DIW Berlin erwartet keine Versorgungslücke durch Atomausstieg bis Ende 2022

Die Abschaltung der verbliebenen sechs AKW wird keine nennenswerten Auswirkungen auf die Stromkapazitäten haben, wie es von den Berliner Forschern heißt. Vielmehr ebnet der Atomausstieg den Weg für den überfälligen Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Warnungen, Deutschland droht angesichts des Atomausstiegs und der beginnenden Stilllegung von Kohlekraftwerken eine erhebliche Versorgungslücke in den kommenden Jahren. Die Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) teilen diese Ansicht nicht, wie sie mit aktuellen Berechnungen belegen. „Wenn die letzten sechs Kernkraftwerke bis Ende 2022 vom Netz gehen, hat dies keine nennenswerten Auswirkungen auf die Stromkapazitäten insgesamt, die Lichter in Deutschland werden nicht ausgehen“, sagt Studienautorin Claudia Kemfert. Sie geht sogar noch weiter: „Im Gegenteil: Die Abschaltung ebnet den Übergang zum überfälligen Ausbau der erneuerbaren Energien. Kernenergie war von Anfang an unwirtschaftlich und geprägt von nicht kalkulierbaren Risiken.“

In einem speziellen Strommarktmodell hat das DIW Berlin die Auswirkungen der Abschaltung der sechs verbliebenen AKW auf die Stromflüsse und den Energiemix untersucht. Drei der Kraftwerke gehen noch in diesem Jahr vom Netz und die drei anderen dann bis Ende 2022 – zusammen haben sie eine Nettoleistung von acht Gigawatt. Nach der Analyse der Wissenschaftler erzeugten sie 2020 insgesamt 11,3 Prozent des Stroms in Deutschland. Nach Vollendung des Atomausstiegs sei übergangsweise mit einem höheren Einsatz fossiler Energien – also von Kohle- und Gaskraftwerken – sowie Stromimporten zu rechnen, so die Berliner Forscher. Kurzfristig werde dies die CO2-Emissionen ansteigen lassen, was aber durch einen beschleunigten Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und anderen Erneuerbaren rasch zurückgeführt werden könne.

Für einen stabilen Netzbetrieb müsse zudem das Engpassmanagement etwas angepasst werden. Es sei eine regionale Senkung und Erhöhung von Kraftwerkseinspeisungen notwendig. „Dies ist aber problemlos möglich, weil die dafür zusätzlich benötigte elektrische Energie noch im üblichen Schwankungsbereich der vergangenen Jahre liegt“, erläutert Studienautor Christian von Hirschhausen. Mittelfristig sei es dann notwendig, das Stromsystem in Deutschland auf erneuerbare Energien in Kombination mit Speichern umzustellen und die Flexibilität zu steigern. Zusätzlich müsse an der Einbindung in des europäische Stromsystem festgehalten werden, um Schwankungen auszugleichen, heißt es weiter.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Solarpower Europe: Photovoltaik-Speichermarkt in Europa wächst um mehr als 400 Prozent bis 2025

Die installierte Speicherkapazität in Kombination mit privaten Photovoltaik-Dachanlagen wird sich nach einem Bericht des Verbands von 3 auf 12,8 Gigawattstunden bis zur Mitte des Jahrzehnts erhöhen. Deutschland ist dabei europaweit führend und wird dies auch in den kommenden Jahren bleiben.

Nicht nur der Photovoltaik-Markt in Europa wächst, sondern auch die Installation von Speichern steigt weiter stark an. Nach der Prognose von Solarpower Europe wird die installierte Photovoltaik-Speicherkapazität von 3 auf 12,8 Gigawattstunden bis 2025 anwachsen. Dies ist eine Erhöhung um mehr als 400 Prozent, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht „European Market Outlook for Residential Battery Storage“ hervorgeht, der die Entwicklung der kommenden Jahre beleuchtet.

Demnach hat die Zahl der neu installierten Photovoltaik-Heimspeicher in europäischen Privathaushalten 2020 erstmals die Marke von 100.000 auf Jahresbasis überschritten. Die Nachfrage habe mit 140.000 Photovoltaik-Speichern um 44 Prozent höher gelegen als noch 2019. Zum ersten Mal habe die installierte Kapazität der neuen Speicher bei mehr als einer Gigawattstunde gelegen. Solarpower Europa verweist auch die jüngste Energiepreiskrise. Besitzer von Photovoltaik-Speicher-Systemen würden daher finanziell profitieren. Die Stromgestehungskosten für Privathaushalte, die eine Photovoltaik-Anlage und Speichersysteme installiert hätten, kämen auf Stromgestehungskosten von 12,2 Cent pro Kilowattstunde. Bezogen auf die aktuellen Haushaltsstrompreise seien die Kosten damit nur etwa ein Drittel so hoch.

