BNEF erwartet erstmals mehr als 200 Gigawatt weltweiten Photovoltaik-Zubau und leicht sinkende Modulpreise 2022

Die Analysten prognostizieren zudem eine Verdopplung der Installation von kombinierten Photovoltaik-Speicher-Kraftwerken sowie eine deutliche Steigerung bei PPA-Abschlüssen für Photovoltaik-Anlagen in Europa. Insgesamt veröffentlichte BNEF seine zehn wichtigsten Vorhersagen für das aktuelle Jahr.

„Der Photovoltaik-Zug nimmt immer mehr Fahrt auf.“ So sind 2021 weltweit Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 183 Gigawatt installiert worden – fast 40 Gigawatt mehr als 2020, wie die Analysten von Bloomberg New Energy Finance (NEF) veröffentlichten. Vor diesem Hintergrund haben sie ihre Prognose für den globalen Zubau in diesem Jahr nach oben angepasst. Im mittleren Szenario gehen die Analysten nun von 228 Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung aus. Auf jeden Fall sollte erstmal die Marke von 200 Gigawatt Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr durchbrochen werden.

Dabei wird vor allem China die Nachfrage treiben, wobei vor allem die Sektor Photovoltaik-Dachanlagen in den Fokus rücken. Bei privaten Dachanlagen werde ein Rekordzubau von 20 Gigawatt erreicht, wie BNEF erwartet. Größere Dachanlagen würden vor dem Hintergrund der steigenden Strompreise und Stromknappheit im Land immer profitabler und gefragter. Insgesamt rechnen die Analysten mit einem Photovoltaik-Zubau zwischen 81 und 92 Gigawatt in diesem Jahr in China.

Die aktuell hohen Modulpreise könnten dabei demnächst wieder sinken. 2021 sei die Polysilizium-Produktion der „Flaschenhals“ gewesen. Dies habe die Preise für monokristalline Solarmodule mit 166 Millimeter Wafern auf bis zu 27,8 US-Dollarcent pro Watt getrieben. Für dieses Jahr prognostizieren die BNEF-Analysten, dass die Produktion für Polysilizium durch die Inbetriebnahme neuer Werke um 39 Prozent höher liegen werde. Bereits seit Oktober sinke der Preis von Polysilizium wieder – von 37 auf 32 US-Dollar pro Kilogramm bis zum Jahresende. Dieser Trend werde sich fortsetzen und im zweiten Halbjahr sei mit Preisen zwischen 20 und 25 US-Dollar pro Kilogramm zu rechnen. Gepaart mit der steigenden Effizienz bei der Herstellung großer Wafer bis zu 210 Millimetern senke dies die Modulpreise. Für das zweite Halbjahr geht BNEF von einem um 11 bis 15 Prozent niedrigerem Modulpreis aus. Er könnte dann bei 23 bis 24 US-Dollarcent pro Watt liegen.

Insgesamt geht BNEF von steigenden Produktionskapazitäten entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette aus. Dabei würden neue Zellfabriken mit mehr als zehn Gigawatt Jahreskapazität für Topcon- und Heterojunction-Technologie in diesem Jahr entstehen. Die jährliche Produktionskapazität für PERC-Solarzellen habe zum Jahresende bei mehr als 400 Gigawatt gelegen, hieß es von den Analysten. Angesichts der nahezu ausgereizten Effizienzpotenziale würden allerdings die neuen Technologien stärker in den Fokus rücken, wobei sich vor allem Topcon aufgrund seiner zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit bei Kosten und der Herstellung schnell am Markt etablieren könnte. Die PERC-Technologie wird nach den Erwartungen von BNEF jedoch mindestens noch zwei bis drei Jahre den Markt dominieren.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de