Schutz vor steigenden Stromkosten wichtigstes Motiv für Kauf privater Photovoltaik-Anlagen

Eine Fachpartner-Umfrage von IBC Solar zeigt, dass die Endkunden größten Wert darauf legen, alle Leistungen aus einer Hand zu bekommen. Zwei Drittel der befragten Experten beobachten im Markt ein wachsendes Ansehen der Photovoltaik.

Wer heute als Privatperson eine Photovoltaik-Anlage installieren lässt, will sich in erster Linie gegen steigende Stromkosten wappnen – in einer Umfrage von IBC Solar unter mehr als 100 Fachpartnern haben 96 Prozent der befragten Installateure dieses Motiv als Beweggrund ihrer Kunden angegeben. Dahinter folgt mit 78 Prozent die Energieautarkie, auf Rang Drei die Nachhaltigkeit mit 54 Prozent. Ein grundlegender Wandel im Markt, so IBC Solar, da in den frühen Tagen des EEG noch die Einspeisevergütung als das wichtigste Motiv genannt wurde.

IBC Solar hat auch abgefragt, worauf die Endkunden bei der Wahl des Installationsbetriebs besonderen Wert legen. Insgesamt 78 Prozent der Befragten nennen als wichtigstes Kriterium, dass die Kunden alles aus einer Hand bekommen, also einen zentralen Ansprechpartner für das Komplettsystem haben. Ein fast ebenso wichtiges Entscheidungskriterium ist eine hohe Qualität der Produkte (74 Prozent). Etwas mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) führt die schnelle Abwicklung und Lieferung an. Die lokale Herstellung der Produkte („Made in Europe/Made in Germany“) spielt für 27 Prozent der Kunden eine wichtige Rolle, ein günstiger Preis für 22 Prozent.

Bei der Frage nach den Trends und Veränderungen, die die Branche in den letzten Jahren maßgeblich beeinflusst haben, nennen gut drei Viertel der befragten Fachpartner eine erhöhte gesetzliche Komplexität und zunehmende Anforderungen. Zwei Drittel der Experten beobachten ein steigendes Bewusstsein der Kunden für die Photovoltaik im Kontext mit Erneuerbaren Energien sowie ein insgesamt wachsendes Ansehen der Photovoltaik. 59 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Kostenentwicklung, etwa die Gestehungs- und Installationskosten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehören.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Baden-Württemberg will mehr Photovoltaik an Bundes- und Landesstraßen

Das Landesverkehrsministerium plant, ungenutzte Flächen entlang von Straßen Energieversorgern für Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung zu stellen. Versorger können jetzt beim Ministerium ihr Interesse bekunden.

In Baden-Württemberg gibt es rund 4.840 Kilometer Bundesstraßen und etwa 9.650 Kilometer Landesstraßen. Vielerorts könnten auf den unmittelbar angrenzenden Flächen, auf Böschungen oder auch an Lärmschutzwänden, Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Um dieses Potenzial zu heben, geht das Landesverkehrsministerium jetzt auf die Energiebranche zu: Versorger können bis zum 30. April 2022 beim Verkehrsministerium ihr Interesse bekunden.

Dies ist formlos per E-Mail möglich unter Nennung der Lage und Größe der gewünschten Projektfläche, die auf oder an Flächen der Bundes- oder Landesstraße liegt. Das Ministerium wird nach Eingang der Interessenbekundungen die entsprechenden Flächen prüfen und anschließend mit den Interessenten Kontakt aufnehmen.

Zudem führt das Ministerium jetzt in Zusammenarbeit mit dem Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW) und dem Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Landesgruppe Baden-Württemberg, eine Marktanalyse durch. Deren Ziel ist es, das Interesse von Energieversorgern zu ermitteln.

„Klimaschutz ist ein zentrales Ziel auch der Verkehrspolitik“, betont Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Deshalb wollen wir die zahlreichen Flächen entlang der Verkehrswege für erneuerbare Energien nutzen.“ Dieses Vorhaben verbinde Flächenschonung und Klimaschutz auf sinnvolle und vorbildliche Weise.

