Frankreich kürzt rückwirkend die Solarförderung für vor 2011 unterzeichnete Einspeiseverträge

Die Kürzungen betreffen Photovoltaik-Anlagen mit Leistungen über 250 Kilowatt. Dem zuständigen Ministerium zufolge machen die Projekte nur 0,3 Prozent aller zwischen 2006 und 2010 unterzeichneten Verträge aus. Die angestrebten Einsparungen liegen zwischen 300 und 400 Millionen Euro. Enerplan beschreibt das Vorgehen als „Versuch der Regierung, ihren Weg zu erzwingen“.

Die französische Regierung hat ihre Pläne zur Überarbeitung ihrer Einspeisetarife bestätigt, obwohl es Widerstand gegen die Einführung rückwirkender Vergütungskürzungen für Photovoltaik-Projekte mit mehr als 250 Kilowatt aus den Jahren zwischen 2006 und 2010 gab. „Seit einem Monat arbeiten wir mit den Ministerien zusammen, um eine vernünftige Lösung zu finden“, sagte Xavier Daval, CEO des französischen Photovoltaik-Beratungsunternehmens Kilowattsol, auf Anfrage von pv magazine. „Die Regierung hat in einer Pressekonferenz bestätigt, dass sie durch eine Änderung des bevorstehenden Haushaltsgesetzes einseitig und fast sofort den Kauf von Strom aus diesen Projekten stoppen wird.“ Daval zufolge steht diese Entscheidung im Widerspruch zu dem von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigten Green Deal.

„Zu einer Zeit, in der die neue Corona-Welle eine zweite, fast umfassende Eindämmungsaktion erzwingt, mobilisiert Frankreich alle Ressourcen seiner Verwaltung, um eine Angelegenheit anzugehen, die älter als zehn Jahre ist“, so Daval. „Wenn diese Verträge überarbeitet werden, würde die französische Regierung nicht nur die französische Solarindustrie umbringen, sondern auch alle zukünftigen Investitionen in grünes Wachstum gefährden.“

Auch mehrere deutsche Unternehmen haben zwischen 2006 und 2010 in Frankreich in große Photovoltaik-Projekte investiert. Dazu gehören Entwickler wie Juwi und Belectric, Investoren wie Aquila Capital und Encavis sowie Banken wie KfW, HSH, NordLB und SaarLB. Von den 235.000 zwischen 2006 und 2010 unterzeichneten Verträgen betreffen 800 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 250 Kilowatt. Für die Regierung bedeutet die Überarbeitung eine mögliche Einsparung von 300 bis 400 Millionen Euro – eine Summe, die mit der weiterhin der Einsatz erneuerbarer Energien unterstützt werden soll. „Diese Verträge tragen zu weniger als fünf Prozent zur Erzeugung erneuerbarer Elektrizität bei, kosten jedoch ein Drittel der öffentlichen Unterstützung für erneuerbare Energien“, so das Ministerium. Die Regierung will die geplanten Änderungen im Jahr 2021 einführen, muss jedoch noch die Einzelheiten bekannt geben.

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Swissolar erwartet Rekordzubau von mehr als 400 Megawatt Photovoltaik

Seit Jahresbeginn haben sich dem Schweizer Solarverband zufolge die Anmeldungen für die Einmalvergütung gegenüber der Vorjahresperiode fast verdoppelt. Der Zuwachs findet demnach sowohl bei großen wie bei kleinen Anlagen statt, liegt aber immer noch unter dem erforderlichen Photovoltaik-Zubau von 1000 Megawatt.

Nach Schätzungen von Swissolar wird die insgesamt in der Schweiz installierte Photovoltaik-Leistung bis Ende 2020 bei 2870 Megawatt liegen. Möglich macht das ein Rekordzubau von 400 Megawatt, den der Solarverband für das laufende Jahr erwartet. Das sagte Swissolar-Chef David Stickelberger am Donnerstag während der online durchgeführten Generalversammlung. Die solare Jahresproduktion könne damit etwa 2700 Gigawattstunden jährlich erreichen und 4,7 Prozent des schweizerischen Stromverbrauchs decken.

