Bundestag beschließt Photovoltaik-Kürzungen im Energiesammelgesetz

Nach zweiter und dritter Lesung hat das Parlament mit Stimmen der Koalitionsfraktionen das Energiesammelgesetz beschlossen. Der Bundesrat muss zwar auch noch über das Gesetz befinden, ist aber nicht zustimmungspflichtig. Die Sonderkürzungen für Photovoltaik-Dachanlagen ab Februar 2019 und die Sonderausschreibungen in den kommenden drei Jahren sind damit auf den Weg gebracht.

Der Bundestag hat am Freitag das Energiesammelgesetz verabschiedet. Die Abgeordneten von CDU, CSU und SPD stimmten nach rund einstündiger Debatte für den im Wirtschaftsausschuss geänderten Entwurf. Die gesamte Opposition aus Grünen, Linke, FDP und AfD lehnten den Entwurf ab. Enthaltungen gab es in der Abstimmung nach der finalen dritten Lesung keine. Der Bundesrat soll in der Sitzung kommende Woche abschließend über das Gesetz beraten. Die Länderkammer ist jedoch nicht zustimmungspflichtig.

Im Vergleich zum Entwurf der Bundesregierung haben sich die Parteien im parlamentarischen Prozess auf einen weniger starken Einschnitt beim anzulegenden Wert für Photovoltaik-Dachanlagen ab 40 Kilowatt geeinigt. „Wir haben ein Mittelweg aus den Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums und der Branche gefunden“, sagte Jens Koppen von der CDU zum Auftakt in der Debatte. Ursprünglich sollte der Wert zum Jahreswechsel um rund 20 Prozent auf 8,33 Cent pro Kilowattstunde und damit auf das Niveau der Freiflächenanlagen sinken. Dabei sind als Basiswert im Energiesammelgesetz 11,09 Cent pro Kilowattstunden angegeben. Dieser anzulegende Wert für Photovoltaik-Dachanlagen bis 750 Kilowatt lag zuletzt im April 2017 auf diesem Niveau und ist seither bereits mehrfach abgesenkt worden.

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Quelle: www.pv-magazine.de

Verbraucherschützer kritisieren Abwürgen des Photovoltaik-Mieterstroms

Nach einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands würden etwa Dreiviertel der Bürger Photovoltaik-Mieterstrom nutzen wollen. Doch mit dem Energiesammelgesetz droht eine deutliche Absenkung des Zuschlags, der bislang noch kaum die Nachfrage nach Photovoltaik-Mieterstrom angereizt hat.

Wenn das Energiesammelgesetz am Freitag vom Bundestag verabschiedet wird, dann wird damit nicht nur die Vergütung von Photovoltaik-Dachanlagen ab 40 Kilowatt sinken, sondern auch der Zuschlag für Mieterstromprojekte gekappt. „Die ohnehin schon unzureichenden Bedingungen für den Ausbau von Mieterstrom sollen weiter verschlechtert werden.” sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Bundesregierung setze damit ein falsches Signal für die Energiewende in den Städten. Der Zuschuss für Mieterstrom soll ab Februar 2019 schrittweise um etwa 20 Prozent sinken. Und das obwohl sich das Mieterstromgesetz nach gut einem Jahr als ohnehin fast wirkungslos erwiesen hat, wie die Verbraucherschützer kritisieren.

Überdies handele die Bundesregierung damit gegen die Mehrheit der Bevölkerung. In einer im vzbv-Auftrag durchgeführten Umfrage von Hopp Marktforschung hätten 74 Prozent erklärt, sie würden gern Mieterstrom nutzen. 39 Prozent gaben dabei an, dass der Preisvorteil von mindestens zehn Prozent gegenüber dem Grundversorgungstarif der entscheidende Grund dafür sei. 35 Prozent erklärten, sie wollten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

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PV Info Link prognostiziert 112 Gigawatt Photovoltaik-Nachfrage 2019

Damit würde der Photovoltaik-Markt um fast 25 Gigawatt gegenüber dem laufenden Jahr zulegen. Allerdings wird die Nachfrage im ersten Halbjahr 2019 noch sehr verhalten sein, ehe der Zubau im dritten und vierten Quartal deutlich an Fahrt gewinnt. Die Analysten von PV Info Link geben zudem Prognosen für die fünf größten Trends im nächsten Jahr ab.