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Bauernverband wenig begeistert von Photovoltaik auf Ackerflächen

Der DBV fordert weiterhin vorrangig Gebäude und Konversionsflächen für den Photovoltaik-Ausbau zu nutzen. Zudem müssten Hindernisse beim Eigenverbrauch und der Nahstromvermarktung abgebaut werden. Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen sollten dagegen nur unter eng begrenzten Bedingungen möglich sein.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht die am Donnerstag von den Ministerien vorgestellten Pläne zu einem verstärkten Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen eher kritisch. Diese Flächen sollten eher geschont und „nur unter eng begrenzten Bedingungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen genutzt werden“, heißt es in einer Stellungnahme. Der Verlust von landwirtschaftlichen Flächen für die Sicherung einer nachhaltigen Ernährung müsse weitgehend vermieden werden.

Der Bauernverband forderte daher, auch künftig vorrangig Gebäudedächer, Sonderbauten und Konversionsflächen für den Photovoltaik-Ausbau zu nutzen. Allerdings bieten Agri-Photovoltaik-Anlagen eine gute Doppelnutzung für Landwirtschaft und Stromerzeugung. Daher sollten die Ausschreibungen für dieses Segment bis 2030 verstetigt werden. Gleichzeitig sollte es bei der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen eine regionale Differenzierung und Abwägung örtlicher agrarstruktureller Belange geben, hieß es weiter. Bürgerenergieprojekten sollte ein Vorrang eingeräumt werden, wobei es für diese eine eigene Festvergütung geben müsse. Auch die Vorgaben für Anlagenkombinationen mit Speichern müssten vereinfacht werden.

In einem Positionspapier für einen „flächenschonenden Ausbau der Photovoltaik“ spricht sich der Bauernverband zudem dafür aus, dass Hindernisse beim Eigenverbrauch und der Nahstromvermarktung abgebaut werden müssten. Zudem sollten Speicherlösungen unterstützt werden. So könnte der Ausbau von Photovoltaik-Dachanlagen beschleunigt werden. Dazu würden auch Erleichterungen bei den Anforderungen an die Messeinrichtungen und steuerliche Vereinfachungen beitragen.

In seinem Positionspapier hat der DBV auch weitere Forderungen für die geplante EEG-Novelle 2022 formuliert. So müsse die Begrenzung von 20 Megawatt für Photovoltaik-Freiflächenanlagen im EEG beibehalten werden. Zudem sollten Mindestabstände zwischen den Solarparks festgeschrieben werden. Weiterhin fordert der Verband eine Streichung der 200 Meter-Streifen entlang von Autobahnen und Schienenwegen aus dem EEG. „Agrarstrukturell nachteilige Flächenzerschneidungen und der Verlust hochproduktiver Flächen können so gemindert werden“, heißt zur Begründung. Auch die Länderöffnungsklausel für die benachteiligten Gebiete könnten entfallen, wenn agrarstrukturelle Belange stärker bei der Festlegung regionaler Eignungs- und Vorranggebiete für Photovoltaik-Freiflächenanlagen beachtet würden.

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Spatenstich über Photovoltaik-Parkplatz in Baden-Württemberg

Die 300 Kilowatt-Photovoltaik-Anlage soll sich über die 2000 Quadratmeter Parkfläche erstrecken sowie mit Speicher und Ladeinfrastruktur kombiniert werden. Der erzeugte Solarstrom wird dabei bilanziell zu 100 Prozent zur Ladung von Elektroautos vor Ort genutzt. Das Investitionsvolumen liegt bei einer Million Euro.

Seit Jahresbeginn gilt in Baden-Württemberg die Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten und große Parkplätze. In dieser Woche gab es nun den Spatenstich für eines der größten Photovoltaik-Parkplatz-Projekte in Deutschland. Die Fläche von 2000 Quadratmetern soll mit einer Photovoltaik-Anlage mit insgesamt 300 Kilowatt Leistung ausgestattet werden. Sie entsteht auf dem Gelände der Eltroplan Engineering GmbH in Endingen am Kaiserstuhl. Die Photovoltaik-Anlage inklusive Speicher, Netzanschluss und Ladeinfrastruktur realisiert Focus Energie.

