Vertical Farming: Mehr Photovoltaik für höheren Strombedarf

Die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion benötigt deutlich mehr Strom als die konventionelle Landwirtschaft derzeit. Den sollen erneuerbare Energien liefern, auch die Photovoltaik.

Das Thema scheint dringend. Den Veranstaltern der Intersolar Europe Konferenz war es ein eigenes Vortragspanel wert. Die Agrar-Pioniere suchen dringend Partner aus der Photovoltaik-Branche. Die Stadt der Zukunft produziert die benötigte Nahrung selbst oder zumindest in der Region. Gleichzeitig wird sie immer größer. 2017 wohnten 3,9 Milliarden Menschen beziehungsweise 54 Prozent der Bevölkerung in Städten, 2050 dürften es 6,5 Milliarden beziehungsweise 66 Prozent sein, prognostiziert Sophie Mok, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Aber 80 Prozent der für Landwirtschaft geeigneten Fläche auf der Erde wird bereits genutzt – oft weit vom Bedarf entfernt. „Gemüse legt im Durchschnitt 2400 Kilometer vom Bauernhof zum Verbraucher zurück“, sagt Mok.

Das soll sich ändern. Die Lösung heißt „closed farming“, Landwirtschaft in geschlossenen Räumen, am besten in mehreren Lagen übereinander, daher der Begriff „vertical farming.“ Die Umwelt profitiert. Bis zu 95 Prozent weniger Wasser, ein Drittel weniger verdorbene oder ungenutzte Lebensmittel auf im Müll, weniger Transport, weniger Dünger bei deutlich mehr Erntezyklen. Dafür neue, riesige Fabrikhallen zu errichten, ist laut Mok überflüssig: „Wir können bestehende Infrastruktur nutzen, wie in London stillgelegte U-Bahntunnel, durch autonomes Fahren werden Parkhäuser frei, durch Homeoffice Büroflächen.“

Christine Zimmermann-Lössel, Vorsitzende der Association for Vertical Farming (AVF), nennt einen weiteren Vorteil. Die Pflanzen wachsen unter künstlichem Licht. Durch die Wahl der richtigen Wellenlängen zur richtigen Zeit verändert der Mensch die Stoffwechselprozesse in der Pflanze und kann sie so beispielsweise nahrhafter machen. Mehr blaues Licht oder eine Verschiebung ins Rote, alles ist möglich. Mehr Karotin, mehr Vitamin A? Kein Problem bei der richtigen Beleuchtung.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Novelliertes Klimaschutzgesetz: Baden-Württemberg verschärft Photovoltaik-Pflicht ab 2023

Die Vorschrift zur Installation einer Photovoltaik-Anlage soll nun bereits bei Parkplätzen ab 35 Stellplätzen greifen. Zudem wird eine Mindestfläche für die Nutzung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Windparks festgeschrieben.

Es steht schon lange fest, dass in Baden-Württemberg ab 2023 eine Photovoltaik-Pflicht für Neubauten und Parkplätze kommt. Doch wie genau sie ausgestaltet wird, war bis zu dieser Woche noch offen. Nun verabschiedete der Landtag die Novelle des Klimaschutzgesetzes und darin enthalten ist eine Verschärfung der Photovoltaik-Pflicht. Zuvor war die Novelle gerade wegen dieser Änderung im Umweltausschuss des Landtags heftig diskutiert worden. Am Ende stimmten neben den Regierungsfraktionen von Grünen und CDU, die den Entwurf eingebracht hatten, auch die SPD für die Novelle. FDP und AfD votierten dagegen.

Bei den Beratungen im Vorfeld wurde deutlich, dass das Umweltministerium an der Photovoltaik-Pflicht für Neubauten und auf Parkplätzen unbedingt festhalten wollte. Es legte im Umweltausschuss Wirtschaftlichkeitsrechnungen vor und betonte, dass bei fehlender Rentabilität auch Ausnahmen im Gesetz vorgesehen sind. Zudem gibt es bei Verstößen gegen die Photovoltaik-Pflicht keine Sanktionen. Diese seien nicht geplant, so die zuständige Grünen-Umweltministerin Thekla Walter. Sie erhofft sich dennoch, dass durch Einführung der Verpflichtung jährlich rund 11.200 Anlagen auf Wohngebäuden und 2880 Systeme auf Nicht-Wohngebäuden entstehen.