Nach dem plötzlichen Politikwechsel in China wird der Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr zurückläufig sein. Die Analysten von PV Info Link erwarten eine Nachfrage von etwa 88 Gigawatt für dieses Jahr. Zugleich führte es zu einer Reduktion der Spotmarktpreise um rund 30 Prozent entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette. Für 2019 gehen die Analysten aber von einem deutlichen Anziehen der Nachfrage an und rechnen mit einem Modulabsatz von 112 Gigawatt. Die Gründe dafür seien die Hochstufung der Ziele des chinesischen Zubauziels bis 2020 sowie ein neuerliches Marktwachstum in Indien und den USA.

Zudem erwartet PV Info Link, dass im kommenden Jahr 16 Länder weltweit einen Zubau von mehr als einem Gigawatt erreichen werden. In Europa sind das neben Deutschland, auch Spanien, Frankreich, die Niederlande und die Ukraine. Der Anteil Chinas, das im vergangenen Jahr noch für mehr als die Hälfte der global neu installierten Photovoltaik-Leistung verantwortlich war, nimmt sukzessive ab. In diesem Jahr geht PV Info Link von 39 Prozent und im kommenden Jahr von 38 Prozent aus. Der Anteil der EU-Staaten an der globalen Modulnachfrage soll sich demnach von elf auf zwölf Prozent erhöhen. Damit verbunden wäre eine Nachfragesteigerung aus Europa von gut 9,5 auf etwa 13,5 Gigawatt.

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Baden-Württemberg startet Forschungsprojekt für großserielle Batteriezellfertigung

Das Land Baden-Württemberg hat den offiziellen Startschuss gegeben. Im Januar soll das Projekt „DigiBattPro 4.0“ die Wege für eine digitalisierte Batteriezellen-Produktion erforschen und damit den Weg für eine Gigawattfertigung im Südwesten ebnen.

Baden-Württemberg und der Bund werden gemeinsam das Forschungsprojekt „DigiBattPro 4.0“ für eine digitalisierte Batteriezellen-Produktion in Deutschland realisieren. Als Industriepartner wird die Varta AG beteiligt sein, wie auf einer Pressekonferenz am Montag verkündet wurde. Ein Schwerpunkt des Projekts liege auf der Digitalisierung des Gesamtprozesses. Diese biete große Chancen auch bei der Lithium-Ionen-Batteriezellfertigung. Mit der Digitalisierung der Prozesse könnten Wettbewerbsvorteile bei Effizienzen und Flexibilitäten gesichert werden, hieß es weiter.

Der Ellwanger Speicherhersteller wurde vom Landeswirtschaftsministerium als Industriepartner ausgewählt. „Wir besitzen ein tiefes Know-how in der Lithium-Ionen Batterietechnologie und sind deshalb ein attraktiver Partner für Forschung und Produktionstechnologie“, erklärt Herbert Schein, Vorstandschef von Varta. An dem Projekt, das im Januar 2019 offiziell starten soll, sind auch das Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) beteiligt. Das Land stellt acht Millionen Euro Förderung zur Verfügung. Zudem habe das Bundesforschungsministerium weitere 30 Millionen Euro schriftlich in Aussicht gestellt, hieß es vom Landeswirtschaftsministerium in Stuttgart.

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Kostal und RCT Power führen im HTW-Speichereffizienzvergleich

Die Arbeitsgruppe Solarspeicher der HTW-Berlin hat von 16 Heimspeichersystemen den System Performance Index bestimmt. Der Index bewertet die Effizienz nach ihrem wirtschaftlichen Effekt. Die bei der Vorstellung der Studie anwesenden Experten beklagten, dass viele Hersteller noch nicht transparent sind.

Im Effizienzvergleich der HTW-Berlin führt ein Batteriespeichersystem von Kostal und BYD mit einem SPI-Index von 91,4 Prozent vor RCT Power mit 90,7 Prozent. Auf den nächsten Plätzen folgen Geräte von SMA und Sonnen. Das schlechteste System im Vergleich hat einen Wert von 83,7 Prozent. Der Index, der auch schon Grundlage des pv magazine Speichervergleichs war, beschreibt das Verhältnis der mit dem System real erreichbaren Kosteneinsparung im Vergleich zu der mit einem idealen System gleicher Größe ideal möglichen Kosteneinsparung. Die Differenz kommt zustande, weil in den Systemen verschiedene Verlustmechanismen wirken.