Für die Parkplatz-Überdachung sollen mehr als 1000 Solarmodule installiert werden. Dazu sei ein Lithium-Ionen-Speicher mit einer Kapazität zwischen 100 und 200 Kilowattstunde geplant sowie fünf Ladestationen mit zehn Ladepunkten. Inklusive Trafo und Lastmanagement werden die Kosten für das Projekt mit einer Million Euro beziffert. Der erzeugte Solarstrom soll dabei bilanziell zu 100 Prozent für die Ladung der Elektrofahrzeuge und E-Bikes genutzt werden sowie in der Fertigung von Eltroplan vor Ort. Die Fertigstellung des Photovoltaik-Parkplatzes sei für den Sommer geplant.

„Unser Ansatz war es, mit einer Photovoltaik-Anlage nicht nur klimafreundlichen Strom zu erzeugen, sondern das gesamte Energiesystem zu optimieren“, sagt Christoph Hecklau, kaufmännischer Leiter bei Focus Energie. Die Softwarelösung dafür sei in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) entwickelt. „Die Photovoltaik-Pflicht sowie die steigenden Energiepreise nehmen wir spürbar wahr“, erklärte Christoph Hecklau. „Erneuerbare Energien werden von Unternehmen stärker nachgefragt und als wirtschaftliche Möglichkeit zur Stromerzeugung wahrgenommen. So entsteht eine ökologische und wirtschaftliche Win-Win-Situation.“

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EEG-Umlage soll schon zum 1. Juli abgeschafft werden

Nach Medienberichten hat sich die Ampel-Regierung auf ein Vorziehen geeinigt, um die Verbraucher bei den Strompreisen zu entlasten. Der BEE zeigt sich diskussionsoffen, fordert jedoch die Reduzierung weiterer Umlagen und Steuern.

SPD, Grüne und FDP haben sich nach einem Bericht des „Spiegels“ auf ein Vorziehen der Abschaffung der EEG-Umlage geeinigt. Ursprünglich war dies für den Jahresbeginn 2023 geplant, nun soll sie bereits zum 1. Juli 2022 fallen. Damit könnten Stromverbraucher monatlich um 1,1 Milliarden Euro entlastet werden. Die Kosten sollen nach dem Bericht dann aus den Überschüssen aus dem EEG-Konto sowie den Einnahmen aus dem nationalen CO2-Handel refinanziert werden, wie das Nachrichtenmagazin weiter berichtet. Bereits zu Jahresbeginn war die EEG-Umlage von 6,5 auf gut 3,7 Cent pro Kilowattstunde reduziert worden.

Die Energieversorger sind allerdings nicht verpflichtet, die Reduktion an die Verbraucher direkt weiterzugeben. Dies wird auch an den Schreiben deutlich, die Energieversorger an ihre Kunden mit teilweise deutlich höheren Tarifen für dieses Jahr verschickt haben. In der Ampel-Regierung gebe es nun aber Überlegungen, die Transparenzregeln im Energiewirtschaftsgesetz zu stärken und so der Bundesnetzagentur weitreichendere Befugnisse zur Kontrolle der Preisgestaltung der Versorger zu geben, berichtet „Der Spiegel“ weiter.

Beim Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) zeigt man sich offen für ein Vorziehen der Abschaffung der EEG-Umlage unter bestimmten Voraussetzungen. „Die aktuell sehr hohen Energiepreise stellen insbesondere einkommensschwache Haushalte vor große finanzielle Schwierigkeiten. Neben dem von der Bundesregierung angekündigten Heizkostenzuschuss für Haushalte mit niedrigen Einkommen ist die Diskussion darüber, wie die Preise auf ein sozialverträgliches Niveau gebracht werden können, sinnvoll und wichtig“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter.