Ebenfalls intensiv diskutierten die Abgeordneten auch die Photovoltaik-Pflicht auf Parkplätzen. Diese ist im Gegensatz zur letzten Novelle des Klimaschutzgesetzes aus dem Oktober 2020 nochmals verschärft worden. So sollen Photovoltaik-Anlagen bereits bei Parkplätzen ab 35 Stellplätzen verpflichtend werden, vorher lag die Grenze bei 75 Stellplätzen. Die Oppositionsvertreter mahnten vor zu hohen finanziellen Belastungen für die Bauherren, gerade bei kleineren Parkplätzen. Mehrheitlich habe der Umweltausschuss daher die Pflicht bei Parkplätzen dahingehend abgeändert, dass sie auch durch eine Photovoltaik-Anlage auf einem naheliegenden Gebäude erfüllt werden könne.

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Photovoltaik und Solarthermie waren gestern – Jetzt kommen die Mikroalgen als Bioenergiefassade

Primono und Cellparc wollen mit ihrem Konzept neue Maßstäbe setzen. Ihr wegweisendes Verfahren zur Reduzierung des Verbrauchs an Primärenergie soll Immobilienwirtschaft revolutionieren. Nach Angaben der Unternehmen ist die Nutzung des Sonnenlichts dabei effizienter als bei Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen.

Die Primono Group und Cellparc haben ein Kooperationsabkommen geschlossen, um – wie sie selbst sagen – die Immobilienwirtschaft zu revolutionieren. Die haben dabei die Reduktion des Primärenergieverbrauchs von Gebäuden im Fokus, die auch mit Blick auf die Klimaziele eine zentrale Rolle spielt. Gelingen soll dies mit der von Cellparc entwickelten Bioenergiefassade, die sich in einer langjährigen Erprobung bewährt habe und nun im großen Stil zum Einsatz kommen solle.

„Mit der Bioenergiefassade kann die Fassade effizient und wirtschaftlich für die Erzeugung von Erneuerbarer Energie und Rohstoffen genutzt werden. Unsere Aufgabe ist es also, nachhaltige Lösungen wie die Bioenergiefassade in jeder unserer zertifizierten Ökobilien einzuplanen“, sagt Uwe Hallas, CEO des in Berlin ansässigen Projektentwicklers Primono. „Mit der Deckung des Primärenergiebedarfs von mindestens 55 Prozent leisten Bioenergiefassaden damit einen entscheidenden Beitrag für die Zertifizierung nach den Gold- oder Platin-Standards der DGNB und die Förderung durch die KfW.“ Die DGNB ist die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen und genau darum geht es Primono für die Zukunft mittels Bioenergiefassade.

Diese nutzt das Sonnenlicht, setzt dabei aber nicht auf etablierte Technologien wie Photovoltaik oder Solarthermie, sondern auf Mikroalgen. 2013 entstand mit der Technologie des Hamburger Unternehmens das erste sogenannte Algenhaus in Wilhelmsburg, dass in den vergangenen Jahren das Potenzial der Bioenergiefassaden bewiesen habe. Das Sonnenlicht werde genutzt, um mit einer Konversionseffizienz von 38 Prozent Wärme und 8 Prozent Mikroalgen zu erzeugen. „Mit in Summe 46 Prozent ist die Bioenergiefassade leistungsfähiger als etablierte Systeme wie Photovoltaik und Solarthermie“, heißt es von den Unternehmen weiter. Zusätzlich weise sie eine bessere CO2-Bilanz auf, da beim Aufbau der Mikroalgen zusätzlich CO2 gebunden werde.

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Sunways über seine neuen Photovoltaik-Wechselrichter, Produktionspläne und die strategische Ausrichtung

Im Interview spricht der China-Korrespondent von pv magazine, Vincent Shaw, mit Li Kui, Vice President, Global Sales and Marketing bei Sunways, über die Photovoltaik-Wechselrichterprodukte, die das Unternehmen auf der diesjährigen Intersolar Europe vorstellen wird, sowie über Trends und die Pläne für das Jahr 2022.

pv magazine: Welche neuen Photovoltaik-Produkte oder Lösungen wird Sunways auf der Intersolar Europe 2021 in München vorstellen?

