Fast jeder zweite Elektroauto-Besitzer lädt mit eigener Photovoltaik-Anlage

Eine Umfrage des Fraunhofer ISI zeigt, dass 84 Prozent der Haushalte mit Elektroauto Ökostrom beziehen. Insgesamt 48 Prozent der Haushalte besitzen eine Photovoltaik-Anlage.

Dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) zufolge fällt der CO2-Fußabdruck eines Elektroautos beim gegenwärtigen Strommix um bis zu 75 Prozent kleiner aus als der von Autos mit Verbrennungsmotoren. Doch wie viele Haushalte mit Elektroauto beziehen überhaupt Ökostrom? Das hat das Fraunhofer ISI jetzt zusammen mit der ESA² GmbH in einer Umfrage unter 867 Nutzern von Elektrofahrzeugen in Deutschland ermittelt.

Die Fraunhofer-Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass 84 Prozent der Haushalte mit Elektroauto einen Ökostrom-Vertrag abgeschlossen haben. Das liege weit über dem Durchschnitt aller Haushalte in Deutschland (30 Prozent) und auch über dem EU-Schnitt aller EU-Haushalte mit Elektroautos (63 Prozent). Wie hoch die Energiewende-Ansprüche der abgeschlossenen Ökostrom-Tarife sind, können die Forscher allerdings nicht angeben, da viele der Befragten dazu keine Angaben gemacht haben oder dies schlichtweg nicht wussten. Als Gründe für den Abschluss eines Ökostrom-Vertrages nannten die Teilnehmer ein hohes Umweltbewusstsein sowie die staatliche Förderung von Wallboxen, die 2021 an den Abschluss eines Ökostromvertrags geknüpft war.

Sehr beliebt ist das Laden mit eigenem Solarstrom: Insgesamt 48 Prozent der befragten Haushalte mit Elektroauto haben zugleich auch eine Photovoltaik-Anlage installiert. 59 Prozent der Teilnehmer geben an, bevorzugt zuhause zu laden (EU-Durchschnitt 64 Prozent). 71 Prozent haben mit dem Kauf eines Elektroautos einen konventionellen PKW mit Verbrennungsmotor ersetzt.

Eine gesonderte Befragung von Flottenmanagern in Unternehmen zeigt, dass 81 Prozent der Ladepunkte am Arbeitsplatz mit Ökostrom versorgt werden (EU-Durchschnitt 60 Prozent). Bei öffentlichen Normalladestationen liegt der Ökostrom-Anteil bei 85 Prozent (EU-Durchschnitt 62 Prozent), bei Schnellladestationen sind es 75 Prozent (EU-Durchschnitt 57 Prozent).

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BEG-Förderung für die Sanierung effizienter Gebäude startet wieder

Ab dem 22. Februar können Bauwillige bei der KfW neue Förderanträge zur energieeffizienten Sanierung von Gebäuden stellen. Die Förderbedingungen bleiben dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge unverändert.

Bau- und Sanierungswillige müssen die Förderlandschaft gerade ganz genau im Auge behalten. Am 24. Januar hatte eine Mitteilung von KfW und Bundeswirtschaftsministerium für Unruhe gesorgt, wonach die Bewilligung von Anträgen nach BEG-Förderung der KfW mit sofortiger Wirkung auf Eis gelegt wird. Betroffen waren die Effizienzhaus-55-Neubauförderung, die ohnehin zum Monatsende ausgelaufen wäre, sowie die Förderung für Sanierungen und die Neubauförderung für EH40-Neubauten. Am 1. Februar verständigten sich dann die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz sowie für Finanzen darauf, dass trotz des verkündeten Förderstopps alle förderfähigen Altanträge genehmigt werden, die vor dem 24. Januar 2022 eingegangen sind. Und am heutigen Montag teilte das Bundeswirtschaftsministerium nun mit, dass ab dem 22. Februar 2022 bei der KfW wieder neue Anträge gestellt werden können – zumindest für Sanierungsmaßnahmen.

„Die Sanierungsförderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) startet damit wieder. Die Förderbedingungen für Sanierungsmaßnahmen bleiben unverändert“, so das Ministerium. Mit Blick auf die Zukunft der BEG-Förderung teilte das Ministerium mit, die Bearbeitung aller förderfähigen Altanträge sei Schritt eins, der Neustart der Sanierungsförderung Schritt zwei. Zum nächsten Schritt – der neu aufzusetzenden EH40-Neubauförderung – gibt es demnach zurzeit intensive Abstimmungen innerhalb der Bundesregierung.