Dazu müssten auch die weiteren Umlagen, Abgaben und Steuern beim Strompreis in den Blick genommen werden. „Neben der EEG-Umlage, die sich aktuell auf einem rückläufigen Pfad befindet und keinen Preistreiber darstellt, hat die Politik weitere Möglichkeiten, um durch eine Reduzierung von Umlagen und Steuern die Strompreise zu begrenzen,“ so Peter weiter. Der BEE benennt die Stromsteuer. Sie beträgt 2,05 Cent pro Kilowattstunde und brachte dem Bundeshaushalt 2021 gestiegene Einnahmen von 6,7 Milliarden Euro. Eine Reduzierung auf das EU-rechtlich mögliche Minimum wird seit langem gefordert. Dazu kommt, dass auch die Mehrwertsteuer auf Strom anfällt. Auch hier sieht der BEE Spielräume für Reduzierungen. „Ein vorgezogener Eingriff in die EEG-Umlage, dem wir uns grundsätzlich nicht in den Weg stellen, darf zudem die Ziele der Bundesregierung für einen schnellen Zubau der erneuerbaren Energien nicht gefährden“, erklärte Peter.

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Hy2gen will mit Partnern Produktionsanlage für grünes Ammoniak in Norwegen bauen

Der mit Strom aus Wasserkraft betriebene Elektrolyseur soll anfänglich eine Leistung von 240 Megawatt haben. Die Unternehmen rechnen mit einem Output von zunächst 600 Tonnen Ammoniak pro Tag. Der Energieträger soll in der Schifffahrt eingesetzt werden.

Das in Wiesbaden ansässige Unternehmen Hy2gen will zusammen mit dem niederländischen Rohstoffhändler Trafigura und dem dänischen Fondsmanager Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) in Sauda an der Südwestküste Norwegens eine Anlage für die Herstellung von grünem Ammoniak bauen. Ziel des Projekts namens “Iverson” ist ein anfänglicher Ammoniak-Ausstoß von 600 Tonnen pro Tag. Das Ammoniak soll als Kraftstoff für Schiffe eingesetzt werden. Der Elektrolyseur soll zunächst eine Leistung von 240 Megawatt haben. Betrieben wird er mit Strom aus Wasserkraftwerken.

Gegenüber Wasserstoff hat Ammoniak den Vorteil, dass er sich einfacher transportieren lässt. Ein so genannter „Cracker“ an Bord der Schiffe löst die Stickstoff-Ammoniak-Verbindung wieder, so dass der Wasserstoff dann als Treibstoff in einer Turbine oder einer Brennstoffzelle eingesetzt werden kann.

Gemeinsam mit der norwegischen Beratungsfirma Norconsult haben die Partner 2021 eine Vorstudie für das Projekt abgeschlossen. Nun haben sie die FEED-Phase (Front-End Engineering Design) gestartet. An deren Ende soll bis 2023 ein vollständiger Plan für den Bau der Anlage stehen. Die endgültige Investitionsentscheidung nach Abschluss der FEED-Phase gefällt werden. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2024 geplant, die Anlage könnte dann Anfang 2027 den Betrieb aufnehmen. Hy2gen rechnet damit, dass mit der Anlage selbst 50 Arbeitsplätze entstehen werden. Dazu sollen weitere 100 indirekte Stellen kommen, etwa bei Zulieferern.

„Als wir uns auf die Suche nach einem Standort für unsere grüne Ammoniakanlage in Norwegen machten, erwies sich Sauda als bestens geeignet“, erklärt Cyril Dufau-Sansot, CEO der Hy2gen-Gruppe. „Der Zugang zu reichlich grüner Energie aus Wasserkraft, ein guter Hafen für Exporte, ein attraktiver Produktionsstandort, eine lange regionale Industriegeschichte und vor allem die positive Einstellung der lokalen Behörden und Unternehmen haben uns darin bestärkt, Sauda als zukünftigen Sitz von Iverson eFuels AS in Norwegen zu wählen.“ Die Hy2gen AG entwickelt, finanziert, baut und betreibt weltweit Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff und E-Fuels.

