Angst vor 52 Gigawatt-Deckel drückt Stimmung der deutschen Photovoltaik-Branche

Der Geschäftserwartungsindex hat sich dem Bundesverband Solarwirtschaft zufolge innerhalb von nur drei Monaten halbiert. Eine solche Eintrübung gab es noch nie und die Ursache dafür ist nicht die Corona-Krise, wie es vom Verband heißt.

Die Sorge um das baldige Erreichen des 52-Gigawatt-Deckels für die Photovoltaik und die Untätigkeit der Politik, diesen rechtzeitig zu beseitigen, drückt gewaltig auf die Stimmung der deutschen Solarbranche. Die Geschäftserwartung der hiesigen Photovoltaik-Unternehmen sei in den vergangenen Wochen massiv eingebrochen, hieß es am Dienstag vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). In nur drei Monaten habe sich der Geschäftserwartungsindex halbiert. „Eine vergleichbare Eintrübung in so kurzer Zeit haben wir nie zuvor beobachten können. Immer mehr Solarunternehmen geraten in Existenzangst“, erklärte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Die Befragung habe auch ergeben, dass nicht die momentane Corona-Krise die Ursache für die getrübte Stimmung ist. Schuld sei der 52-Gigawatt-Deckel für die Photovoltaik im EEG, der entgegen aller politischen Beteuerungen seit Herbst 2019 noch immer nicht abgeschafft worden sei. Derzeit fehlen noch rund zwei Gigawatt, bis die Marke erreicht ist und die Förderung für alle Photovoltaik-Anlagen bis 750 Kilowatt Leistung automatisch auf Null sinkt. Damit würde die Einspeisung von Solarstrom aus privaten, gewerblichen und industriellen Dachanlagen, die ein wesentlicher Markttreiber in Deutschland sind, nicht mehr vergütet. „Häufigste genannte Ursache ist der nahende Solardeckel, während sich das Corona-Virus bislang kaum dämpfend auf die Nachfrage nach Solarstromanlagen auswirkt“, erklärt Körnig weiter.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de