Photovoltaikausbau: Was die Pläne der Ampelkoalition für Baden-Württemberg bedeuten

Täglich allein 150 Hausdachanlagen im Südwesten erforderlich Gewerbeimmobilien müssen verstärkt zur Solarstromerzeugung genutzt werden

Die neue Ampelkoalition im Bund sieht bis 2030 einen Photovoltaikausbau auf mindestens 200 Gigawatt installierter Leistung vor. Das sonnenreiche Baden-Württemberg mit rund zwölf Prozent Bevölkerungsanteil muss daher seinen Solarstromanlagenzubau entsprechend erhöhen. Im Südwesten sind in den nächsten neun Jahren zusätzlich rund 20 Gigawatt erforderlich. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Wie viele Solarstromanlagen bis Ende des Jahrzehnts im Land konkret nötig sind, hat der Branchenverband berechnet: Auf Hausdächern müssen täglich rund 150 kleine Photovoltaikanlagen errichtet werden, im Gewerbe sieben große Anlagen. Auf Freiflächen braucht das Bundesland 75 Anlagen jährlich – ein Mix aus Solarparks, schwimmenden Solaranlagen und Agri-Photovoltaikanlagen. Der Ausbaubedarf im Südwesten deckt sich mit einer kürzlich erschienenen Studie der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg.

Aktuell sind in Deutschland Solarstromanlagen mit rund 60 Gigawatt installierter Leistung errichtet – nach den Plänen der neuen Bundesregierung braucht es bis Ende des Jahrzehnts mehr als dreimal so viel. „Die neue Ampel-Koalition in Berlin zieht die richtigen Konsequenzen für mehr Klimaschutz und hat sich viel vorgenommen“, sagt Franz Pöter, Geschäftsführer des Solar Cluster Baden-Württemberg. „Ohne den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, werden wir bei der Treibhausgasreduktion nicht vorankommen. Nun müssen die bestehenden Regelungen zur Umsetzung sehr schnell angepasst und Hemmnisse abgebaut werden.“ Pöter ist überzeugt, dass dann verstärkt auch große Dachflächen von Gewerbehallen und Bürogebäuden für die Solarstromerzeugung genutzt werden.

Für den Südwesten bedeutet die Zielsetzung: Künftig müssen pro Tag rund 150 kleine Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern mit einer installierten Leistung von zehn Kilowatt errichtet werden, haben die Fachleute des Branchenverbandes errechnet. Pro Jahr sind das 54.000 Anlagen. Bei Gewerbegebäuden sind jedes Jahr 2.700 neue Anlagen erforderlich; 2.350 mit jeweils 0,2 Megawatt und 330 mit einem Megawatt. Bei Freiflächenanlagen sind im Jahr 60 Solarparks in einer Größe von zehn Megawatt nötig plus 15 Anlagen mit insgesamt vier Megawatt, die über landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden. Zum Vergleich: 2020 wurden im Südwesten in Summe 614 Megawatt erreicht, nun müssen es jährlich insgesamt 2.000 Megawatt werden.

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Quelle: https://solarcluster-bw.de