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BNEF erwartet erstmals mehr als 200 Gigawatt weltweiten Photovoltaik-Zubau und leicht sinkende Modulpreise 2022

Die Analysten prognostizieren zudem eine Verdopplung der Installation von kombinierten Photovoltaik-Speicher-Kraftwerken sowie eine deutliche Steigerung bei PPA-Abschlüssen für Photovoltaik-Anlagen in Europa. Insgesamt veröffentlichte BNEF seine zehn wichtigsten Vorhersagen für das aktuelle Jahr.

„Der Photovoltaik-Zug nimmt immer mehr Fahrt auf.“ So sind 2021 weltweit Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 183 Gigawatt installiert worden – fast 40 Gigawatt mehr als 2020, wie die Analysten von Bloomberg New Energy Finance (NEF) veröffentlichten. Vor diesem Hintergrund haben sie ihre Prognose für den globalen Zubau in diesem Jahr nach oben angepasst. Im mittleren Szenario gehen die Analysten nun von 228 Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung aus. Auf jeden Fall sollte erstmal die Marke von 200 Gigawatt Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr durchbrochen werden.

Dabei wird vor allem China die Nachfrage treiben, wobei vor allem die Sektor Photovoltaik-Dachanlagen in den Fokus rücken. Bei privaten Dachanlagen werde ein Rekordzubau von 20 Gigawatt erreicht, wie BNEF erwartet. Größere Dachanlagen würden vor dem Hintergrund der steigenden Strompreise und Stromknappheit im Land immer profitabler und gefragter. Insgesamt rechnen die Analysten mit einem Photovoltaik-Zubau zwischen 81 und 92 Gigawatt in diesem Jahr in China.

Die aktuell hohen Modulpreise könnten dabei demnächst wieder sinken. 2021 sei die Polysilizium-Produktion der „Flaschenhals“ gewesen. Dies habe die Preise für monokristalline Solarmodule mit 166 Millimeter Wafern auf bis zu 27,8 US-Dollarcent pro Watt getrieben. Für dieses Jahr prognostizieren die BNEF-Analysten, dass die Produktion für Polysilizium durch die Inbetriebnahme neuer Werke um 39 Prozent höher liegen werde. Bereits seit Oktober sinke der Preis von Polysilizium wieder – von 37 auf 32 US-Dollar pro Kilogramm bis zum Jahresende. Dieser Trend werde sich fortsetzen und im zweiten Halbjahr sei mit Preisen zwischen 20 und 25 US-Dollar pro Kilogramm zu rechnen. Gepaart mit der steigenden Effizienz bei der Herstellung großer Wafer bis zu 210 Millimetern senke dies die Modulpreise. Für das zweite Halbjahr geht BNEF von einem um 11 bis 15 Prozent niedrigerem Modulpreis aus. Er könnte dann bei 23 bis 24 US-Dollarcent pro Watt liegen.

Insgesamt geht BNEF von steigenden Produktionskapazitäten entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette aus. Dabei würden neue Zellfabriken mit mehr als zehn Gigawatt Jahreskapazität für Topcon- und Heterojunction-Technologie in diesem Jahr entstehen. Die jährliche Produktionskapazität für PERC-Solarzellen habe zum Jahresende bei mehr als 400 Gigawatt gelegen, hieß es von den Analysten. Angesichts der nahezu ausgereizten Effizienzpotenziale würden allerdings die neuen Technologien stärker in den Fokus rücken, wobei sich vor allem Topcon aufgrund seiner zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit bei Kosten und der Herstellung schnell am Markt etablieren könnte. Die PERC-Technologie wird nach den Erwartungen von BNEF jedoch mindestens noch zwei bis drei Jahre den Markt dominieren.