Wie das Bundeswirtschaftsministerium weiter mitteilte, haben Bundesregierung und Haushaltsausschuss in der vergangenen Woche rund 9,5 Milliarden Euro neue Mittel für die BEG-Förderung bereitgestellt. Das Geld sei für die Abarbeitung der Altanträge, die Wiederaufnahme der Sanierungsförderung und die Neuauflage der EH40-Neubauförderung bestimmt sind und solle die Finanzierung bis zur Verabschiedung des regulären Haushaltes sichern.

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Umdenken erforderlich, dann winkt eine sonnige Zukunft

Bei den Modulpreisen scheint der Drei-Jahres-Peak nun überschritten zu sein. Wie die Corona-Zahlen in Deutschland, so sinken auch die Preise insbesondere für Projektmodule langsam, aber kontinuierlich wieder. Bei größeren Abnahmemengen können Module der Leistungsklassen oberhalb 400 Watt vereinzelt durchaus wieder unter der 26-Eurocent-Marke gebucht werden. Die Lieferung erfolgt dann in der Regel frühestens ab April oder Mai, denn kurzfristig verfügbare Ware, die noch zu höheren Kosten produziert und transportiert werden musste, wird momentan auch noch zu deutlich höheren Preisen gehandelt. Das ist der Grund, warum der Preisindex diese Entwicklung noch nicht richtig abbildet. Hier bewegen wir uns bei den leistungsstarken Modultypen noch im Bereich deutlich oberhalb 30 Eurocent pro Wattpeak. Der Preisanstieg der vergangenen Monate ist zwar zum Stillstand gekommen, ein echter Abwärtstrend ist zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht erkennbar.

Schauen wir uns einmal die aktuelle Situation beispielhaft in Deutschland an. Der Zubau an Neuanlagen im Jahr 2021 wird mit 5,3 Gigawatt angegeben und liegt damit zwar etwa 10 Prozent über dem Vorjahr, allerdings gibt es große Unterschiede bei den einzelnen Marktsegmenten. Bei den Kleinanlagen im Segment Eigenheime ist nach Wegfall der EEG-Umlage bei Installationen bis 30 Kilowattpeak ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Ebenfalls boomte das Segment Freiflächenanlagen aufgrund von steigenden Strompreisen innerhalb von Power Purchase Agreements (PPAs). Ganz anders sah es hingegen im gewerblichen Segment beziehungsweise bei den großen Aufdachanlagen über 100 Kilowattpeak aus. Hier gab es einen massiven Markteinbruch – im zweiten Halbjahr 2021 wurde nur noch etwa ein Sechstel der Leistung des gleichen Vorjahreszeitraums installiert.

Große Dachprojekte mit Volleinspeisung sind aufgrund der um mindestens 20 Prozent gestiegenen Komponentenpreise bei gleichzeitigem Rückgang der Einspeisevergütung um ebenfalls fast 20 Prozent auf das Gesamtjahr gesehen nicht mehr wirtschaftlich. Es bräuchte bei den momentanen Installationspreisen eine Vergütung von mindestens acht Eurocent pro Kilowattstunde, was sich ja auch an den Gebots- beziehungsweise Zuschlagspreisen in den letzten öffentlichen Ausschreibungsrunden widerspiegelt. Leider waren die bisher in Aussicht gestellten Volumina in den Auktionen mit 300 Megawatt pro Jahr viel zu klein dimensioniert. Eine Regelförderung außerhalb der Ausschreibungen ist für Anlagen größer 300 Kilowattpeak aufgrund des Eigenversorgungszwangs ohnehin unattraktiv, aber auch zwischen 100 und 300 Kilowattpeak lässt sich aus oben genannten Gründen keine Anlage mehr renditeträchtig realisieren, zumindest wenn langfristige Planungssicherheit gefordert ist.