Stickelberger zufolge haben sich seit Jahresbeginn die Anmeldungen für die Einmalvergütung gegenüber der Vorjahresperiode fast verdoppelt, wobei der Zuwachs bei großen wie bei kleinen Anlagen stattfinde. Er wies darauf hin, dass der erwartete Rekordzubau immer noch deutlich unter dem erforderlichen Jahreszubau von über 1000 Megawatt liege. Bereits Mitte 2019 hatte der Verband angemahnt, dass zwar die Maßnahmen der Energiestrategie 2050 zu greifen beginnen, aber der Photovoltaik-Zubau zu langsam verlaufe.

Ob sich der positive Zubautrend im kommenden Jahr fortsetzt, hängt laut Swissolar maßgeblich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab. Derzeit gebe es im Solarbereich viele offene Stellen, und vereinzelt komme es bereits zu Kooperationen mit Branchen, die von der Corona-Pandemie stark betroffen sind, beispielsweise aus dem Event- und Veranstaltungsbereich. Im besten Falk könne daher ein Wachstum der Solarbranche dabei helfen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern.

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Bundesverband Erneuerbare Energien und Greenpeace Energy fordern Befreiung von EEG-Umlage nur für grünen Wasserstoff

Die vom Bundeswirtschaftsministerium ins Spiel gebrachte EEG-Umlagenbefreiung für Elektrolyse-Strom unabhängig von seiner Herkunft ist falsch, meinen Bundesverband Erneuerbare Energien und Greenpeace Energie. Der Versorger warnt zudem davor, beim Nachweis der Grünstrom-Eigenschaft auf die üblichen Herkunftsnachweise zu setzen.

Mit der im Juni verabschiedeten Nationalen Wasserstoffstrategie hatte sich die Bundesregierung verpflichtet zu prüfen, ob grüner, also mit Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellter Wasserstoff von der EEG-Umlage befreit werden soll. In einem Stakeholder-Dialogmeeting hat das Bundeswirtschaftsministerium am 20. Oktober zwei weitere Optionen für die EEG-Umlagenbefreiung zur Diskussion gestellt. So könnte auch Elektrolyse-Strom unabhängig von seiner Herkunft aus der Umlagenpflicht entlassen werden. Dagegen wehren sich jetzt der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und Greenpeace Energy.

„Die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung hat aus gutem Grund zum Ziel, grünen Wasserstoff als vielfältig einsetzbaren Energieträger und Energiespeicher im Sinne der Energiewende nutzbar zu machen. Denn nur ein auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem erfüllt die Anforderungen an Klimaschutz und regionale Wertschöpfung“, erklärt BEE-Präsidentin Simone Peter. Das Bundeswirtschaftsministerium sollte bei der Ausgestaltung der EEG-Umlagebefreiung berücksichtigen, dass der Aufbau einer heimischen Wasserstoffwirtschaft kein Selbstzweck ist. Er sei vielmehr ein Mittel, alle Sektoren des Energiesystems im Sinne der Klimaziele zu transformieren.

Der BEE plädiert für ein zweistufiges Modell: Eine teilweise Entlastung von der Umlage soll es für Betreiber von Elektrolyseuren geben, die die grüne Eigenschaft des bezogenen Stroms nachweisen können. Außerdem müsse die Umlagebefreiung auf eine bestimmte Vollstundenzahl pro Jahr begrenzt sein. Die komplette Befreiung solle für Betreiber gelten, die darüber hinaus sicherstellen, dass ihre Elektrolyseure potentielle Netzprobleme nicht verstärken.

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Bundesrat fordert eigene Ausschreibungen für schwimmende und Agro-Photovoltaik-Anlagen im EEG

In einer Ausschussempfehlung spricht sich die Länderkammer für zahlreiche Änderungen im Referentenentwurf zur EEG-Novelle 2021 aus. Dazu gehören auch Nachbesserungen beim Photovoltaik-Eigenverbrauch, höhere Einspeisevergütungen für kleine Photovoltaik-Dachanlagen sowie die Absenkung der Einbaupflicht für Smart-Meter wieder rückgängig zu machen.