Li Kui, Vice President, Global Sales and Marketing von Sunways: Dieses Jahr werden wir Hochstromwechselrichter und Speicherwechselrichter für Solarmodule mit großer Leistung vorstellen, wie die 182 und 210 Millimeter Produkte. Sunways ist das erste Unternehmen, dem es gelungen ist, die Stromstärke von Wechselrichtern für Wohngebäude auf 15 Ampere anzuheben, was eine bessere Anpassung an großformatige Module auf Hausdächern ermöglicht. Unsere Speicherprodukte, darunter die einphasigen Wechselrichter unserer STH-Serie (von 3 bis 8 Kilowatt) und die dreiphasigen Wechselrichter (von 4 bis 33 Kilowatt) sind die einzigen Speicherwechselrichter mit String-Technologie, die über eine hohe Ausgangsleistung verfügen. Um den komplizierten Netzanforderungen in verschiedenen Ländern gerecht zu werden, wurden unsere Produkte mit einer Reihe von branchenführenden Funktionen entwickelt, um die Leistungsredundanz zu maximieren. Zum Beispiel bieten unsere Wechselrichter eine maximale zweifache AC-Überlastbarkeit, 0~110 Prozent phasenungleiche Leistung, nahtlose Ein- und Ausschaltung des Netzes und unterstützen auch die Parallelschaltung mehrerer Wechselrichter auf der Back-up-Seite. All diese Eigenschaften, die in unseren Hybrid-Wechselrichtern integriert sind, machen unsere Produkte äußerst anpassungsfähig.

Was unterscheidet die Produkte von Sunways von denen der Wettbewerber?

Einer unserer Vorteile ist, dass wir schnell auf neue Technologien und neue Szenarien reagieren. So wurden zum Beispiel mit der Entwicklung der 182 und 210 Millimeter großen Solarmodule auch schnell neue Produkte für höhere Ströme und größere Leistungen entwickelt. Auch Effizienz und Zuverlässigkeit – die beiden wichtigsten Eigenschaften von Wechselrichtern sowohl für Photovoltaik als auch für Speicher – nehmen wir sehr ernst. Die Temperaturregelung der Sunways-Produkte ist gut – in der Regel 5 bis 10 Grad Celsius niedriger als bei unseren Mitbewerbern – was sicherstellt, dass unsere Wechselrichter sowohl einen hohen Wirkungsgrad haben als auch zuverlässig arbeiten. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden bei Bedarf Cloud-basierte Überwachungsplattformen für den täglichen Betrieb und die Wartung an.

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Förderrichtlinie sieht 350 Millionen Euro für internationale Wasserstoff-Projekte bis 2024 vor

Das Programm will den Aufbau von Wasserstoff-Projekten außerhalb der EU mit einem Investitionszuschuss unterstützen. Zudem können auch Förderanträge für Forschungsvorhaben, Studien und Ausbildungsmaßnahmen eingereicht werden.

Nach langem Hin und Her hatte die Bundesregierung im vorigen Jahr ihre Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Sie sieht neben der Erzeugung von grünem Wasserstoff auch Importe aus dem Ausland vor. Um den Hochlauf der Wasserwirtschaft in den potenziellen Partnerländern zu unterstützen haben das Bundeswirtschafts- und -forschungsministerium eine Förderrichtlinie zur finanziellen Unterstützung internationaler Wasserstoffprojekte erarbeitet.

Demnach stehen bis Ende 2024 insgesamt 350 Millionen Euro an Fördervolumen zur Verfügung. Über die Richtlinie werden konkret Projekte zur Erzeugung und Weiterverarbeitung von grünem Wasserstoff sowie zur Speicherung, dem Transport und der Anwendung von Wasserstoff in Ländern außerhalb der EU über einen Investitionszuschuss für die Anlagen unterstützt. Für Unternehmen kann die Förderung in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses pro Vorhaben und Antragsteller bis zu 15 Millionen Euro betragen, wie die Ministerien erklärten. Projekte von Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen könnten jeweils mit bis zu 5 Millionen Euro gefördert werden. Verbundprojekten zwischen Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen seien ebenfalls förderfähig.