Da sich jedoch für die aktuellen Hemmnisse unter anderem aus dem Wirtschaftsministerium etliche Gegenmaßnahmen ankündigen, ergibt sich ein riesiges Potenzial für 2022 und die Folgejahre. Bei Eigenverbrauchsanlagen über 30 Kilowattpeak dürfte sich auch jetzt schon vor allem die Senkung der EEG-Umlage von 6,5 Eurocent auf 3,7 Eurocent pro Kilowattstunde zum 1.1.2022 bemerkbar machen. Ein Anstieg der Modulkosten um zehn Eurocent pro Wattpeak führt zu einem Mehrbedarf von etwa einem Eurocent pro Kilowattstunde bei der Vergütung, um die Wirtschaftlichkeit eines Projekts auf dem gleichen Niveau zu halten. Die Senkung der EEG-Umlage hat hier die Kosten für Investoren aber bereits um rund drei Eurocent reduziert oder aber die höheren Gestehungskosten um zwei Eurocent pro Kilowattstunde überkompensiert. Die vollständige Abschaffung der EEG-Umlage zum 1.1.2023, kürzlich sogar schon zum 1.7.2022 diskutiert, würde Eigenverbrauchsprojekte noch weiter fördern. Damit wären dann auch Projekte mit sehr kleiner Eigenverbrauchsquote, zum Beispiel 10 Prozent Eigenverbrauch und 90 Prozent Netzeinspeisung, noch wirtschaftlich.

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Meyer Burger erreicht die Champions League

Auf dem Rasen des Europa-Parks kickt der SC Freiburg um den Einstieg ins europäische Geschäft, auf dem Dach sollen Photovoltaik-Module von Meyer Burger für einen weiteren Meilenstein sorgen. Das dort geplante 2,4-Megawatt-Kraftwerk wird den beteiligten Unternehmen zufolge die weltweit größte Solaranlage auf einem Stadiondach sein.

Fußballerisch konnte der SC Freiburg nach der Winterpause zwar noch nicht so richtig an seine sensationelle Hinrunde anknüpfen. Doch während die Breisgauer auf dem Platz weiter die Champions League fest im Blick haben, wird auf dem Dach ihres Stadions bereits an einer anderen Sensation gearbeitet. Dort wird zurzeit ein Photovoltaik-Kraftwerk realisiert, dass mit 2,4 Megawatt Leistung laut der Meyer Burger Technology AG und Badenova die weltweit größte Solaranlage auf einem Stadiondach sein wird.

Badenova Wärmeplus ist der Energie- und Umweltpartner des SC Freiburg und hat für die Anlage im Rahmen der EEG-Ausschreibung den Zuschlag bekommen. Auf 15.000 Quadratmeter Dachfläche sollen nach Abschluss der Bundesligasaison im Mai 6000 Hochleistungssolarmodule der neuesten Generation von Meyer Burger installiert werden. Diese sollen ab dem Spätsommer rund 2,3 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr liefern und damit rechnerisch den prognostizierten Energiebedarf der Breisgauer Kicker decken. Badenova Wärmeplus investiert bei dem Projekt rund 2,3 Millionen Euro und hat sich vertraglich verpflichtet, das Solarkraftwerk auf dem Stadiondach mindestens 20 Jahre lang zu betreiben.

Wie Meyer Burger am Donnerstag mitteilte, liefern die Module auf der gleichen Fläche deutlich mehr Energieertrag als herkömmliche Solarmodule. „Um sowohl den hohen Nachhaltigkeitsansprüchen der Stadt Freiburg und des Sportclubs als auch unserem eigenen Anspruch nachzukommen, setzen wir bewusst auf Hochleistungsmodule, die in Deutschland hergestellt werden“, so Badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher. Meyer Burger verfolge eine vergleichbar konsequente Nachhaltigkeitsstrategie wie Badenova und Badenova Wärmeplus und beziehe Waren und Dienstleistungen nach Möglichkeit von lokalen oder regionalen Herstellern und Lieferanten. Badenova will daher mit der Qualität und Herkunft der Module ein Zeichen setzen.

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Solar Cluster Baden-Württemberg informiert mit Leitfaden über Photovoltaik für Gewerbebetriebe

Im Zentrum des kostenlosen Leitfadens stehen die verschiedenen Betreibermodelle für Photovoltaik-Anlagen im Gewerbe. Viele Beispiele zeigen, wie sich die Modelle in der Praxis umsetzen lassen.