111 Seiten dick ist die Ausschussempfehlung des Bundesrats zum Entwurf für die EEG-Novelle 2021, dessen erste Lesung am Freitag im Bundestag erfolgen wird. Darin finden sich vielseitige Forderungen der Länder, wie das Gesetz im Zuge des parlamentarischen Verfahrens noch geändert werden soll. So werden separate Ausschreibungen für Photovoltaik-Anlagen „des dritten und vierten Segments“ gefordert. Dahinter verbergen sich Auktionen für schwimmende Photovoltaik-Anlagen sowie Agro-Photovoltaik-Anlagen. Die Länder haben auch gleich eine konkrete Ausgestaltung mitgeliefert.

Für schwimmende Photovoltaik-Anlagen fordern sie ein jährliches Ausschreibungsvolumen von jeweils 100 Megawatt für 2021 und 2022, 300 Megawatt für 2023 und 2024 sowie 500 Megawatt im Jahr 2025. Bei Agro-Photovoltaik-Anlagen sind die angesetzten Volumen mit jeweils 50 und 150 Megawatt in den ersten vier Jahren niedriger. 2025 sollen dann jedoch auch in diesem Segment 500 Megawatt ausgeschrieben werden. Die maximalen Höchstwerte liegen mit 7.00 und 8,00 Cent pro Kilowattstunde über jenen für Freiflächenanlagen.

„Kostengünstige Freiflächenanlagen haben in den vergangenen Jahren die Kosten für Solarstrom deutlich reduziert. Sie stellen aber einen starken Landschaftseingriff dar und erhöhen die Flächenkonkurrenz zur Lebens- und Futtermittelproduktion. Schwimmende PV-Anlagen auf Binnengewässern sowie über oder integriert in landwirtschaftlich genutzte Flächen bieten die Möglichkeit, die Flächenkonkurrenz zu reduzieren. Dies erhöht die Akzeptanz in der Bevölkerung“, heißt es in der Begründung der Länderkammer für den Vorstoß, die pv magazine vorliegt. Wegen der derzeit noch höheren Kosten sei ein höherer Maximalwert für die Zuschläge gerechtfertigt. „Um das enorme Flächenpotential zu erschließen, werden eigene Ausschreibungssegmente als sinnvoll erachtet, welche unterhalb der Kostenschwelle zu Dachanlagen liegen und den stärkeren Ausbau von EE-Erzeugungskapazitäten kurzfristig und unkompliziert ermöglichen“, heißt es weiter.

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Erneuerbare steuern in Deutschland auf neuen Rekord zu

Nach Zahlen von Energy Charts kamen in diesem Jahr bisher 52,4 Prozent des Strommixes aus der Steckdose aus erneuerbaren Quellen. Und die Chancen stehen gut, dass der Erneuerbaren-Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland auch im gesamten Jahr über 50 Prozent liegen wird – zum ersten Mal.

Die erneuerbaren Energien in Deutschland können einen neuen Rekord erreichen. Nach Berechnungen des Fraunhofer ISE haben erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windkraft in diesem Jahr bislang 52,4 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung geliefert – also mehr als die Hälfte des Strommixes, der aus der Steckdose kommt. Aus Sicht von Bruno Burger von Energy Charts stehen die Chancen gut, dass die erneuerbaren Energien auch in der Bilanz des Gesamtjahres mehr als die Hälfte des Stroms liefern werden. Das wäre eine Premiere – 2019 lag der Ökostrom-Anteil noch bei rund 46 Prozent.

„Die weitere Entwicklung im Jahr 2020 hängt sehr stark vom Wetter ab“, erläuterte Bruno Burger auf Nachfrage von pv magazine. Die Windenergie hänge von der Windgeschwindigkeit ab, die Erzeugung von Solarstrom ändere sich mit dem Wetter deutlich weniger. Ein weiterer Aspekt seien die Temperaturen. „Wenn es sehr kalt werden sollte, steigt der Stromverbrauch und vor allem auch der Stromexport zum Beispiel nach Frankreich. Dieser zusätzliche Strom wird in der Regel aus Braunkohle erzeugt. Mit steigendem Verbrauch steigt auch der Strompreis. Wenn er deutlich höher ist als der CO2-Preis, wird auch deutlich mehr Strom aus Braunkohle produziert.“ Bei niedrigen Gaspreisen gebe es dann einen Fuel Switch zu Gas. „Ich gehe davon aus, dass der Erneuerbaren-Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung auch bis zum Jahresende über 50 Prozent bleiben kann“, so Burgers Fazit.