„Mit der Förderung von Pilot- und Referenzprojekten im Ausland stärken wir damit zugleich den Industrie- und Exportstandort Deutschland“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Im Ausland könne grüner Wasserstoff und dessen Folgeprodukte kostengünstig und effizient produziert werden. Gleichzeitig seien deutsche Unternehmen bei Wasserstofftechnologien weltweit mit führend, so Altmaier weiter. „Deutschland bleibt Energieimportland. Daher müssen wir rasch Lieferketten für grünen Wasserstoff aus dem Ausland aufbauen“, ergänzte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU).

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Virtuelle Delegationsreise in die baden-württembergische Partnerprovinz Swerdlowsk – Themenbereiche: UMWELT und KLIMA

Hiermit möchte Sie das solarLAGO-Netzwerk auf diese spannende online-Veranstaltung mit dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im kommenden November aufmerksam machen. Virtuelle Reise zu den Themen Umwelt und Klima in die baden-württembergische Partnerprovinz Russlands – Swerdlowsk (URAL REGION).

Das Unternehmen NARUCON deutsch-russischer Brückenschlag organisiert gemeinsam mit der Deutsch-Russischen AHK diese Veranstaltung. Diese online-Delegationsreise wird maßgeblich vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und dem Verband Unternehmer BW unterstützt.

Das Programm und weitere Informationen finden Sie unter: https://www.bw-i.de/e/129
Zeitraum: 29.11. – 02.12.2021 im online-Format
Anmeldeschluss: 4.10.2021

Was erwartet Sie in unserem virtuellen Format?

  • Experten-Briefing und interkulturelle Einführung
  • Einzelgespräche nach Ihren individuellen Vorgaben
  • Round-Table-Gespräche mit deutschen und russischen Fachexperten
  • Key Notes (30 Jahre Partnerschaft Baden-Württemberg und Swerdlowsk)
  • Firmenbesuche sowie direkte Kontakte zu Entscheidungsträgern
  • Austausch mit Russlandkenner*innen
  • Pitchveranstaltung vor russischem Fachpublikum

Anmeldung: https://bw-i.yve-tool.de/public_registration/12976?pw=Ce436241

Damit sich der Organisator auf die B2B-Gespräche rechtzeitig vorbereiten kann und gegenseitige Interessenslage prüfen kann, möchten wir Sie um Ihre möglichst baldige Entscheidung über die Teilnahme an der Veranstaltung bitten.

Ich freue mich über Ihre Rückmeldung hinsichtlich der Teilnahme an der Veranstaltung mit Baden-Württemberg International und russischen Partnern.

Bitte geben Sie mir Bescheid, ob diese Veranstaltung von Ihrem Interesse ist. Vielen Dank !

Programm

Leistungsbeschreibung

Landkreis Lindau bringt den Wasserstoff an den Bodensee

Das vom Landkreises Lindau beantragte Projekt „HyAllgäu-Bodensee“ erhält vom Bundesverkehrsministerium eine Förderung von 400.000 €.

Im Juli präsentierte noch das Vorläufer-Projekt HyAllgäu in Kempten seine exzellenten Ergebnisse: 1000 Tonnen Wasserstoff können jährlich im Klärwerk Kempten, in der Müllverbrennungsanlage des ZAK, über Wasserkraft und Windenergie aus der Region erzeugt werden. Die Planung ist abgeschlossen, die Genehmigungsprozesse sind am Laufen und die Investitionsentscheidungen in Vorbereitung. Was noch fehlt, sind die sicheren Abnehmer für den Wasserstoff.

Genau das ist das Thema des Folge-Projektes HyAllgäu-Bodensee. Wasserstoff-Busse der RBA (Regionalbusse Augsburg GmbH) im Landkreis und bei den Lindauer Stadtwerken, emissionsfreie Logistik bei der Max Müller Spedition und den Gebrüdern Weiss sowie den Bodensee-Schiffsbetrieben, die ihre Flotte ebenfalls emissionsfrei machen möchten, stehen neben weiteren Anwendungen auf der Liste der Aktivitäten des Projektes. H2Connect Bodensee soll sich um Kommunikation und Vernetzung der Akteure kümmern.