Das Solar-Cluster Baden-Württemberg will mit einem 28-seitigen, kostenlosen Leitfaden für die Installation von Photovoltaik-Anlagen bei Gewerbebetrieben werben. Die Broschüre richtet sich an die Betriebe selbst, an Geschäftsführer genauso wie an Mitarbeiter aus den Fachabteilungen. Sie informiert darüber, wie Unternehmen von Photovoltaik-Anlagen profitieren können, was bei der Installation zu beachten ist, welche rechtlichen Vorgaben gelten und wo sie Ansprechpartner für weitergehende Informationen finden. Konkrete Beispiele und Musterrechnungen stellen dabei den Praxisbezug her. Auch gehen die Autoren auf die Verknüpfung von Photovoltaik und Elektromobilität sowie auf die Integration von Batteriespeichern und Anlagen zur Wärme- und Kälteerzeugung ein.

Vor allem aber stellen die Autoren des Leitfadens die möglichen Betreibermodelle für Photovoltaik-Anlagen bei Gewerbebetrieben samt ihrer Vor- und Nachteile vor – vom Eigenverbrauch über die EEG-geförderte Netzeinspeisung bei Anlagen bis 100 Kilowatt sowie der Direktvermarktung bis hin zur Belieferung von Nachbarbetrieben. Auch zeigt der Leitfaden, welche Optionen Unternehmen haben, die nicht selbst in eine Anlage investieren können oder wollen – also Contracting-Modelle, die Anlagenmiete oder das Verpachten der eigenen Dachflächen.

Der Leitfaden des Solar Cluster Baden-Württemberg ist in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE im Rahmen des Projekts Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg entstanden. Das Projekt wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert.

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RWE und Neptune Energy wollen vor der niederländischen Küste Wasserstoff produzieren

Die Elektrolyseure sollen eine Leistung von 300 bis 500 Megawatt haben. Für den Transport des Wasserstoffs wollen die Partner eine bestehende Pipeline nutzen. Nun starten sie eine Machbarkeitsstudie.

Mit dem Offshore-Pilotprojekt „H2opZee“ planen RWE und der Gas- und Ölförderer Neptune Energy, bis 2030 weit vor der Küste in der niederländischen Nordsee eine Elektrolyseur-Kapazität von 300 bis 500 Megawatt zu bauen. Der mit Windenergie erzeugte grüne Wasserstoff soll über eine bereits bestehende Erdgas-Pipeline an Land transportiert werden. Die Leitung hat eine Kapazität von 10 bis 12 Gigawatt, könnte also noch viele weitere Wasserstoff-Projekte dieser Art anbinden. Die Niederlande haben in der Nordsee viele Jahre lang große Mengen an Erdgas gefördert. Die Förderung soll aber demnächst eingestellt werden.

„H2opZee ist eines der weltweit ersten Projekte dieser Art und Größenordnung“, sagt Sven Utermöhlen, CEO Offshore Wind bei RWE Renewables. H2opZee besteht aus zwei Phasen: In der ersten Phase führen die Partner eine Machbarkeitsstudie durch und richten eine Wissensplattform ein. Die Studie soll im zweiten Quartal 2022 starten. In der zweiten Phase wird das Projekt umgesetzt. Hierfür muss noch eine Ausschreibungsmethodik festgelegt werden. H2opZee ist eines von 37 Projekten, die für die zweite Runde des niederländischen Nationalen Wachstumsfonds vorausgewählt worden sind.

„Die Energiewende kann schneller, billiger und sauberer erfolgen, wenn wir die bestehende Gasinfrastruktur in neue Systeme integrieren. Dazu ist diese Infrastruktur technisch geeignet“, betont Lex de Groot, Geschäftsführer von Neptune Energy in den Niederlanden. Daher könne man hier auf dem Bau einer neuen Pipeline auf See verzichten. Auch müsse keine neue Anlandung im Küstengebiet erfolgen.

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Schutz vor steigenden Stromkosten wichtigstes Motiv für Kauf privater Photovoltaik-Anlagen

Eine Fachpartner-Umfrage von IBC Solar zeigt, dass die Endkunden größten Wert darauf legen, alle Leistungen aus einer Hand zu bekommen. Zwei Drittel der befragten Experten beobachten im Markt ein wachsendes Ansehen der Photovoltaik.

Wer heute als Privatperson eine Photovoltaik-Anlage installieren lässt, will sich in erster Linie gegen steigende Stromkosten wappnen – in einer Umfrage von IBC Solar unter mehr als 100 Fachpartnern haben 96 Prozent der befragten Installateure dieses Motiv als Beweggrund ihrer Kunden angegeben. Dahinter folgt mit 78 Prozent die Energieautarkie, auf Rang Drei die Nachhaltigkeit mit 54 Prozent. Ein grundlegender Wandel im Markt, so IBC Solar, da in den frühen Tagen des EEG noch die Einspeisevergütung als das wichtigste Motiv genannt wurde.

