EU-Kommision schlägt weltweit erstes Regelwerk für Wasserstoffwirtschaft vor

Eine ganze Reihe von Legislativvorschlägen gab Brüssel bekannt. Die EU-Kommission will damit eine Vorreiterstellung in der Wasserstoffwirtschaft sichern und will dazu auch eine eigene Behörde etablieren. Außerdem sollen Netzentwicklungspläne innerhalb der EU harmonisiert und auf Wasserstoff ausgelegt werden. Erdgas-Lieferverträge über 2049 hinaus sollen laut Kommissionsvorschlag nicht verlängert werden.

Die Wasserstoff- und Erdgasbranche der Europäischen Union blickte in dieser Woche erwartungsvoll nach Brüssel. Nachdem die EU den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft sowie die Dekarbonisierung der Gaswirtschaft durch das „Fit for 55“-Paket in Aussicht gestellt hat, legte die EU-Kommission nach und stellte eine Verordnung und eine Richtlinie sowie eine Regelung zu Methanemissionen vor. Ziel sei es, eine günstiges Investitionsumfeld für die Entwicklung spezieller Infrastruktur für den Wasserstoffmarkt zu schaffen. Bereits im Oktober wurden ein Gesetzesaufschlag bekannt und sorgte für Gesprächsstoff.

Aktuell werden jährlich rund 300 Millionen Tonnen Rohöläquivalente gasförmige Brennstoffe in der Europäischen Union verbrannt, wovon 95 Prozent Erdgas ausmachen. Gas macht 39 Prozent der Wärmeversorgung aus, und stellt 20 Prozent der Stromerzeugung. Insgesamt fallen so 25 Prozent des Energieverbrauchs der EU auf gasförmige Brennstoffe zurück.

Um schrittweise den Anteil von Erdgas am Markt zu reduzieren, hat die Kommission einen Vorschlag zur Überarbeitung der Verordnung über Erdgasfernleitungsnetze und die Richtlinie über gemeinsame Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt gemacht. So solle der Markthochlauf von Wasserstoff institutionell und rechtlich flankiert werden. Zum Beispiel sehe die Kommission die Einrichtung eines europäischen Netzwerks der Wasserstoffnetzbetreiber (European Network Operators for Hydrogen, ENNOH) vor. Diese neue Behörde werde zentrale Steuerungsstruktur fungiere und sich mit der grenzüberschreitenden Koordinierung beim Ausbau der Infrastruktur befassen. Darüber hinaus soll die Behörde laut dem Kommissionsvorschlag technische Vorschriften für ein Wasserstoffleitungsnetz erörtern.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de