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Baden-Württemberg braucht mehr Solarparks

100-Megawatt-Grenze des Landes bremst Erreichung der Klimaschutzziele
Solar Cluster Baden-Württemberg: Begrenzung aufheben

Baden-Württemberg braucht mehr Photovoltaikanlagen, um seine Klimaschutzziele zu erreichen. Ein wichtiger Teil sind Solarparks auf landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten. Jedes Jahr sind dort 60 neue solare Freiflächenanlagen in einer Größe von jeweils zehn Megawatt installierter Leistung nötig, hat das Solar Cluster Baden-Württemberg kürzlich berechnet. Das Problem: Eine Regelung der Landesregierung behindert derzeit noch den dringend nötigen Solarstromausbau. In der für Solarparks geltenden Freiflächenöffnungsverordnung ist eine Grenze von maximal 100 Megawatt pro Jahr festgelegt – ein Sechstel der erforderlichen Leistung. Franz Pöter, Geschäftsführer des Solar Cluster BW, fordert daher eine Aufhebung der Begrenzung. Auch dann wird nur ein geringer Teil der landwirtschaftlich benachteiligten Gebiete für die solare Stromerzeugung erschlossen. Auf den Flächen entsteht zudem neben Ökostrom mehr Artenvielfalt, da unter anderem auf Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird.

Damit der aus Klimaschutzgründen dringend erforderliche Photovoltaik-Ausbau schnell erfolgt, müssen bundesweit 50 Prozent der erforderlichen Photovoltaikleistung auf Freiflächen errichtet werden, rechnen Experten vor. Im Südwesten wird es aufgrund der dichten Besiedelung, der kleinteiligen landwirtschaftlichen Strukturen und der hohen Flächenkonkurrenz weniger sein. Rund ein Drittel der installierten Leistung sollte trotzdem auf Äckern und Wiesen Platz finden. Für Solarparks braucht es daher jedes Jahr rund 600 Megawatt, für Agri-PV-Anlagen etwa 60 Megawatt. Insgesamt müssen im Südwesten – zusammen mit Dach- und Fassadenanlagen – jährlich insgesamt 2.000 Megawatt Photovoltaik errichtet werden, um deren erforderlichen Anteil an den Klimazielen zu erreichen.

Die Landesregierung müsse daher dringend die bestehende jährliche Begrenzung von neuen Solarparks auf insgesamt 100 Megawatt in benachteiligten Gebieten aufheben, fordert Franz Pöter. In einem ersten Schritt sei zumindest eine Anhebung auf 500 Megawatt pro Jahr erforderlich. Sonst gebe es ein Nadelöhr, das Projekte verhindere. Im vergangenen Jahr war dies bereits der Fall: 2021 hat ein Solarpark aufgrund der in Baden-Württemberg geltenden Regelung bei den Ausschreibungen keinen Zuschlag erhalten und kann damit bislang nicht realisiert werden.

Vorbild Bayern: 20 mal so viele Solarparks

Im Südwesten braucht es deutlich mehr Ökostrom. Dafür müssen die Regelungen auch auf Landesebene angepasst werden. „Baden-Württemberg könnte wie Bayern von Solarparks profitieren. Dort wurden in den letzten fünf Jahren rund 20-mal so viel Solarparks wie im Südwesten errichtet und eine großzügige Begrenzung auf 200 Projekte pro Jahr festgelegt“, so Pöter. „Damit es bei Freiflächensolaranlagen vorangeht, brauchen wir dringend eine Überarbeitung der hiesigen Freiflächenverordnung.“

Mit Solarparks findet eine Umnutzung landwirtschaftlich wenig ertragreicher Flächen statt. In der Regel ist kein Ackerbau möglich, aber die Flächen können weiterhin durch Schafbeweidung bäuerlich genutzt werden. Durch die Extensivierung und die Einsaat von regionalen Saaten wird zudem die Artenvielfalt gefördert. Das schafft auch Lebensräume für Insekten, Reptilien, Vögel und Fledermäuse. Für viele Tiere und Pflanzen sind Solarparks Schutz- und Rückzugsräume, die es ansonsten in der Agrarlandschaft kaum noch gibt. Ein weiterer Vorteil – es gibt lediglich eine minimale Flächenversiegelung. Da die Unterkonstruktion für die Module auf Pfählen befestigt wird, können Solarparks nach Ende der Nutzungsdauer ohne großen Aufwand entfernt und die Flächen wieder vollständig landwirtschaftlich genutzt werden.

