Steuerbefreiung bei kleinen Photovoltaik-Anlagen – (k)ein Grund zu warten?

Die Modulpreise haben sich in diesem Jahr wohl endgültig stabilisiert, zeigen sogar einen leichten Trend zum Fallen. Ob die Abwärtsbewegung anhält, hängt im Wesentlichen davon ab, wie sich die Nachfrage in den kommenden Monaten entwickelt. Momentan ist sie den Lagerbeständen geschuldet, die sich nach und nach aufgebaut haben und bis zum Jahresende möglichst wieder abgebaut werden sollen, notfalls durch weitere Preisnachlässe. Ganz anders sieht es hingegen bei den übrigen Komponenten einer Photovoltaik-Anlage aus, wo immer noch keine Normalisierung der Lieferketten in Sicht ist. Ein zu großer Lieferstau muss bei vielen noch abgebaut werden, so dass sich das Chaos bis in die ersten Monate des kommenden Jahres hinziehen dürfte. Auch kündigen einige der großen Wechselrichter- und Speicherhersteller schon wieder Preiserhöhungen an – die dritte oder vierte in Folge innerhalb von weniger als zwölf Monaten.

Die Modul-Lagerbestände bei Verarbeitern und Lieferanten häufen sich unter anderem aufgrund der Ankündigung diverser Anpassungen im EEG und im Steuerrecht durch die deutsche Politik an. Einerseits herrscht größte Verunsicherung bei Investoren und Projektgesellschaften bezüglich der Abschöpfung von sogenannten „Zufallsgewinnen“, die aufgrund der hohen Strommarktpreise erzielt werden könnten. Solange jedoch nicht vollständig geklärt ist, ob es zu einer zusätzlichen Besteuerung – gegebenenfalls sogar rückwirkend – oder zu einer Deckelung der möglichen Erträge kommen wird, herrscht große Zurückhaltung bei den Akteuren. Einige vertrauen darauf, dass die Renditen trotzdem stimmen werden, andere warten lieber ab und verlangen mehr Planungssicherheit beziehungsweise eine Abkehr von solchen künstlichen Eingriffen in den Markt.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de