Studie: Saisonale Wasserstoffspeicherung rechnet sich kaum für den privaten Photovoltaik-Eigenverbrauch

Finnische und deutsche Forscher haben die Rolle der saisonalen Wasserstoffspeicherung für private Photovoltaik-Prosumer mit einem „Least-Cost“-Modell auf globaler Ebene bis zum Jahr 2050 bewertet. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass eine saisonale Wasserstoffspeicherung nur in einem netzunabhängigen Nischenmarkt zu erwarten ist. Als revolutionäre Lösung für die Energiewende bis 2050 ist sie eher nicht geeignet.

Wissenschaftler der Universität LUT in Finnland und der Fachhochschule Regensburg in Deutschland haben untersucht, ob die saisonale Wasserstoffspeicherung eine kosteneffiziente Lösung zur Maximierung des solaren Eigenverbrauchs in den kommenden Jahrzehnten sein kann. Das Team führte eine globale Analyse in 145 Regionen für den Zeitraum von 2020 bis 2050 in Fünf-Jahres-Schritten nach einem „Least-Cost“-Modell durch. Mit der Software „LUT-Prosume“ simulierten sie eine Photovoltaik-Dachanlage für Wohngebäude mit saisonale Wasserstoffspeicherung. Die Analyse umfasste detaillierte Prognosen für die Kosten der Wasserstoff-Systemkomponenten, die aus verschiedenen Quellen stammen. Zu den Komponenten gehörten ein Wasserelektrolyseur, ein Wasserstoffkompressor, ein Speichertank und eine Brennstoffzelle.

In der Studie wird untersucht, ob saisonale Wasserstoffspeicherung in acht Szenarien für den Photovoltaik-Eigenverbrauch in Privathaushalten entweder für den netzgebundenen oder den netzunabhängigen Betrieb kostenoptimiert sind. Dazu gehören Elektrofahrzeuge, Lithium-Ionen-Batteriespeicher und eine Erdwärmepumpe für die Raumheizung und Warmwasserbereitung.

Die Ergebnisse zeigen, dass saisonale Wasserstoffspeicherung nur in einem netzunabhängigen Nischenmarkt zu erwarten sind, und zwar in Regionen, die auf Nordamerika, Nordeuropa und Nordwesteurasien beschränkt sind. Libanon, Kuwait, Bahrain und Katar könnten laut der Studie ebenfalls kleine Mengen an saisonalen Wasserstoffspeicherungskapazitäten aufweisen. Regionen südlich von Kanada, Skandinavien oder den baltischen Staaten weisen relativ geringe Kapazitäten für saisonale Wasserstoffspeicherung von weniger als 1.000 Kilowattstunden auf.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de