Freiflächenöffnungsverordnung 2017 erlassen

In Baden-Württemberg werden trotz der sehr guten solaren Einstrahlungswerte zu wenige Solarparks errichtet, um den Photovoltaikanteil im Stromnetz auf das gewünschte Niveau zu heben. Vor 2017 bremste das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) das Vorhaben aus. Das Gesetz sah für Photovoltaik-Freiflächenanlagen vor allem Konversionsflächen und Seitenrandstreifen entlang von Autobahnen und Schienenwegen als zulässige Flächen vor. 2017 ermöglichte die EEG-Novelle den Ländern, Öffnungsverordnungen zu erlassen, um die Flächenkulisse zu erweitern. Die Landesregierung hat dies umgehend genutzt und im selben Jahr die Freiflächenöffnungsverordnung verabschiedet. Damit dürfen nun große Solaranlagen in engem Rahmen auch auf weniger ertragreichen Äckern und Grünflächen errichtet werden. Solche sogenannten „benachteiligten Gebiete“ machen zwei Drittel der Acker und Grünlandfläche des Landes aus mit 900.000 Hektor und sind grundsätzlich für Photovoltaik geöffnet.

Die Freiflächenöffnungsverordnung gilt nur für Solaranlagen, die eine installierte Leistung von 750 Kilowatt bis 20 Megawatt haben. Solche Großanlagen müssen an einer bundesweiten Ausschreibung teilnehmen, wenn sie eine Förderung erhalten wollen. Davon profitieren viele – die regionale Wertschöpfung erhöht sich, Bürgerinnen und Bürger können sich finanziell beteiligen und neue Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt entstehen. Die Kommunen erhöhen ihren Ökostromanteil und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Städte und Gemeinden profitieren auch finanziell von Solarparks über die Gewerbesteuer und die marktübliche Kommunalabgabe. Darüber hinaus können sich Kommunen auch direkt an den Solarparks beteiligen.

Quelle: https://solarcluster-bw.de

Faktenpapier „Photovoltaik-Parkplätze – Solarüberdachungen von Park- und Stellplätzen“

Parkplätze bieten enormes Potenzial für Sonnenstrom durch Photovoltaikanlagen. Das neue Faktenpapier gibt Ihnen einen Überblick zu Solarüberdachungen von Park- & Stellplätzen, klärt wichtige Begriffe und zeigt wie diese realisiert werden können.

In Baden-Württemberg gibt es ca. 16.600 offene Parkplätze und damit etwa 2,1 Mio. Stellplätze, die nicht überdacht sind. Allein eine Überdachung der Hälfte der Stellplätze würde bereits etwa 6 Prozent des Solarpotenzials auf Dächern in Baden-Württemberg nutzbar machen. Somit stellt die Überdachung von Kraftfahrzeug-Parkplätzen mit Photovoltaikanlagen eine wichtige Stellschraube für die Energiewende in Baden-Württemberg dar.

Im neuen Faktenpapier „Photovoltaik-Parkplätze“ werden erstmals wichtige Begriffe im Segment Photovoltaik-Parkplätze definiert. Kommunen, Städte, öffentliche Einrichtungen sowie Unternehmen und interessierte Bürger*innen erhalten die wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Realisierungsmöglichkeiten und den technischen Grundlagen von Photovoltaik-Parkplätzen. Von vollflächigen PV-Parkplatzanlagen über -Stellplatzüberdachungen bis hin zu unterschiedlichen Tragwerkskonstruktionen.
PV-Parkplätze bieten eine große Chance mit zahlreichen Vorteilen: Beispielsweise kann so versiegelte Fläche doppelt genutzt werden, zum positiven Image beitragen und die eigene CO2-Bilanz verbessert werden. Auch Elektromobilität profitiert, da E-Fahrzeuge mit dem Solarstrom direkt vor Ort auf der Parkfläche geladen werden können.

