Erneuerbare steuern in Deutschland auf neuen Rekord zu

Nach Zahlen von Energy Charts kamen in diesem Jahr bisher 52,4 Prozent des Strommixes aus der Steckdose aus erneuerbaren Quellen. Und die Chancen stehen gut, dass der Erneuerbaren-Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland auch im gesamten Jahr über 50 Prozent liegen wird – zum ersten Mal.

Die erneuerbaren Energien in Deutschland können einen neuen Rekord erreichen. Nach Berechnungen des Fraunhofer ISE haben erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windkraft in diesem Jahr bislang 52,4 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung geliefert – also mehr als die Hälfte des Strommixes, der aus der Steckdose kommt. Aus Sicht von Bruno Burger von Energy Charts stehen die Chancen gut, dass die erneuerbaren Energien auch in der Bilanz des Gesamtjahres mehr als die Hälfte des Stroms liefern werden. Das wäre eine Premiere – 2019 lag der Ökostrom-Anteil noch bei rund 46 Prozent.

„Die weitere Entwicklung im Jahr 2020 hängt sehr stark vom Wetter ab“, erläuterte Bruno Burger auf Nachfrage von pv magazine. Die Windenergie hänge von der Windgeschwindigkeit ab, die Erzeugung von Solarstrom ändere sich mit dem Wetter deutlich weniger. Ein weiterer Aspekt seien die Temperaturen. „Wenn es sehr kalt werden sollte, steigt der Stromverbrauch und vor allem auch der Stromexport zum Beispiel nach Frankreich. Dieser zusätzliche Strom wird in der Regel aus Braunkohle erzeugt. Mit steigendem Verbrauch steigt auch der Strompreis. Wenn er deutlich höher ist als der CO2-Preis, wird auch deutlich mehr Strom aus Braunkohle produziert.“ Bei niedrigen Gaspreisen gebe es dann einen Fuel Switch zu Gas. „Ich gehe davon aus, dass der Erneuerbaren-Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung auch bis zum Jahresende über 50 Prozent bleiben kann“, so Burgers Fazit.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de