehr…

VDI sieht mittlerweile Elektroautos als ökologisch günstigste Variante

2020 hatte der Verband mit einem Vergleich der Ökobilanzen verschiedener Pkw-Antriebsarten noch heftigen Widerspruch hervorgerufen, weil er „viele Gründe für eine langfristige Zukunft der Verbrennungsmotoren“ attestierte. Eine neue Studie sieht nun trotz eines Verbrenner-freundlichen Ansatzes Elektroautos vorn.

Nachdem der VDI Verein Deutscher Ingenieure im Oktober 2020 eine „Ökobilanz von Pkw mit verschiedenen Antriebssystemen“ veröffentlicht und hierzu ein Resümee unter der Überschrift „Viele Gründe für eine langfristige Zukunft der Verbrennungsmotoren“ gezogen hatte, blieb Widerspruch nicht aus. Für seine neue Studie zum gleichen Thema („Wann wird Autofahren grün? VDI-Analyse der CO2äq-Emissionen von Pkw mit verschiedenen Antriebssystemen“) hat der Verband sich nach eigenen Angaben „die Anregungen und auch die Kritik zu Herzen genommen“ und berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein deutlich anderes, unwidersprochen dürfte es trotzdem nicht bleiben.

mehr…

Agora-Studie: Elektroautos, Heimspeicher und Wärmepumpen können Bedarf an Wasserstoff-Kraftwerken verringern

„Haushaltsnahe Flexibilitäten“ könnten einer von Agora Energiewende in Auftrag gegebenen Studie zufolge im Jahr 2035 rund 100 Terawattstunden an verschiebbaren Lasten bereitstellen, wenn es hierfür Anreize in Form flexibler Tarifmodelle gibt. Damit ließen sich 4,8 Milliarden Euro an Brennstoff- und Investitionskosten für Wasserstoff-Kraftwerke und große Batteriespeicher einsparen.

Haushalte in Deutschland könnten bis 2035 durch Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und privat betriebene Stromspeichersysteme in der Lage sein, jährlich rund 100 Terawattstunden zeitlich flexibel zu nutzen. Das wären rund zehn Prozent des dann erwarteten Gesamtstromverbrauchs und etwa die Hälfte des Stromverbrauchs aller Haushalte. Mit 60 Terawattstunden würden Elektroautos hierbei den größten Anteil stellen. Dies ist die Kernaussage der Studie „Haushaltsnahe Flexibilitäten nutzen. Wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Co. die Stromkosten für alle senken können.“, die von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) im Auftrag von Agora Energiewende erstellt wurde.

mehr…

Chinesische Modulpreise rutschen auf neues Rekordtief – Photovoltaik-Hersteller drosseln Produktion

In einem neuen wöchentlichen Update für das pv magazine gibt OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, einen kurzen Überblick über die wichtigsten Preistrends in der weltweiten Solarindustrie.

Der Chinese Module Marker (CMM), die OPIS-Benchmark-Bewertung für Mono-Perc-Module aus China, wurde mit 0,123 US-Dollar pro Watt bewertet, ein Rückgang um 0,003 US-Dollar pro Watt gegenüber der Vorwoche, während die Preise für Topcon-Module um 0,004 auf 0,131 US-Dollar pro Watt fielen. Diese neuen Rekordtiefs sind auf eine gedämpfte Photovoltaik-Nachfrage zum Jahresende zurückzuführen, da die Modulhersteller ihre Produktion drosseln.

mehr…

Kabinett beschließt „Roadmap Systemstabilität“

Bereits im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung die Erstellung der Roadmap durch Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft beschlossen. Jetzt wurde der „Fahrplan zur Erreichung eines sicheren und robusten Betriebs des zukünftigen Stromversorgungssystems mit 100 Prozent erneuerbaren Energien“ vom Kabinett gebilligt.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die unter Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums erarbeitete „Roadmap Systemstabilität“ beschlossen. Im Kern geht es hierbei um die für ein zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien basierendes Stromversorgungssystem erforderlichen Maßnahmen und Regularien sowie um einen Zeitplan für deren jeweilige Umsetzung. Beschrieben wird zunächst der Zeitraum bis 2030, wenn mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs klimaneutral gedeckt werden sollen. Insgesamt 51 Prozesse und 18 zentrale Meilensteine wurden hierfür festgelegt.