Große Parkplatzanlagen im Fokus

Im Fokus des Faktenpapiers stehen größere Parkplatzanlagen. Das Faktenpapier erklärt hierzu die wichtigsten Eckdaten zur Photovoltaikpflicht auf Parkplätzen in Baden-Württemberg, die seit 2022 ab einer Größe von 35 Stellplätzen laut Klimaschutzgesetzt besteht. Da sich die Profitabilität je nach Parkplatztyp und Nutzungsart unterscheidet, werden außerdem drei exemplarische Geschäftsmodelle vorgestellt. Auch die Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Parkplatzüberdachung spielen letztlich eine wichtige Rolle.

Das Faktenpapier wurde vom Solar Cluster Baden-Württemberg und Fraunhofer ISE im Rahmen des Projekts Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg ausgearbeitet. Vielen Dank an die Beteiligten – auch an die Unternehmen für die Fotos aus der Praxis – die zum Gelingen beigetragen haben.

Über das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg:

Dieses Faktenpapier ist im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg entstanden. Das Netzwerk setzt neue Impulse für den Ausbau der Sonnenstromnutzung im Südwesten. Aktuell sind bereits über 450 Institutionen & Unternehmen aktiv. Das Photovoltaik-Netzwerk ist Teil der Solaroffensive des Landes und der Aufbau wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert.
Ansprechpartner in Ihrer Region und weitere Informationen finden Sie unter: www.photovoltaik-bw.de

Kontakt:
Thomas Uhland
Tel.: +49 (0) 711 7870-357
thomas.uhland(at)solarcluster-bw.de

Zum Download (PDF)

Quelle: https://solarcluster-bw.de

Faktenpapier: Photovoltaik und Steuerrecht

Das Faktenpapier klärt relevante Fragen rund um das Thema Photovoltaik und Steuerrecht für private Anlagenbetreiber.

Bei der Produktion von eigenem Sonnenstrom ist das Thema Steuern und Photovoltaik eine zentrale Komponente für Bürger*innen. Dabei ist das Thema Steuern gar nicht so kompliziert wie meist angenommen wird. Das Faktenpapiers Photovoltaik und Steuerrecht gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Das Faktenpapier erklärt die wichtigsten Begriffe sowie grundlegende Fragen und fokussiert sich dabei auf private Photovoltaik-Anlagenbetreiber. Stichworte sind u.a. Kleinunternehmer, Liebhaberei oder Umsatzsteuer. Außerdem bietet es anhand einer Beispielrechnung einen Überblick über die unterschiedlichen Sichtweisen des Finanzamts und der des Betreibers. Auch die Themen Eigenverbrauch, Batteriespeicher und „Gewerbeanmeldung“ werden erläutert.

Da sich die Vorgehensweisen je nach Bedarf und Ziel des Anlagenbetreibers unterscheiden, werden zwei exemplarisch dargestellt: „Photovoltaik ohne Finanzamt“ oder wie der Betreiber dank der Photovoltaikanlage noch Steuern sparen kann.
Darüber hinaus befinden sich für alle Interessierten auf der letzten Seite sowie teilweise direkt im Text weitere Hinweise und Links zu weiterführenden Informationen.

Über das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg:
Dieses Faktenpapier ist im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg entstanden. Das Netzwerk setzt neue Impulse für den Ausbau der Sonnenstromnutzung im Südwesten. Aktuell sind bereits über 450 Institutionen & Unternehmen aktiv. Das Photovoltaik-Netzwerk ist Teil der Solaroffensive des Landes und der Aufbau wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert.
Ansprechpartner in Ihrer Region und weitere Informationen finden Sie unter: www.photovoltaik-bw.de

Zum Download (PDF)

Quelle: https://solarcluster-bw.de