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Sono Motors und Fraunhofer ISE treiben Integration von Solarzellen in Auto-Karosserien voran

Die jetzt vereinbarte Kooperation hat dem Münchener Start-up zufolge die Prüfung und Zertifizierung der Solar-Integration bei Elektromobilen zum Ziel. Außerdem sollen mögliche weitere Anwendungsbereiche identifiziert werden.

Sono Motors arbeitet weiter an der Marktreife seines Solarautos „Sion“. Dafür hat sich das Münchener Start-up jetzt die Unterstützung des Fraunhofer ISE gesichert. Unternehmen und Institut haben eine Kooperation vereinbart, welche die Prüfung und Zertifizierung von Sonos Solartechnologie zum Ziel hat. Diese Technologie besteht laut Sono aus leichten, hocheffizienten Photovoltaik-Modulen, einer Steuereinheit, einem Modell zur Vorhersage des Energieertrags sowie weiteren Systemkomponenten für die elektrische und mechanische Integration der Solartechnologie in die Karosserie von Elektrofahrzeugen. Dabei sollen die Solarmodule bündig in die Oberfläche der Karosserieteile eingearbeitet werden und das Fahrzeuge mit Solarstrom versorgen. Beim Elektroauto „Sion“, dessen Produktion Sono Motors nach jetzigem Stand 2022 aufnehmen will, soll die Technologie Energie für bis zu 34 Kilometer zusätzliche Reichweite pro Tag bereitstellen können.

Sono und das Fraunhofer ISE wollen im Rahmen der Kooperation Sonos patentierte Solartechnologie umfassend erproben – Sono sieht sich „in der finalen Phase auf dem Weg zur Zulassung“. Dem Start-up zufolge werden bei dem Gemeinschaftsprojekt Tests zum Nachweis von Sicherheit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen. Den Zertifizierungsprozess für die Anwendung der Technologie in Elektroautos werde ein anerkannter deutscher Prüfdienstleister begleiten. Ein weiteres wesentliches Ziel der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE sei es, mögliche weitere Anwendungsbereiche zu identifizieren, um die Zertifizierung der Solartechnologie auch über Elektroautos hinaus voranzutreiben.

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Meyer Burger und CSEM wollen gemeinsam neuartige Solarzellen und -module entwickeln

Der Schweizer Photovoltaik-Konzern und das ebenfalls in der Schweiz ansässige Forschungs- und Entwicklungszentrum arbeiten seit sieben Jahren zusammen und haben ihre Kooperation um weitere drei Jahre verlängert. Ziel sind durchschnittliche Fertigungswirkungsgrade auf Modulebene von über 24 Prozent und niedrigere Herstellungskosten.

Die Meyer Burger Technology AG und das Schweizer Forschungs- und Entwicklungszentrum CSEM haben ihre seit sieben Jahren bestehende Kooperation um weitere drei Jahre verlängert. Wie der Schweizer Photovoltaik-Konzern am Freitag mitteilte, geht es bei dieser Zusammenarbeit um die gemeinsame Entwicklung von neuartigen Solarzellen und -modulen. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt demnach auf der Umsetzung neuer Photovoltaik-Technologien in die industrielle Massenproduktion. Dadurch sollen durchschnittliche Fertigungswirkungsgrade auf Modulebene von über 24 Prozent und eine entsprechende Reduzierung der Herstellungskosten erreicht werden.

Die CSEM-Forscher haben Meyer Burger dem Unternehmen zufolge bei der Entwicklung seiner Heterojunction/SmartWire-Technologie maßgeblich unterstützt und einen wichtigen Beitrag zur Kommerzialisierung dieser Technologie geleistet. Als Beispiel nennt Meyer Burger einen kürzlich erreichten Meilenstein: Das Fraunhofer ISE zertifizierte einen Wirkungsgrad von 25,4 Prozent für Solarzellen auf industriellen Standard-Wafern, die Meyer Burger in seinem Forschungszentrum in Neuchâtel in enger Zusammenarbeit mit dem CSEM herstellt. Der dafür entwickelte Zellprozess nutze Kontakte auf der Rückseite, um zusätzliches Sonnenlicht in Elektrizität umzuwandeln. Das schaffe die Voraussetzung für die vereinfachte, kostengünstige Herstellung von kristallinen Silizium-Modulen mit ultrahohem Wirkungsgrad.