IBC Solar hat auch abgefragt, worauf die Endkunden bei der Wahl des Installationsbetriebs besonderen Wert legen. Insgesamt 78 Prozent der Befragten nennen als wichtigstes Kriterium, dass die Kunden alles aus einer Hand bekommen, also einen zentralen Ansprechpartner für das Komplettsystem haben. Ein fast ebenso wichtiges Entscheidungskriterium ist eine hohe Qualität der Produkte (74 Prozent). Etwas mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) führt die schnelle Abwicklung und Lieferung an. Die lokale Herstellung der Produkte („Made in Europe/Made in Germany“) spielt für 27 Prozent der Kunden eine wichtige Rolle, ein günstiger Preis für 22 Prozent.

Bei der Frage nach den Trends und Veränderungen, die die Branche in den letzten Jahren maßgeblich beeinflusst haben, nennen gut drei Viertel der befragten Fachpartner eine erhöhte gesetzliche Komplexität und zunehmende Anforderungen. Zwei Drittel der Experten beobachten ein steigendes Bewusstsein der Kunden für die Photovoltaik im Kontext mit Erneuerbaren Energien sowie ein insgesamt wachsendes Ansehen der Photovoltaik. 59 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Kostenentwicklung, etwa die Gestehungs- und Installationskosten, zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehören.

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Baden-Württemberg will mehr Photovoltaik an Bundes- und Landesstraßen

Das Landesverkehrsministerium plant, ungenutzte Flächen entlang von Straßen Energieversorgern für Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung zu stellen. Versorger können jetzt beim Ministerium ihr Interesse bekunden.

In Baden-Württemberg gibt es rund 4.840 Kilometer Bundesstraßen und etwa 9.650 Kilometer Landesstraßen. Vielerorts könnten auf den unmittelbar angrenzenden Flächen, auf Böschungen oder auch an Lärmschutzwänden, Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Um dieses Potenzial zu heben, geht das Landesverkehrsministerium jetzt auf die Energiebranche zu: Versorger können bis zum 30. April 2022 beim Verkehrsministerium ihr Interesse bekunden.

Dies ist formlos per E-Mail möglich unter Nennung der Lage und Größe der gewünschten Projektfläche, die auf oder an Flächen der Bundes- oder Landesstraße liegt. Das Ministerium wird nach Eingang der Interessenbekundungen die entsprechenden Flächen prüfen und anschließend mit den Interessenten Kontakt aufnehmen.

Zudem führt das Ministerium jetzt in Zusammenarbeit mit dem Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW) und dem Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Landesgruppe Baden-Württemberg, eine Marktanalyse durch. Deren Ziel ist es, das Interesse von Energieversorgern zu ermitteln.

„Klimaschutz ist ein zentrales Ziel auch der Verkehrspolitik“, betont Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Deshalb wollen wir die zahlreichen Flächen entlang der Verkehrswege für erneuerbare Energien nutzen.“ Dieses Vorhaben verbinde Flächenschonung und Klimaschutz auf sinnvolle und vorbildliche Weise.

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Bauernverband wenig begeistert von Photovoltaik auf Ackerflächen

Der DBV fordert weiterhin vorrangig Gebäude und Konversionsflächen für den Photovoltaik-Ausbau zu nutzen. Zudem müssten Hindernisse beim Eigenverbrauch und der Nahstromvermarktung abgebaut werden. Photovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen sollten dagegen nur unter eng begrenzten Bedingungen möglich sein.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht die am Donnerstag von den Ministerien vorgestellten Pläne zu einem verstärkten Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen eher kritisch. Diese Flächen sollten eher geschont und „nur unter eng begrenzten Bedingungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen genutzt werden“, heißt es in einer Stellungnahme. Der Verlust von landwirtschaftlichen Flächen für die Sicherung einer nachhaltigen Ernährung müsse weitgehend vermieden werden.