So verwundert es auch wenig, dass es in Deutschland die höchste Nachfrage nach Photovoltaik-Speicher-Kombinationen gibt. 70 Prozent der neu installierten Systeme in Europa entfielen so auf Deutschland. Dahinter folgen Italien, Großbritannien, Österreich und die Schweiz. Die fünf führenden Märkte für Photovoltaik-Speicher machten 93 Prozent des Marktes für Neuanlagen aus. „Mit der zunehmenden Beliebtheit von Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte erkennen immer mehr Haushalte, dass häusliche Speichersysteme den Wert ihrer Photovoltaik-Anlagen maximieren können“, sagte Walburger Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe. „Während Europa zunehmend von gasbedingten Energiepreisschocks betroffen ist, sind Photovoltaik- und Speichersysteme die klare Antwort auf volatile Energiepreise.“

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Schwimmende Photovoltaik-Anlage mit knapp 1,5 Megawatt auf Baggersee in Betrieb

Das Projekt in Leimersheim musste Erdgas Südwest in zwei Zügen realisieren, um die Photovoltaik-Ausschreibungen zu vermeiden. Die jährlich etwa 1,56 Gigawattstunden Solarstrom werden teilweise von einem Kieswerk vor Ort direkt verbraucht.

Rund ein Jahr nach der Inbetriebnahme des schwimmenden Photovoltaik-Kraftwerks auf einem Baggersee im rheinland-pfälzischen Leimersheim ist nun der zweite Teil der Anlage in Betrieb genommen. Nach Angaben des Projektierers Erdgas Südwest sind beide Anlagenteile jeweils 739,44 Kilowatt stark. Damit wird die Bagatellgrenze für Ausschreibungen von 750 Kilowatt Leistung unterschritten, jedoch ist eine Pause von einem Jahr notwendig, ehe der zweite Teil ans Netz gehen darf. Mit nun knapp 1,5 Megawatt Gesamtleistung gehört der schwimmende Solarpark zu den bislang größten in Deutschland.

Insgesamt 3744 Solarmodule von Canadian Solar mit einer Leistung von jeweils 395 Watt auf mehr als 6500 Schwimmkörpern von Ciel&Terre sind auf der Wasseroberfläche des Baggersees installiert. Sie sind Erdgas Südwest zufolge nach Süden ausgerichtet und mit einer Neigung von zwölf Grad moniert. 66 Betonblöcke mit jeweils fünf Tonnen Gewicht sorgen dafür, dass die Photovoltaik-Anlage nicht davon schwimmt. Der erwartete Ertrag der Photovoltaik-Anlage liegt bei jährlich rund 1,56 Gigawattstunden Solarstrom. Er werde über 144 Kabel in 12 Wechselrichter, die von Huawei geliefert wurden, weitergeleitet und gewandelt. Ein angrenzendes Kieswerk nutzt Erdgas Südwest zufolge rund 20 Prozent der erzeugten Menge für den solaren Eigenverbrauch. Der restliche Solarstrom werde ins Netz eingespeist und über das Virtuelle Kraftwerk der EnBW AG direkt vermarktet.

Schwimmende Photovoltaik-Anlagen gelten als eine Lösung, um die Flächenkonkurrenz bei Solarparks zu mindern. „Die schwimmenden PV-Module sind praktisch frei von Verschattung und können flächeneffizient sehr dicht beieinander belegt werden“, sagte Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. Er vertrat die Landesumweltmnisterin Anne Spiegel (Grüne) bei der feierlichen Inbetriebnahme der Anlage. „Durch die Mehrfachnutzung der Wasserfläche wirkt diese im Sommer kühlend auf die Module, was zu etwas höheren Stromerträgen führt“, so Kopf weiter.

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Photovoltaik-Fassade lässt Hochhaus in Basel golden schimmern

Ein Volksentscheid ermöglichte den Bau des nachhaltigen Gebäudes, in dem das Amt für Umwelt und Energie der Stadt seinen Sitz hat. Das verwendete 3D-Schmelzglas führt zu einer sich verändernden Optik des Hochhauses. Die Solarfassade erstreckt sich über die gesamte verfügbare Fläche der Außenhülle von 1140 Quadratmetern und die Photovoltaik-Leistung liegt bei 163 Kilowatt.