Ziel ist eine detaillierte Planung für alle Aktivitäten, um anschließend zügig in die Beschaffungsphase einzusteigen.

Die große Herausforderung bleibt der extrem anspruchsvolle Zeitplan. Sowohl die Regionalbusse wie die Lindauer Stadtbusse müssen 2023 erneuert werden. Planung, Förderanträge, Beschaffung und Schulung der Mitarbeiter kosten viel Zeit. Deshalb muss schnelles Handeln aller Verantwortlichen das Motto sein.Denn die Vorgaben des neuen Klimaschutzgesetzes der Bundesregierung sind eindeutig: Diese Fahrzeuge dürfen nur noch völlig emissionsfrei sein.

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Quelle: https://h2connect.eco

Was die Koalitionsverhandlungen jetzt liefern müssen, damit wirksamer Klimaschutz bis 2030 möglich wird

Fridays for Future haben es am Wahlabend nochmal auf den Punkt gebracht: Kein Wahlprogramm der im Bundestag vertretenen Parteien hat ein Klimaschutzprogramm, das zur Einhaltung des in Paris vereinbarten 1,5 Grad Celsius Ziels führen kann.

Dabei wissen wir heute sehr genau, welchen katastrophalen Auswirkungen die jüngeren Generationen ausgesetzt sein wird, wenn wir die Erderwärmung nicht spätestens um 1,5 Grad Celsius herum stoppen. Eine jüngste Studie hat dies aus Sicht der heutigen Kinder beschrieben: Demnach erlebt eine 1960 geborene Person im Schnitt etwa zwei bis sechs Hitzewellen. In die Lebenszeit eines 2020 geborenen Kindes fallen dagegen durchschnittlich zehn bis 26 Hitzewellen, wenn der globale Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt wird. 15 bis 29 Hitzewellen sind es bei einem Anstieg von 2,0 Grad – und 21 bis 39 Hitzewellen, wenn die derzeitigen Klimastrategien der Regierungen beibehalten werden.
Menschen, die heute jünger als 40 Jahre sind, würden „ein bisher nie dagewesenes Leben“ führen, was Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen und Ernteausfälle angehe, sagte Hauptautor Wim Thiery von der Freien Universität Brüssel. Die Ergebnisse zeigten eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der jungen Generationen und legten drastische Emissionsreduzierungen nahe.

Wenn also die zukünftige Regierung auf dem Boden der Verfassung stehen will, die nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes auch die Freiheit der kommenden Generationen garantieren muss, dann müssen die Koalitionäre ihre Klimaschutzwahlprogramme radikal aufstocken. Diese müssen dringend Pläne für 100 Prozent erneuerbare Energien und weitere Maßnahmen enthalten, damit das 1,5 Grad Celsius-Ziel eingehalten werden kann. Das gilt auch für Bündnis 90/Die Grünen, die zwar das weitaus offensivste Klimaschutzprogramm gegenüber den anderen Parteien haben, aber immer noch ein unzulängliches.

Falls dies den kommenden Regierungsparteien nicht gelingt, dann müssen wir als Bevölkerung nicht unbedingt verzweifeln, sondern eben den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen: 100 Prozent erneuerbare Energien im eigenen Lebensumfeld verwirklichen, nur noch biologisch angebaute Lebensmittel essen und einen Konsum selbst so orientieren, dass damit kein Müll mehr produziert wird.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Erneuerbaren-Anteil am Bruttostromverbrauch sinkt in ersten drei Quartalen 2021 auf 43 Prozent

Der Anstieg des Stromverbrauchs auf das Vor-Corona-Niveau und der schwache Wind sorgten für den Rückgang des Erneuerbaren-Anteils. Die Photovoltaik lieferte in diesem Jahr bislang eher durchschnittliche Erträge – mit Ausnahme im Juni.