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Studie: Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren Energien kann Deutschland bis 2050 klimaneutral werden lassen

Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimaneutralität haben analysiert, wie Deutschland bis 2050 klimaneutral werden kann. Dafür sei ein umfassendes Investitionsprogramms nötig, das vor allem den Erneuerbaren-Ausbau vorantreibt, aber auch die weitgehende Elektrifizierung von Verkehr, Wärme und Industrie, die energetische Sanierung fast aller Gebäude und den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur umfasst.

Ein Politikmix ist notwendig, damit Deutschland bis 2050 klimaneutral werden kann. Das zeigt die von Prognos, Öko-Institut und Wuppertal Institut erstellte Studie „Klimaneutrales Deutschland“ im Auftrag von Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimaneutralität, die am Donnerstagmorgen in Berlin präsentiert wurde. Dieses Ziel kann demnach ein großes Investitions- und Zukunftsprogramm ermöglichen, das Kohle, Öl und Gas in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen durch Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ersetzt. Der erste Schritt ist laut Studie die Anhebung des deutschen Klimaziels bis 2030 auf 65 Prozent weniger Emissionen im Vergleich zu 1990. Der zweite Schritt sei ein vollständiger Umstieg auf klimaneutrale Technologien, was die Emissionen um 95 Prozent sinken lasse. Der dritte Schritt beinhalte dann den Ausgleich nicht vermeidbarer Restemissionen durch CO2-Abscheidung und -Lagerung.

Mit Blick auf die Energiewirtschaft ist laut Studie eine Verdreifachung der aktuell installierten Photovoltaik-Leistung auf 150 Gigawatt bis 2030 nötig. Windkraft an Land müsse von aktuell 54 auf 80 Gigawatt steigen, Windkraft auf See von derzeit knapp 8 auf 25 Gigawatt. Im Gegenzug würde der Ausstieg aus der Kohleverstromung beschleunigt und schon bis 2030 abgeschlossen. Durch diese Maßnahmen würde der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2050 auf 100 Prozent steigen. Die Stromnachfrage selbst wird laut Studie wegen der sektorübergreifenden Elektrifizierung und die steigende Herstellung von Wasserstoff um rund 50 Prozent auf 960 Terawattstunden erhöhen. Der Wasserstoff soll unter anderem in Back-up-Kraftwerken eingesetzt werden, die einspringen, wenn Wind- und Solaranlagen keinen Strom liefern können. Die Energiewirtschaft könne so zur Hauptsäule des Klimaschutzes in den kommenden zehn Jahren werden und die jährlichen CO2-Emissionen um 207 Millionen Tonnen senken. Das entspreche in etwa der Hälfte der nötigen Minderung von 420 Millionen Tonnen im Jahr 2030.

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Baden-Württemberg will Photovoltaik-Leistung bis 2030 auf elf Gigawatt verdoppeln

Anlässlich des Solarbranchentages formulierte Umweltminister Franz Untersteller fünf zentrale Punkte, die bei der EEG-Reform berücksichtigt werden müssten. Das Wachstum der Photovoltaik müsse gestärkt und verstetigt werden.

