Der Bundesverband Erneuerbare Energie spricht von einer historischen Trendwende. Erstmal musste im August für eine Photovoltaik-Anlage keine EEG-Vergütung gezahlt werden, weil der Marktwert höher lag als der Zuschlagswert aus der Ausschreibung. In der Branche geht man davon aus, dass dies künftig häufiger der Fall sein wird.
Die Zuschlagswerte in den Photovoltaik-Ausschreibungen sind in den vergangenen Jahren rasant gesunken. Der bislang niedrigste Durchschnittswert mit 4,33 Cent pro Kilowattstunde wurde dabei im Februar 2018 erreicht – die Ergebnisse danach lagen unwesentlich höher. Gleichzeitig stieg in diesem Sommer der Marktwert für Solar auf bislang nicht gesehene Höhen. Im Endeffekt führte dies dazu, dass eine Photovoltaik-Ausschreibungsanlage im August erstmals ohne Zahlungen aus dem EEG-Konto auskam.
Es handelt sich um einen Solarpark von Wattner, der einen Zuschlag bei der Ausschreibung im Juni 2017 erhielt. Der Vergütung liegt bei 5,42 Cent pro Kilowattstunde, wie Guido Ingwer von Wattner auf einer Pressekonferenz des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) am Freitag in Berlin erklärte. Die Photovoltaik-Anlage sei nach gut einem Jahr Bauzeit ans Netz gegangen und werde von Next Kraftwerke über dessen Anlagenpool vermarktet. Im August erreichte der Marktwert Solar seinen diesjährigen Höchststand und betrug 5,595 Cent pro Kilowattstunde. Damit lag er über dem Zuschlagswert der Wattner-Anlage. Die aus dem EEG-Konto zu zahlende gleitende Marktprämie sank damit auf Null – also keine Zahlungen an den Anlagenbetreiber. Dieser kann die Anlage allein über die erzielten Erlöse aus dem Stromverkauf finanzieren.
Quelle: www.pv-magazine.de