Das neue Gebäude des Amtes für Umwelt und Energie der Stadt Basel ist 25 Meter hoch und komplett in eine Solarfassade gehüllt, die sich über 1140 Quadratmeter erstreckt. Mit den installierten 163 Kilowatt Photovoltaik-Leistung kann sich das Gebäude selbst mit Solarstrom versorgen und phasenweise werden noch Überschüsse ins Stromnetz eingespeist. Zum wirklichen Hingucker wird die Photovoltaik-Fassade jedoch durch die eingesetzte Technologie – sie ist mit golden schimmernden Solarmodulen versehen, die dem Bau eine besondere Optik verleihen.
Die Photovoltaik-Fassade erstreckt sich über 1140 Quadratmeter der Gebäudehülle.

Diese Idee reicht bereits zurück bis ins Jahr 2013, als das Basler Architekturbüro Jessenvollenweider einen Wettbewerb mit diesem Gestaltungsvorschlag gewann. Im Jahr 2016 ermöglichte ein entsprechender Volksentscheid den Bau des nachhaltigen Gebäudes, das nun Anfang November offiziell eröffnet wurde. Ursprünglich sollten sogar Solarmodule mit goldenen Solarzellen verbaut werden. Doch die fortschreitende Photovoltaik-Technologie erlaubt nun, eine deutlich effizientere Lösung. Um diese hat sich der Schweizer Hersteller, die Megasol Energie AG, gekümmert und dabei erstmals 3D-Schmerlzglas für die Herstellung von Solarmodulen genutzt.

“Die Fähigkeit von Glas, unterschiedliche Erscheinungen unter verschiedenen Lichtsituationen einzunehmen, war die Grundlage für die Suche nach der notwendigen Oberflächenbeschaffenheit. Die nahezu freien Gestaltungsmöglichkeiten von Schmelzglas war dabei der entscheidende Faktor”, erklärt Sven Kowalewsky, Geschäftsleitungsmitglied beim Architekturbüro Jessenvollenweider. Die Solarmodule sind dabei so konzipiert, dass sie die Außenhaut des neuen Gebäudes bilden. Von weitem betrachtet schimmert die Fassade im goldenen Glanz, der durch tausende in die Solarmodule eingelassenen Punkte entsteht, wie der Hersteller erklärt. Zudem offenbarten die Solarmodule eine dreidimensionale Haptik.

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IHS Markit erwartet hohe Modulpreise und Lieferengpässe bis 2023 und erstmals mehr als 200 Gigawatt Zubau 2022

Im kommenden Jahr soll der globale Photovoltaik-Zubau erstmals die Marke von 200 Gigawatt durchbrechen. Die Analysten gehen von einem zweistelligen Wachstum um 20 Prozent trotz des hohen Systempreisniveaus aus. Dieses wird voraussichtlich erst 2023 wieder sinken.

2022 wird der Photovoltaik-Zubau weltweit erstmals bei mehr als 200 Gigawatt liegen. Die Gesamtinvestitionen werden dafür auf mindestens 170 Milliarden US-Dollar geschätzt, wie die Analysten von IHS Markit am Dienstag veröffentlichten. Darin eingerechnet sind steigende Produktionskosten für Photovoltaik-Systeme. In diesem Jahr seien die Kosten um vier Prozent im Vergleich zu 2019 gestiegen, was bereits viele aufstrebende Photovoltaik-Märkte vor neue Herausforderungen stelle. Doch trotz des nach Ansicht der Analysten „unerwartet hohen Kostenumfelds“ schreite der Zubau in den Schlüsselmärkten wie China, Indien, USA oder Europa weiter voran.

Zum Vergleich: Zwischen 2013 und 2020 waren die Kosten für Photovoltaik-Anlagen im globalen Durchschnitt um mehr als 50 Prozent gesunken. Die weltweit installierte Photovoltaik-Leistung stieg in diesem Zeitraum um 275 Prozent, wie die Analysten erklären. Auch für 2021 rechnet IHS-Markit mit einem zweistelligen Wachstum gegenüber dem Vorjahr und dann eben 2022 mit dem Überschreiten der 200-Gigawatt-Schwelle. Dies setze ein zweites Jahr in Folge mit einem zweistelligen Wachstum der weltweiten Installationen in einem Hochpreisumfeld voraus, so die Analysten weiter.