Elf Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung bis zum Jahr 2030 – dieses Ziel formulierte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) beim Solarbranchentag. Damit strebe das Bundesland eine Verdoppelung des bislang installierten Photovoltaik-Volumens an. Zurzeit sei die Photovoltaik mit einem Anteil von knapp zehn Prozent an der Bruttostromerzeugung die stärkste erneuerbare Energiequelle in Baden-Württemberg und vermeide rund 3,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Jahr. Das Potenzial sei damit aber noch lange nicht ausgeschöpft. „Sowieso vorhandene Dachflächen, die für die Solarnutzung geeignet sind, bieten sicher das größte Potenzial“, so Untersteller. „Aber auch Freiflächen-PV-Anlagen, schwimmende PV-Anlagen und Agro-PV können einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Photovoltaik und damit zum Klimaschutz leisten.“

Wie der Landesminister weiter erläuterte, sei es in den vergangenen drei Jahren mit der Photovoltaik nach längerer Durststrecke wieder bergauf gegangen. Jetzt gelte es, diesen Trend zu stärken und zu verstetigen. „Die Photovoltaik muss wieder zum starken Motor für Energiewende und Klimaschutz werden“, so Untersteller. Daher müssten auf Bundesebene fünf zentrale Punkte bei der Reform des EEG berücksichtigt werden: Die Ausbauziele für Photovoltaik müssten hoch gesetzt werden, und es dürfe keine Ausschreibungspflicht für Dachanlagen bis 750 Kilowatt geben. Post-EEG-Anlagen müssten unbürokratisch in der Stromerzeugung und am Netz gehalten werden, und der Eigenverbrauch von Solarstrom dürfe nicht eingeschränkt werden. Als fünften Punkt wiederholte Untersteller die Forderung nach einem eigenen Förder- und Ausschreibungssegment für Agro-Photovoltaik im neuen EEG. Dieses Segment komme im Entwurf bislang nicht vor.

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Wood Mackenzie: Innovative Module werden Photovoltaik-Kosten im kommenden Jahrzehnt senken

Verbesserungen bei der Effizienz und höhere Leistungsklassen werden einem Woodmac-Bericht zufolge zu niedrigeren Gestehungskosten für Photovoltaik-Strom führen. Denn Solarprojekte im Versorgungsmaßstab könnten um drei bis neun Prozent billiger werden. Das sei der Schlüssel zu höheren Investitionen im Photovoltaik-Sektor.

Steigende Nachfrage bei sinkenden Kosten – so beschreiben die Analysten von Wood Mackenzie die Gründe für das Wachstum der Photovoltaik-Industrie in den vergangenen zehn Jahren. Im kommenden Jahrzehnt werden aus ihrer Sicht die Preise für Photovoltaik-Module weiter sinken, allerdings langsamer als bisher. Statt dessen würden Innovationen zu niedrigeren Gestehungskosten für Photovoltaik-Strom sorgen, vor allem Verbesserungen bei der Moduleffizienz und den Leistungsklassen dank großer Wafer.

„Wir haben festgestellt, dass Photovoltaik-Module aus großen Wafern wie dem M6-, M10- oder G12-Format die Investitionen eines Solarprojekts im Versorgungsmaßstab um drei bis neun Prozent reduzieren können“, so Xiaojing Sun von Woodmac. Dieses Einsparpotenzial werde die Marktakzeptanz vorantreiben. Die Analystin erwartet, dass viele Modulhersteller zwischen Ende 2020 und Ende 2021 in der Lage sein werden, große Module kommerziell herzustellen. Woodmac-Daten zufolge werden die Kapazitäten für die Produktion von M6-, M10- und G12-basierten Modulen bis Ende 2021 bei 28, 63 beziehungsweise 59 Gigawatt liegen. Bis 2025 erwartet Woodmac, dass die Produktionskapazität von Modulen mit M10- und G12-Wafern jeweils mehr als 90 Gigawatt erreichen werden, was diese nach Produktionskapazität zu den dominierenden Technologien machen würde.

Sun weist jedoch darauf hin, dass die Markteinführung solcher Module davon abhängt, dass weitere Anlagenkomponenten wie Wechselrichter und Tracker zu der Größe passen. „Seit Anfang 2020 sind mehrere Branchenallianzen geschlossen worden, um sicherzustellen, dass sich das gesamte Solarökosystem weiterentwickelt, um die Einführung großer Module zu unterstützen“, so Sun. „Wenn die Bemühungen der Branche Früchte tragen, prognostizieren wir, dass große Module im Jahr 2021 etwa 40 Prozent der gesamten Lieferung von kristallinen Siliziummodulen ausmachen werden. Bis Ende 2025 werden Module mit Wafergrößen kleiner als M6 aus dem Markt ausscheiden. “

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