mehr…

Schweizer Photovoltaik-Fassaden im Aufwind

Nach einem vorübergehenden Baustopp bei Photovoltaik-Fassadenanlagen in der Schweiz setzt nun ein spürbares Wachstum ein. Dies, nachdem wir von Swissolar mit einem Dokument für Planung und Brandschutzhinweis von hinterlüfteten Photovoltaik-Fassaden Planungssicherheit schafften. Für rund 600 Solarfassaden wurden 2023 Förderung beantragt – Tendenz stark steigend.

Für Freiflächenanlagen fehlte es bisher in der Schweiz an Platz und Akzeptanz. Deshalb fokussierte sich der Photovoltaik-Ausbau schon früh auf die Gebäude. Mit Erfolg: Die Schweiz ist das erste Land mit einem Jahreszubau von über einem Gigawatt, der fast ausschließlich auf Gebäuden und Infrastrukturen stattfindet. Hohe Ansprüche an die Baukultur und an den Erhalt des baulichen Erbes fördern zusätzlich den Einsatz ästhetisch überzeugender Solarlösungen – wozu natürlich auch die hohe Kaufkraft beiträgt. Das alles bot optimale Bedingungen für die Weiterentwicklung der gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV), mit mehreren darauf spezialisierten Modulherstellern hierzulande.

mehr…

Fraunhofer ISE: Baden-Württemberg verfügt über ausreichend Know-how für Bau eigener Photovoltaik-Fabriken

Eine Studie der Freiburger Forscher hat die existierende Solarindustrie im Ländle unter die Lupe genommen. Sie fanden 116 aktive Unternehmen, die von der Solarzelle bis zur Netzeinspeisung wichtige Technologien entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette abdecken. Diese wären grundsätzlich in der Lage, neue Solarzellen- und Modul-Produktionsstätten in Baden-Württemberg aufzubauen.

Die Installation neuer Photovoltaik-Anlagen wächst in Baden-Württemberg aktuell von Jahr zu Jahr. Die dabei verwendeten Photovoltaik-Komponenten werden aber zum überwiegenden Teil nicht in Deutschland gefertigt. Dies ließe sich aber ändern, so das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Die Freiburger Forscher untersuchten im Auftrag des Solar Clusters Baden-Württemberg die noch vorhandenen Unternehmen, die Teil der Photovoltaik-Industrielandschaft im Ländle sind. Insgesamt fanden sie 116 aktive Firmen, die wichtige Technologien von der Solarzelle bis zur Netzeinspeisung entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette abdeckten. Diese verfügten über ausreichend Know-how, um neue Zell- und Modulproduktionsstätten in Baden-Württemberg aufzubauen, so das wichtigste Ergebnis der Studie.

mehr…

Wattmeister ermittelt mehr als 2000 Prozent Zuwachs bei Balkonkraftwerken

Das auf steckerfertige Photovoltaik-Anlagen spezialisierte Unternehmen hat für sein „Trendbarometer Balkonkraftwerk“ die Zahlen der Bundesnetzagentur ausgewertet und einen Anstieg der gemeldeten Systeme im Marktstammdatenregister von rund 16.000 auf mehr als 350.000 festgestellt. Wattmeister weist allerdings selbst auf die Unsicherheiten seiner Erhebung hin.

Dass es einen sehr kräftigen Trend hin zu Photovoltaik-Balkonanlagen gibt, lässt sich auch ohne Studium konkreter Zahlen beobachten. Die auf Stecker-Solar-Geräte spezialisierte Wattmeister e.K. aus Hamburg wollte es aber etwas genauer wissen und hat deshalb für ihr „Trendbarometer Balkonkraftwerk“ das Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur ausgewertet. Ergebnis: Am 1. Dezember hat Wattmeister genau 356.141 gemeldete steckerfertige Photovoltaik-Anlagen gezählt. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es 16.342. Binnen zwölf Monaten ist der Bestand demnach um 2180 Prozent gewachsen.

mehr…