Der Bauernverband forderte daher, auch künftig vorrangig Gebäudedächer, Sonderbauten und Konversionsflächen für den Photovoltaik-Ausbau zu nutzen. Allerdings bieten Agri-Photovoltaik-Anlagen eine gute Doppelnutzung für Landwirtschaft und Stromerzeugung. Daher sollten die Ausschreibungen für dieses Segment bis 2030 verstetigt werden. Gleichzeitig sollte es bei der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen eine regionale Differenzierung und Abwägung örtlicher agrarstruktureller Belange geben, hieß es weiter. Bürgerenergieprojekten sollte ein Vorrang eingeräumt werden, wobei es für diese eine eigene Festvergütung geben müsse. Auch die Vorgaben für Anlagenkombinationen mit Speichern müssten vereinfacht werden.

In einem Positionspapier für einen „flächenschonenden Ausbau der Photovoltaik“ spricht sich der Bauernverband zudem dafür aus, dass Hindernisse beim Eigenverbrauch und der Nahstromvermarktung abgebaut werden müssten. Zudem sollten Speicherlösungen unterstützt werden. So könnte der Ausbau von Photovoltaik-Dachanlagen beschleunigt werden. Dazu würden auch Erleichterungen bei den Anforderungen an die Messeinrichtungen und steuerliche Vereinfachungen beitragen.

In seinem Positionspapier hat der DBV auch weitere Forderungen für die geplante EEG-Novelle 2022 formuliert. So müsse die Begrenzung von 20 Megawatt für Photovoltaik-Freiflächenanlagen im EEG beibehalten werden. Zudem sollten Mindestabstände zwischen den Solarparks festgeschrieben werden. Weiterhin fordert der Verband eine Streichung der 200 Meter-Streifen entlang von Autobahnen und Schienenwegen aus dem EEG. „Agrarstrukturell nachteilige Flächenzerschneidungen und der Verlust hochproduktiver Flächen können so gemindert werden“, heißt zur Begründung. Auch die Länderöffnungsklausel für die benachteiligten Gebiete könnten entfallen, wenn agrarstrukturelle Belange stärker bei der Festlegung regionaler Eignungs- und Vorranggebiete für Photovoltaik-Freiflächenanlagen beachtet würden.

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Spatenstich über Photovoltaik-Parkplatz in Baden-Württemberg

Die 300 Kilowatt-Photovoltaik-Anlage soll sich über die 2000 Quadratmeter Parkfläche erstrecken sowie mit Speicher und Ladeinfrastruktur kombiniert werden. Der erzeugte Solarstrom wird dabei bilanziell zu 100 Prozent zur Ladung von Elektroautos vor Ort genutzt. Das Investitionsvolumen liegt bei einer Million Euro.

Seit Jahresbeginn gilt in Baden-Württemberg die Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten und große Parkplätze. In dieser Woche gab es nun den Spatenstich für eines der größten Photovoltaik-Parkplatz-Projekte in Deutschland. Die Fläche von 2000 Quadratmetern soll mit einer Photovoltaik-Anlage mit insgesamt 300 Kilowatt Leistung ausgestattet werden. Sie entsteht auf dem Gelände der Eltroplan Engineering GmbH in Endingen am Kaiserstuhl. Die Photovoltaik-Anlage inklusive Speicher, Netzanschluss und Ladeinfrastruktur realisiert Focus Energie.

Für die Parkplatz-Überdachung sollen mehr als 1000 Solarmodule installiert werden. Dazu sei ein Lithium-Ionen-Speicher mit einer Kapazität zwischen 100 und 200 Kilowattstunde geplant sowie fünf Ladestationen mit zehn Ladepunkten. Inklusive Trafo und Lastmanagement werden die Kosten für das Projekt mit einer Million Euro beziffert. Der erzeugte Solarstrom soll dabei bilanziell zu 100 Prozent für die Ladung der Elektrofahrzeuge und E-Bikes genutzt werden sowie in der Fertigung von Eltroplan vor Ort. Die Fertigstellung des Photovoltaik-Parkplatzes sei für den Sommer geplant.

„Unser Ansatz war es, mit einer Photovoltaik-Anlage nicht nur klimafreundlichen Strom zu erzeugen, sondern das gesamte Energiesystem zu optimieren“, sagt Christoph Hecklau, kaufmännischer Leiter bei Focus Energie. Die Softwarelösung dafür sei in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) entwickelt. „Die Photovoltaik-Pflicht sowie die steigenden Energiepreise nehmen wir spürbar wahr“, erklärte Christoph Hecklau. „Erneuerbare Energien werden von Unternehmen stärker nachgefragt und als wirtschaftliche Möglichkeit zur Stromerzeugung wahrgenommen. So entsteht eine ökologische und wirtschaftliche Win-Win-Situation.“

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