Energiewende ja, aber wie?

Kürzlich habe ich auf „3sat“ einen Beitrag über Biodiversitäts (Biodiv)-Solarparks gesehen https://www.3sat.de/wissen/nano/221109-solarparks-wo-sollen-die-flaechen-herkommen-nano-100.html

Er ist der Anlass für diesen Text, denn darin wird etwas gesagt, was gerade viele verbreiten, uns bei der Energiewende aber in eine falsche Richtung führt.

In der Sendung erzählt Patrick Graichen, der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und aktuell der Chefplaner der Energiewende, sein Haus fördere derzeit Speicher in Privathaushalten. Diese täten damit genau das “Richtige”. Für Speicher außerhalb dieses Systems sieht er noch keine Notwendigkeit. Graichen setzt auf den „Markt“. Er spricht von Elektroautos als Speichern und weiß nicht, ob man viele „zentrale“ Speicher brauchen wird, oder ob ein dezentrales System das Bessere ist.

Das ist dann doch irritierend. Denn wer im Zusammenhang mit der Energiewende an den „Markt“ glaubt, der glaubt wahrscheinlich auch an den Osterhasen. Speicher in Privathaushalten scheinen mir auch keine kluge Idee, wenn man ganz nüchtern und konsequent die Energiewende vom Ende denkt. Die Energiewende bedarf eines sehr langfristigen, systemischen Blicks in die Zukunft gemeinwohlorientiert über alle Sektoren. Hier ist mein Vorschlag, wie das aussehen könnte:

Wir werden einen jährlichen Bedarf von 1300 bis 2000 Terawattstunden Strom haben, um alle Sektoren mit ausreichend Energie zu versorgen (Anm.: Stromproduktion derzeit ca. 500 Terawattstunden pro Jahr). Der größte Teil davon wird Solarstrom sein. Der größte Teil davon wird wiederum in Solarparks erzeugt, die überall im Land betrieben werden. Das führt zu Energieautarkie, möglichst in jeder Region, mit maximaler Wertschöpfung vor Ort und minimalen Energietransporten zwischen den Regionen. Die Hauptakteure der Energiewende werden die Stadtwerke sein.

Bei diesem Szenario ist es notwendig, tagsüber und vor allem im Sommerhalbjahr eine gewaltige Energiemenge nicht nur für eine Nacht in Batterien, sondern in verschiedensten Formen über Monate hinweg für den Winter speichern zu können. Zum einen, um den Bedarf an Energie jederzeit decken zu können und zum anderen, um Photovoltaik und Wind nicht abregeln zu müssen.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de