Die Studie verschafft den umfassendsten Einblick in die Effizienz von Batteriespeichern, den es bisher gibt. Allerdings unterziehen sich nicht viele Hersteller freiwillig dem Vergleich. Die HTW-Experten haben 60 Anbieter von Batteriespeichersystem angefragt, ihnen die notwendigen Daten zu schicken, die den Anforderungen im Effizienzleitfaden entsprechen. Zehn Anbieter haben Daten zu 16 Systemen geschickt, die in den Vergleich passen. Fünf dieser Anbieter haben am Ende der Veröffentlichung zugestimmt. Damit ist die Teilnahmequote noch gering.

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Power-to-Gas-Leuchtturmprojekt am Hochrhein eingeweiht

Der grüne Wasserstoff soll die Verkehrswende voranbringen und günstiger machen. Die Wirtschaftlichkeit der Technologie soll nun im realen Betrieb erprobt werden.

Eine Power-to-Gas-Anlage ist am Donnerstag in Grenzach-Whylen in Baden-Württemberg eingeweiht worden. Sie besitze eine elektrische Anschlussleistung von einem Megawatt, teilte das koordinierende Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit. Pro Tag könne sie rund 500 Kilogramm Wasserstoff erzeugen, was für eine durchschnittliche Tagesfahrleistung von mehr als 1000 Brennstoffzellen-Pkw ausreiche.

„Für die Sichtbarkeit und Wirtschaftlichkeit neuer Technologien ist eine Erprobung im realen Betrieb unverzichtbar. Wir benötigen daher dringend Demonstratoren wie hier in Grenzach-Wyhlen, die Power-to-Gas aus dem Labormaßstab holen und den wirtschaftlichen Betrieb dieser Technologie zeigen“, erklärte die Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Das Land fördert das Vorhaben mit 4,5 Millionen Euro. Betreiber der Anlage sei der Energieversorger Energiedienst AG. Noch im November sollen die Testläufe für die Wasserstoffproduktion starten. Dazu werde der Strom aus dem benachbarten Wasserkraftwerk am Rhein genutzt.

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Untersteller: „Stoppschild für die Solarenergie“

Der grüne Umweltminister aus Baden-Württemberg kritisiert den Gesetzentwurf aus Berlin, der Kürzungen für Photovoltaik-Dachanlagen um 20 Prozent vorsieht. Untersteller fordert zudem die Abschaffung des Deckels von 52 Gigawatt für die Solarförderung.

Scharfe Kritik an der Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung kommt aus Baden-Württemberg. „Es ist kaum auszuhalten, wie die schwarz-rote Koalition beim Klimaschutz agiert. Entscheidungen werden spät oder gar nicht getroffen und dann sind sie oft auch noch kontraproduktiv – wie jetzt beim Energiesammelgesetz“, erklärte der Grünen-Landesumweltminister Franz Untersteller am Rande der Umweltministerkonferenz in Bremen am Donnerstag.

Die im Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums vorgesehenen Senkung der Einspeisevergütung bei Photovoltaik-Anlagen ab 40 Kilowatt zum Jahreswechsel seien ein „fatales Signal“ und „energiepolitischer Unsinn“. „Die Einspeisevergütung für große PV-Dachanlagen um 20 Prozent zu kürzen, wirkt wie ein Stoppschild für die Solarenergie“, so Unterteller weiter. Er kritisierte die Gleichsetzung von Freiflächen- und Dachanlagen bei der Vergütungshöhe als ungerechtfertigt. „Wer Photovoltaik auf Dächer lenken will, wo sie sicher konfliktärmer zu installieren sind, muss den Solarstrom vom Dach höher vergüten, als den Solarstrom vom Boden“, sagte Untersteller.

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6. Audiopodcast: Fahren mit selbsterzeugtem Wasserstoff aus Solarstrom

Eignet sich Wasserstoff zur langfristigen Speicherung von überschüssiger erneuerbarer Energie? Das ist eine Frage, die sich immer mehr Akteure in der Photovoltaik- aber auch in der Windbranche stellen. In diesem Podcast berichten wir über eine Wasserstofftankstelle von Fronius und diskutieren die Vorteile und Herausforderungen einer dezentralen Wasserstoffproduktion. Außerdem beleuchten wir die Effizienz und die Kosten dieser Speichertechnologie.