Ein Sinken der Kosten erwartet IHS Markit erst ab 2023, wenn zusätzliche Kapazitäten Abhilfe schaffen würden. „Die intensive Unterbrechung der Logistik- und Lieferketten im vergangenen Jahr hat die Kosten für Photovoltaik-Materialien auf neue Höchststände getrieben“, so die Analysten. „Darüber hinaus hat die Ankündigung neuer Strombeschränkungen auf dem chinesischen Festland in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Produktion der Hersteller in bestimmten Provinzen stark eingeschränkt, was sich auf die Produktion von Schlüsselmaterialien wie metallisches Silizium, Polysilizium und Solarglas auswirkt und die Preise weiter in die Höhe treibt.“

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Bundeswirtschaftsministerium rechnet mit 658 Terawattstunden Stromverbrauch 2030

Die höheren Erwartungen liegen in der Bandbreite des nach oben korrigiertem Stromverbrauch bis zum Ende des Jahrzehnts. Prognos hat die Neuberechnung vorgenommen. Vor allem der Verkehrssektor und neu installierte Wärmepumpen werden den Bedarf bis 2030 deutlich nach oben treiben, doch es gibt auch dämpfende Effekte, wie die Kurzstudie zeigt.

Lange ist das Bundeswirtschaftsministerium für seine falschen Annahmen zur Entwicklung des Stromverbrauchs bis 2030 kritisiert worden. Im Juli legte der scheidende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dann eine vorläufige Schätzung für den Bruttostromverbrauch bis 2030 vor – er werde zwischen 645 und 665 Terawattstunden liegen. Am Dienstag nun veröffentlichte das Ministerium die Berechnungen, wonach der Stromverbrauch bis 2030 auf 658 Terawattstunden steigen wird. Dazu legte es auch eine Kurzstudie vor, die Prognos, das Fraunhofer ISI und das Öko-Institut im Auftrag der Politik erstellten und dabei die verschärften Klimaschutzziele für 2030 berücksichtigten.

Der Anstieg auf 658 Terawattstunden stellt demnach einen Anstieg um 11 Prozent gegenüber 2018 dar. „Hauttreiber für den Anstieg des Stromverbrauchs sind der Verkehrssektor, die elektrischen Wärmepumpen in Gebäuden und Wärmenetzen, die Erzeugung von Elektrolyse-Wasserstoff sowie die Produktion von Batterien“ , heißt es in der Kurzstudie. “Die gesteigerte Stromeffizienz und der rückläufige Kraftwerkseigenverbrauch dämpften den Anstieg des Stromverbrauchs.“

Im Verkehrsbereich wird die gesteigerte Elektromobilität zu einem Anstieg um 68 Terawattstunden bis 2030 beim Bruttostromverbrauch führen, wobei etwa zwei Drittel auf Pkw und ein Drittel auf Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieben entfielen. Dafür wird angenommen, dass bis 2030 die Zahl der Elektroautos auf 16 Millionen steigt und dann insgesamt 2,2 Millionen Plug-in-Hybridfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sind. Werden Busse und Zweiräder eingerechnet ergibt sich der Studie zufolge ein Stromverbrauch von rund 70 Terawattstunden. Für den Schienenverkehr werde ein Anstieg von 5 Terawattstunden 2018 auf 16 Terawattstunden 2030 erwartet.

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Große grüne Wasserstoff-Pläne in Deutschland, Österreich und der Schweiz

In einem „Reallabor der Energiewende“ soll der Stahl von Thyssen Krupp grüner werden. In Österreich startet Energie Steiermark seine erste grüne Wasserstoff-Produktion für die Industrie. In der Schweiz will Axpo grünen Treibstoff auf Wasserstoff-Basis erzeugen.

Wasserstoff – vor allem wenn er grün ist – ist ein großes Thema dieser Zeit. Am Montag gab es gleich mehrere Ankündigungen, die den Markt in den kommenden Monaten und Jahren beleben sollen. Gerade für die Sektoren Industrie und Verkehr gilt grüner Wasserstoff als essenziell, wenn die Energiewende auf absehbare Zeit gelingen soll. Noch stecken die Anwendungen aber in den Kinderschuhen.
Realabor „H2Stahl“ soll Stahl grüner machen

