Irena: Deutschland, Niederlande und Schweden mit den niedrigsten Kapitalkosten für Photovoltaik-Kraftwerke

Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien hat neue Daten zu den Kapitalkosten für Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Windkraft im Zeitraum zwischen 2020 und 2021 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland und die Niederlande mit 2,2 Prozent die niedrigsten Kapitalkosten in Europa haben, während die USA, China, Indien und Australien Werte von 5,4; 3,9; 7,1 respektive 4,6 Prozent aufweisen.

    Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) hat den ersten Bericht über die Finanzierungskosten für erneuerbare Energien veröffentlicht, der Photovoltaik-, Onshore- und Offshore-Windtechnologien in allen wichtigen globalen Märkten abdeckt. Irena hat die Daten aus 172 Antworten von 56 Experten und 33 Interviews extrahiert. Die Antworten liefern Daten zu den Kapitalkosten (CoC) aus 45 Ländern für mindestens eine der drei erneuerbaren Technologien auf allen Kontinenten.

    Die Kapitalkosten drücken die erwartete finanzielle Rendite oder den erforderlichen Mindestsatz für Investitionen in ein Unternehmen oder ein Projekt aus. Sie werden als gewichteter Durchschnitt der Fremd- und Eigenkapitalkosten berechnet, wobei die Fremdkapitalkosten der Zinssatz sind, den ein Projekt von den Kreditgebern erhält, und die Eigenkapitalkosten die finanzielle Rendite sind, die die Aktionäre als Gegenleistung für die Bereitstellung von Kapital erwarten.

    Die Kapitalkosten sind eine wichtige Determinante für die Stromgestehungskosten (LCOE) von Photovoltaik-Anlagen und anderen erneuerbaren Energien. Nach Angaben von Irena steigen die Gesamtstromkosten für ein repräsentatives Photovoltaik-Projekt um 80 Prozent, wenn die Kapitalkosten 10 statt 2 Prozent betragen.

    „Selbst kleine Unterschiede bei den Stromgestehungskosten, die zwischen Ländern und Technologien nicht angemessen berücksichtigt werden, können zu erheblichen Fehldarstellungen der Kosten für erneuerbare Energien und zu einer schlechten Politikgestaltung führen“, schreiben die Irena-Autoren in dem Bericht. „Verlässliche Daten und ein besseres Verständnis der Zusammensetzung der Kapitalkosten und ihrer Triebkräfte sind daher entscheidend für die Entwicklung maßgeschneiderter Fördermechanismen und Marktdesigns, die unterschiedliche Technologie- und Länderrisiken berücksichtigen.“

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    Quelle: https://www.pv-magazine.de