So geht Klimaschutz mit Wasserstoff

Kommt sie diesmal wirklich, die Wasserstoffwirtschaft? Vor-Ort-Versorger, Gaswirtschaft und nun auch die Bundesregierung – alle sind sich einig, dass die Energiewende auf die Elektrolyse hinauslaufen wird. Werden die 2020er das, was die 1990er für die Photovoltaik waren? So kann es gehen.

Alle sind für Wasserstoff. Greenpeace Energy erhofft sich die lokale Vollversorgung aus erneuerbaren Energien. Gasgrid Europe will sein Geschäftsmodell weiterführen und Siemens Elektrolyseure verkaufen. Und die Bundesregierung? Sie promotet ihre Wasserstoffstrategie. Die politische Logik: Wir nutzen die bestehende Erdgasinfrastruktur weiter und tun etwas für Maschinenbau und Komponentenhersteller. Und wenn wir erneuerbare Energien gasförmig aus Nordafrika importieren, gibt es weniger Ärger mit Windkraftgegnern in Deutschland. Mit all diesen Argumenten ist stark zu vermuten, dass der aktuelle Wasserstoffboom gekommen ist, um zu bleiben.

Ein bisschen mehr als die letzte Meile der Energiewende

Bisher galt oft, dass Wasserstoff vor allem auf den letzten Metern der Energiewende benötigt wird, als Beitrag zur Dekarbonisierung, nachdem die sogenannten low-hanging fruits geerntet wurden. Die Wasserelektrolyse zur Herstellung des geruchslosen Gases unter Einsatz von Strom (aus erneuerbaren Energien) und Wasser galt lange als zu teuer und ineffizient – und von daher als zweitbeste Lösung, wenn eine direkte Elektrifizierung nicht reicht. Die Debatte hat sich jedoch weiterentwickelt: Es scheint mittlerweile realitätsfern, erst bis 2050 eine Volkswirtschaft ohne Treibhausgasemissionen anzustreben. Wenn wir weitermachen wie bisher, haben wir bis 2030 unser CO2-Budget mit Blick auf das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens verbraucht. Die letzte Meile der Energiewende muss also näher rücken.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de