Für Deutschland kündigte das Bundeswirtschaftsministerium das Projekt „H2Stahl“ an. In Form eines „Reallabors der Energiewende“ soll der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion erprobt werden. In den kommenden fünf Jahren wollen die Projektpartner – Thyssen Krupp Steel Europe AG, Air Liquide Deutschland GmbH sowie der VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH – Wasserstoff bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen einsetzen. Dies solle im laufenden Betrieb erfolgen. Der Wasserstoff wird dabei die bisher genutzte Kohle ersetzen. Ein Ausbau der Pipeline-Infrastruktur vor Ort soll die Versorgung mit ausreichend Wasserstoff sicherstellen. Nach den Plänen sollen mittelfristig die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Zudem werde das Konsortium an weiteren Tests arbeiten, um künftig auch eine vollständig CO2-freie Stahlproduktion zu ermöglichen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert dieses „Reallabor der Energiewende“ nach eigenen Angaben mit rund 37 Millionen Euro.
Österreich: Grüner Wasserstoff aus Solarstrom und Biogas

Grünen Wasserstoff auf Basis von Photovoltaik und Biogas will auch der österreichische Versorger Energie Steiermark künftig produzieren. Für rund 10 Millionen Euro soll dafür in Gabersdorf eine außerbetriebliche Produktionsanlage für grünen Wasserstoff errichtet, wie es hieß. Dazu sei der Bau einer großen Photovoltaik-Anlage sowie die Vernetzung mit der bereits bestehenden Biogasanlage geplant. Der Baubeginn sei für das kommende Frühjahr geplant und die Fertigstellung bis zum Jahresende. Jährlich könnten am Standort dann 300 Tonnen grünen Wasserstoff produziert werden. Einen ersten Liefervertrag hat Energie Steiermarkt auch schon unterzeichnet. Das Industrieunternehmen Wolfram Bergbau & Hütten AG vom Sandvik-Konzern habe sich die jährliche Menge von rund 70 Tonnen grünen Wasserstoffs gesichert. Ab Oktober 2022 wolle es seine Produktion so nachhaltiger machen.

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Fraunhofer ISE: Klimaneutralität bis 2045 erreichbar – Vermiedene Umweltschäden senken Mehrkosten

Vier Szenarien haben die Freiburger Wissenschaftler für das Erreichen der Klimaschutzziele bis 2045 modelliert und nun auf die Verschärfung hin angepasst. Es zeigen sich erhebliche Mehrkosten, die allerdings durch die vermiedenen Kosten für Umweltschäden reduziert werden können. Am Ende könnte die Kostenrechnung sogar positiv ausfallen, doch dies hängt maßgeblich vom gesellschaftlichen Verhalten ab.

Das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 hat die Bundesregierung in ihrem novellierten Klimaschutzgesetz vom Juni 2021 festgeschrieben und damit um fünf Jahre vorgezogen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat die Verschärfung in seinen Szenarien zur Studie „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“ nun berücksichtigt und mit seinem Modell „REMod“ komplett neu berechnet. Die gute Nachricht vorweg: Die Reduktionsziele bis 2045 sind in allen Szenarien noch erreichbar, allerdings auf unterschiedlichen Wegen und zu stark differierenden Kosten, wie die Freiburger Wissenschaftler am Montag veröffentlichten.

In ihren Neuberechnungen hat das Fraunhofer ISE die Ziele berücksichtigt, die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent zu senken. Aus technischer und systemischer Sicht sei die dafür erforderliche Umstellung des Energiesystems machbar, erfordere jedoch schnelle und gezielte Investitionen in zielkompatible Technologien, wie die Wissenschaftler schreiben. Der ohnehin erhebliche Aufwand werde deutlich erhöht, wenn konventionelle Technologien weiterbetrieben oder gesellschaftliche Verhaltensweisen die Transformation hemmen würden.

In dem sogenannten Szenario „Beharrung“ geht das Fraunhofer ISE von Widerständen gegen neue Technologien im privaten Bereich aus. Daher werden hier Annahmen von hohen Importmengen synthetischer Energieträger getroffen und diese im Zuge der Neuberechnungen auf 1000 Terawattstunden erhöht. Die höchsten Mehrkosten fallen im Szenario „Inakzeptanz“ an. In diesem gehen die Wissenschaftler von starken Widerständen, etwa gegen den Ausbau der Windkraft aus. Daher würden höhere Investitionen in Photovoltaik, Batterien oder Elektrolyseure notwendig. Dagegen sieht das Szenario „Suffizienz“ schnelle Verhaltensänderung weiter Teile der Gesellschaft vor, die zu einer merklichen Minderung des Energieverbrauchs führen. Zum Vergleich hat das Szenario „Referenz“ erstellt, was weder günstige noch ungünstige Bedingungen enthält.