Nach den konstanten Rekordmeldungen zum Erneuerbaren-Anteil an der Stromversorgung 2020 ist in diesem Jahr wieder alles anders. Zum einen ist die Stromnachfrage wieder auf das Niveau der Vor-Corona-Zeit gestiegen, zum anderen ist es ein eher laues Windjahr und die Sonne lässt sich auch nicht übermäßig blicken. In Summe hat das dazu geführt, dass der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch in den ersten neun Monaten 2021 auf rund 43 Prozent gesunken ist. Dies ergaben die vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die sie am Dienstag veröffentlichten. Im Vorjahr hatte der Erneuerbaren-Anteil nach drei Quartalen noch bei knapp 48 Prozent gelegen.

Der Beitrag der Photovoltaik blieb dabei im Jahresvergleich mit knapp 46 Milliarden Kilowattstunden weitgehend unverändert, wie die Zahlen zeigen. Allerdings erzeugten die in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen im Juni mit 7,8 Milliarden Kilowattstunden soviel Solarstrom wie noch nie. Dies seien elf Prozent mehr als im bislang stärksten Erzeugungsmonat Juni 2019 gewesen. Im restlichen Jahr habe sich die Photovoltaik-Erzeugung bislang dagegen auf einem eher durchschnittlichen Niveau bewegt, so ZSW und BDEW weiter. Der Anteil der Photovoltaik am Bruttostromverbrauch lag damit bei 11 Prozent nach neun Monaten 2021.

Deutlich rückläufig ist allerdings die Erzeugung der Windkraftanlagen an Land und auf See in den ersten neun Monaten 2021 gewesen. Sie erreichte im Photovoltaik-Rekordmonat Juni einen Tiefpunkt. Die Windkraftanlagen an Land erzeugten in dem Monat nur rund 3,4 Milliarden Kilowattstunden Strom der niedrigste Wert seit August 2015. Insgesamt seien bislang rund 63 Milliarden Kilowattstunden Windstrom onshore und 16 Milliarden Kilowattstunden offshore erzeugt worden. Im Vorjahreszeitraum lagen die Werte mit 76 und 19 Milliarden Kilowattstunden weit höher. Der Anteil der Windkraft an Land am Bruttostromverbrauch wird bislang für 2020 mit 15 Prozent angegeben, die Offshore-Windparks trugen rund vier Prozent bei.

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PPA-Photovoltaik-Projekte zeigen 2021 ein starkes Wachstum

Die Entwicklung von förderfreien Solarparks, sogenannte Merchant- oder PPA-Projekte, zieht in Deutschland enorm an. Immer mehr Projekte werden auf Flächen geplant und realisiert, die nicht nach dem EEG förderfähig sind. So könnten nach Datenerhebungen von Enervis im Jahr 2021 in diesem Segment gut vier Gigawatt an kumulierter Anlagenleistung den Aufstellungsbeschluss im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens erhalten. Dies ist ein absoluter Rekordwert im Vergleich zur bisherigen Entwicklung. In den beiden vorherigen Jahren lag der Wert noch im Bereich von ein bis zwei Gigawatt pro Jahr.

Damit ist das Segment für Kraftwerke mit Stromabnahmeverträgen (PPA) auf einem guten Weg, den Zubau von Freiflächenanlagen mit Förderung über die EEG-Ausschreibung einzuholen oder sogar zu überholen. Dieses Jahr werden hier runden zwei Gigawatt an Photovoltaik-Projekten Zuschläge aus den drei Freiflächen-Ausschreibungen und den beiden Innovationsausschreibungen erhalten. Der zu erwartende Zubau von Photovoltaik mit Zuschlägen aus den Ausschreibungen wird 2021 voraussichtlich in einer ähnlichen Größenordnung liegen.

Daneben kommen derzeit auch zahlreiche Photovoltaik-Anlagen mit Vergütungsanspruch in der klassischen EEG-Direktvermarktung ohne eine Förderung aus. Grund dafür sind die aktuell hohen Photovoltaik-Marktwerte, so dass Strommarkterlöse die Bedeutung der EEG-Vergütung als Erlösquelle für Photovoltaik-Projekte generell deutlich reduzieren.

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