Das Konstanzer Start-up realisiert derzeit eine Photovoltaik-Dachanlage mit 141 Kilowatt für eine Härterei in Baden-Württemberg, die noch im Juli fertiggestellt werden soll. Das mittelständische Unternehmen senkt durch den solaren Eigenverbrauch seine Stromkosten über die nächsten 20 Jahre um etwa 30 Prozent und dies schon ab dem ersten Jahr.
In einigen Bundesländern wird derzeit über eine Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten und Parkplätze diskutiert oder ist bereits schon beschlossen, darunter in Baden-Württemberg. Das in diesem Jahr gegründete Start-up Gorfion Green Energy will gerade kleine und mittelständische Unternehmen unterstützen, diese neuen Verpflichtungen nachzukommen und bietet daher Photovoltaik-Anlagen zur Miete an. Diese Option ist allerdings nicht nur für gewerbliche Neubauten gedacht, sondern auch bestehende Gewerbegebäude werden mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, um die Stromkosten für kleine und mittelständische Unternehmen dauerhaft zu senken. „Unser Mietmodell für Solaranlagen für den Mittelstand wird sehr positiv von den Industriekunden angenommen“, sagt Joachim Plesch, Geschäftsführer Vertrieb und Finanzierung. Er hat im Februar gemeinsam mit dem Zellforscher des Fraunhofer ISE, Sebastian Pingel, Gorfion Green Energy gegründet. Benannt haben sie es nach einem Berg auf der Grenze zwischen Österreich und Lichtenstein, um die Höhe und Weite ihrer Ziele, aber auch die Größe der Herausforderungen zu beschreiben.
Im ersten Halbjahr 2021 hat Gorfion Green Energy bereits erste Photovoltaik-Anlagen für die Miete auf Dächern installiert. „Sie waren eher so in einer Größenordnung von 50 bis 60 Kilowatt, da wir aufgrund der Dachgröße in der Leistung beschränkt waren“, sagt Plesch im Gespräch mit pv magazine. Die Photovoltaik-Anlage mit 141 Kilowatt, die aktuell für eine Härterei in Baden-Württemberg realisiert wird und noch im Juli fertiggestellt werden soll, sei das erste größere Projekt für das Start-up. Genau in diesen Größenordnungen – also so zwischen 50 und 150 Kilowatt Leistung – sieht Plesch die Zukunft. Zumal es auch nicht immer darum gehe, die Dächer immer voll zu belegen, sondern die Photovoltaik-Anlagen vor allem auf den Eigenverbrauch für die Unternehmen hin optimiert werden. Die Härterei wird den erzeugten Solarstrom von rund 130.000 Kilowattstunden jährlich nahezu komplett für den eigenen Betrieb nutzen können. „Mit mehr Dachflächen hätten wir die Anlage sogar noch größer bauen können“, sagt Plesch weiter.
Quelle: https://www.pv-magazine.de