Aurora: Deutschland braucht für „kalte Dunkelflauten“ bis zu 10 Gigawatt flexible Kraftwerksleistung bis 2050

Die tatsächlichen Einsatzzeiten für diese Backup-Kraftwerke lassen sich nach Einschätzung der Analysten nur schwer prognostizieren. Da sie sich erst bei Strompreisen ab 10.000 Euro pro Megawattstunde rentieren würden, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen von Seiten der Politik, damit das Investitionsrisiko abgefedert wird.

Gerade in den Wintermonaten gibt es Zeiten, da scheint weder die Sonne noch weht der Wind. Diese extremen Wetterlagen – die auch „kalte Dunkelflauten“ genannt werden – sind jedoch eher selten. Mit fortschreitender Energiewende gewinnen sie dennoch zunehmend an Bedeutung, da für diese Zeit flexible Backup-Kraftwerke gebraucht werden, um die Stromversorgung sicherzustellen und Blackouts zu verhindern. Aurora Energy Research hat in einer aktuellen Studie ermittelt, dass in Deutschland im Jahr 2050 zusätzlich bis zu 10 Gigawatt an flexiblen Kraftwerken gebraucht würden, um „kalte Dunkelflauten“ zu überbrücken. Diesen Bedarf haben die Analysten auf Basis der aktuellen Erneuerbaren-Ziele der Bundesregierung ermittelt. Wenn die Ausbaupfade angehoben werden und somit der Zubau von Photovoltaik und Windkraft forciert wird, könnten noch mehr flexible Kraftwerke gebraucht werden.

„Diese Anlagen kommen nur dann zum Einsatz, wenn der Bedarf sehr hoch und gleichzeitig die Stromerzeugung etwa von Solar- oder Windkraftwerken niedrig ist“, sagt Kornelia Stycz, Energieexpertin von Aurora und Autorin der Studie. „Solche ‚kalten Dunkelflauten‘ sind allerdings so selten, dass die Backup-Kraftwerke nur wenige Stunden im Jahr in Betrieb sind.“ Es brauche daher ein entsprechendes Marktdesign und verlässliche Rahmenbedingungen mit wirtschaftlichen Anreizen für die Betreiber, um diese Kapazitäten auch vorzuhalten.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de