Martin Hackl, Leiter des Geschäftsbereichs Solarenergie, und Thomas Rührlinger, Geschäftsentwicklung Wasserstofflösungen bei Fronius, sind überzeugt, sie können für zwölf Euro pro Kilogramm grünen Wasserstoff herstellen und zwar direkt beim Kunden vor Ort. Wie das aussehen könnte, zeigten sie Anfang Oktober in Thalheim in Österreich an einer Demonstrationsanlage. Sie ist auf die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms ausgelegt. Um die Anlage wirtschaftlicher zu betreiben, wird aber auch grüner Netzstrom genutzt. Der Wasserstoff kann dann Logistikfahrzeuge, wie Gabelstapler, Lieferfahrzeuge, LKW oder Busse antreiben, während die entstehende Wärme zu Heizzwecken ausgekoppelt wird.

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Schweiz stockt Solarförderung für 2019 deutlich auf

Mit Beginn des neuen Jahres soll die Einmalvergütung bei Photovoltaik-Anlagen deutlich schneller ausbezahlt werden als bisher. Bei großen Photovoltaik-Anlagen soll sich die Wartezeit auf weniger als drei Jahre reduzieren.

Das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) hat die Kontingente für die Solarförderung für das kommende Jahr deutlich aufgestockt. Der Verband Swissolar erklärt dazu am Freitag: „Einmalvergütung wird endlich deblockiert“. Zu Jahresbeginn 2018 waren neue Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien in Kraft getreten, die die Umsetzung der Energiestrategie 2050 fördern sollen. Bei der Photovoltaik haben sie Swissolar zufolge noch keinen Schub bewirkt, da lange Wartezeiten für die Auszahlung der Einmalvergütung bestehen. Dies soll sich nun ändern.

Bei kleinen Photovoltaik-Anlagen zwischen 2 und 99,9 Kilowatt könnten Investoren ab dem nächsten Jahr sich bei der Förderstelle Pronovo anmelden und sofort bauen. Die Auszahlung der Einmalvergütung, die etwa ein Viertel der Kosten für eine Photovoltaik-Anlage deckt, muss nach den neuen BFE-Vorgaben 1,5 Jahre nach Inbetriebnahme der Anlage erfolgen. Grundsätzlich sei es künftig auch möglich, größere Anlagen – als mit mehr als 100 Kilowatt – für diese Förderung anmelden. Angerechnet werden dann jedoch nur 99,9 Kilowatt für die Einmalvergütung.

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Neuartige Solarzelle liefert gleichermaßen Strom und Wasserstoff

Eine Forschergruppe aus den USA hat eigenen Angaben zufolge mit ihrer neu entwickelten Solarzelle im Labor einen Gesamtwirkungsgrad von mehr als zwanzig Prozent erzielt – drei Mal mehr als bei solchen, die nur Wasserstoff produzieren.

Wer mit Sonnenenergie Wasserstoff erzeugen will, muss bislang einen großen Umweg gehen – über Solarzellen, die Strom erzeugen, mit dem per Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Das ist nicht sehr effizient. Überall auf der Welt arbeiten Forscher daher an Verfahren, die Solarenergie direkt für die Produktion von Wasserstoff zu nutzen. Forscher des Lawrence Berkeley National Laboratory des US-Energieministeriums und des Joint Center for Artificial Photosynthesis (JCAP) melden nun einen Durchbruch auf diesem Feld: Sie haben eine neuartige Solarzelle entwickelt, die gleichermaßen Strom und Wasserstoff liefert. Ihr Konzept haben sie jetzt im Fachmagazin Nature Materials vorgestellt.

Die große Herausforderung bei der direkten Produktion von Wasserstoff mittels Solarzellen liegt darin, die erzeugbare elektrische Spannung auch tatsächlich für die Spaltung der Wassermoleküle nutzbar zu machen. Denn andere Materialien in einer solchen Zelle limitieren deren Potenzial – die angeregten Elektronen im Silizium verlieren ihre Energie, bevor sie ihre Aufgabe verrichten können. JCAP-Forscher Gideon Segev vergleicht das mit einem Auto, das nur im ersten Gang fahren kann.

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