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Schweiz stellt für 2022 weitere 450 Millionen Franken für Solarförderung bereit

In den ersten zehn Monaten 2021 sind bereits 18.000 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 360 Megawatt Leistung für die Einmalvergütung angemeldet worden. Mit der Zusage der Mittel für 2022 will die Schweiz die Dynamik beim Photovoltaik-Zubau erhalten. Für dieses Jahr wird erwartet, dass der Rekordzubau von 475 Megawatt aus dem Vorjahr noch übertroffen wird.

Mit 475 Megawatt verzeichnete die Schweiz im Jahr 2020 einen Rekordzubau. Der Wert könnte in diesem Jahr noch übertroffen werden. Das Bundesamt für Energie (BFE) veröffentlichte am Freitag, dass es auch für das kommende Jahr weitere 450 Millionen Schweizer Franken – umgerechnet etwa 426 Millionen Euro – an Solarförderung zur Verfügung stellen wird. „Damit der Zubau auch im nächsten Jahr rasch und ohne Wartefristen für Fördergelder weitergehen kann“, hieß es zur Begründung. 2021 standen insgesamt 470 Millionen Schweizer Franken für die Solarförderung bereit.

In diesem Jahr seien bereits mehr als 18.000 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 360 Megawatt für die Einmalvergütung angemeldet worden. Dies seien etwa 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Anmeldungen im dritten Quartal hätten sogar 40 Prozent über dem Niveau gelegen und allein im September seien mehr als 2000 Photovoltaik-Anlagen registriert worden.

Nach Angaben des Schweizer Ministeriums erhalten alle Anlagenbetreiber, die zwischen Anfang April und Ende August ihre Anträge bei der zuständigen Pronovo AG eingereicht hätten, bis zum Jahresende noch eine Zusicherung über ihre Einmalvergütung für kleine Photovoltaik-Anlagen (KLEIV). Klein sind in der Schweiz alle Photovoltaik-Anlagen bis 100 Kilowatt. Damit würden allein in diesem Jahr über diese Förderung rund 26.000 Photovoltaik-Anlagen mit etwa 350 Megawatt bezuschusst. Insgesamt rund 150 Millionen Schweizer Franken würden für diese Einmalvergütung für kleine Photovoltaik-Anlagen ausgezahlt. Im kommenden Jahr könnten dann voraussichtlich alle vollständigen Gesuche, die bis Ende Oktober 2022 eingereicht wurden, bewilligt werden, hieß es weiter.

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Daimler Truck und Total Energies wollen Wasserstoff-Infrastruktur für schwere Lkw in Europa aufbauen

Die vereinbarte Kooperation soll unter anderem die Wasserstoffbeschaffung, die Belieferung von Tankstellen mit Wasserstoff und die Entwicklung wasserstoffbasierter Lkw umfassen. Total Energies will bis 2030 bis zu 150 Wasserstofftankstellen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich betreiben.

Die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in der Europäischen Union wollen die Daimler Truck AG und Total Energies gemeinsam vorantreiben. Die Unternehmen haben am Mittwoch vereinbart, bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur für schwere Lkw zusammenzuarbeiten. Die Kooperation umfasst demnach unter anderem die Wasserstoffbeschaffung inklusive der damit verbundenen Logistik, die Belieferung von Tankstellen mit Wasserstoff und die Entwicklung wasserstoffbasierter Lkw. Im Rahmen der Kooperation will Daimler Truck bis 2025 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw an Kunden in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich liefern und sie bei einem einfachen und wettbewerbsfähigen Betrieb der Fahrzeuge unterstützen. Total Energies wiederum will in diesen Ländern bis 2030 direkt oder indirekt bis zu 150 Wasserstofftankstellen betreiben. In Deutschland bieten bereits 24 Total-Tankstellen im Rahmen des Joint Ventures „H2 Mobility“ Wasserstoff an.

Um diese Projekte weiterzuentwickeln und Wasserstoff im Straßengüterverkehr zu etablieren, wollen beide Unternehmen auch Möglichkeiten untersuchen, die Gesamtbetriebskosten eines Wasserstoff-Lkw zu reduzieren. Zudem seien sie Mitglieder des Konsortiums „H2Accelerate“, das die Einführung des wasserstoffbetriebenen Verkehrs in Europa im kommenden Jahrzehnt unterstützt.

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