Grünes „Klimaschutz-Sofortprogramm“: Solare Dachpflicht und 12 Gigawatt Photovoltaik-Zubau jährlich

Insgesamt zehn Maßnahmen sind in dem Paket der Partei vorgesehen. Ein Ziel ist es, 1,5 Millionen neue Photovoltaik-Dachanlagen in den nächsten vier Jahren zu installieren. Zudem soll der Kohleausstieg auf 2030 vorgezogen und mit den Einnahmen aus dem CO2-Emissionshandel für einen sozialen Ausgleich bei den Strompreisen gesorgt werden.

Die Grünen-Parteispitze stellte am Dienstag ihr „Klimaschutz-Sofortprogramm“ vor, was im Falle einer Regierungsbeteiligung direkt nach der Bundestagswahl im Herbst umgesetzt werden soll. Zentrales Element dabei ein neu zu schaffendes Klimaschutzministerium sowie eine Klima-Task-Force innerhalb der Bundesregierung. „Wir werden im Kabinett das größte Klimaschutzpaket beschließen, das es jemals gegeben hat. Dabei werden zentrale Gesetze und Verordnungen gleichzeitig novelliert, Förderprogramme aufgestockt und neu eingeführt, steuerliche Anreize auf Klimaneutralität ausgerichtet und ein sozial gerechter Transformationsprozess eingeleitet“, heißt es in dem Sofortprogramm, das Annalena Baerbock und Robert Habeck präsentierten. „Um Abstimmungsprozesse innerhalb der Ministerien zu verschlanken und zu beschleunigen, wird in den ersten 100 Tagen eine Klima-Task-Force der Bundesregierung im Wochenrhythmus tagen. Die Federführung hierfür wird im Klimaschutzministerium liegen. Dieses Ministerium wird zusätzlich mit einem Veto-Recht gegenüber den anderen Ressorts ausgestattet, sollten Gesetze vorliegen, die nicht Paris-konform sind.“

Konkret sind im zehn Punkte mit Vorschlägen enthalten, die Grundlage für das „Klimaschutz-Sofortprogramm“ sein sollten. Ganz oben auf der Agenda steht dabei eine Ausbauoffensive für die erneuerbaren Energien. Im Zuge einer EEG-Novelle sollen die Photovoltaik-Ausbauziele ab 2022 auf 12 Gigawatt und für Windkraft an Land auf 6 Gigawatt jährlich erhöht werden. Im Gebäudeenergiegesetz wollen die Grünen eine Solarpflicht verankern. Ziel sei es in den kommenden vier Jahren 1,5 Millionen neue Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer zu bringen. Solaranlagen sollten dabei zum Standard beim Neubau, öffentlichen Gebäuden und im Gewerbe werden. Zudem sollen mehr Flächen für die Windkraft ausgewiesen werden. Zudem ist ein Energiewende-Fonds geplant, der die Anfangskosten für kleinere Akteure absichern werde. Auch den bis 2035 geplanten Netzausbau wollen die Grünen auf 2030 vorziehen.

Punkt zwei auf der Liste: Die Grünen wollen den Kohleausstieg bereits bis 2030 abschließen, nicht erst 2038. Dazu planen sie, einen national ansteigenden CO2-Mindestpreis, der bei 60 Euro die Tonne CO2 beginnt, festzuschreiben. Zudem wollen die Grünen, Wirtschaft und Industrie auf Klimaneutralität ausrichten. Dazu sollen etwa Stromabnahmeverträge (PPAs) zwischen Erneuerbaren-Anlagenbetreibern und Industrie verbessert werden. Außerdem solle eine gesetzliche Grundlage für sogenannte Klimaschutzverträge (carbon contracts of difference) geschaffen werden.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

BSW-Solar verzeichnet trotz steigendem Photovoltaik-Zubau sinkende Investitionsbereitschaft

Der Verband fordert daher unmittelbar nach der Wahl ein Beschleunigungsgesetz für den Photovoltaik-Ausbau. Im ersten Halbjahr ist die Nachfrage um etwa 22 Prozent gewachsen, zugleich gibt es einen großen Einbruch bei neuen gewerblichen Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt Leistung.

Die Bundesnetzagentur gibt den Bruttozubau für Photovoltaik-Anlagen im ersten Halbjahr in Deutschland mit 2,75 Gigawatt an. Dies sei ein Wachstum um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, doch angesichts der Anforderungen beim Klimaschutz sei das Ausbautempo viel zu langsam, heißt es am Dienstag vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Daher brauche es unmittelbar nach der Bundestagswahl im Herbst ein Photovoltaik-Beschleunigungsgesetz, um eine Verdrei- oder Vervierfachung des jährlichen Zubaus zu erreichen. Ohne einen deutlich stärkeren Ausbau der Photovoltaik lasse sich der künftige Strombedarf infolge der Abschaltung von Kern- und Kohlekraftwerken nicht decken, so der BSW-Solar weiter. Dies zeigten auch Erhebungen von Marktforschern und wissenschaftliche Studien.

Dazu kommt, dass der BSW-Solar mit Sorge eine „zunehmende Investitionszurückhaltung“ bei Unternehmen verzeichnet, wenn es um die Erschließung von Gewerbedächern geht. Dies bereite dem Verband Sorgen. Er habe ermittelt, dass im Mai 57 Prozent und im Juni 67 Prozent weniger Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt bei der Bundesnetzagentur gemeldet wurden als noch in den Vorjahresmonaten. Seit April müssen Photovoltaik-Dachanlagen ab 300 Kilowatt Leistung an Ausschreibungen teilnehmen, um die volle EEG-Vergütung für den eingespeisten Solarstrom zu erhalten. Andernfalls bekommen sie nur 50 Prozent des anzulegenden Wertes und müssen den restlichen Solarstrom direkt selbst verbrauchen.

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Methanol aus erneuerbaren Energien – Chance für eine grüne industrielle (R)evolution im ländlichen Raum

Schaut man den Markt der Entwicklung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen an, so scheint es nur noch einen Trend zu geben: Steil nach oben. Endlich -, muss man sagen, denn wenn der Wirtschaftsminister schon zugeben muss, dass Deutschland zukünftig deutlich mehr Strom verbrauchen wird als bisher geplant, dann kann diese zunehmende Stromlücke nur durch den massiven Ausbau von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft geschlossen werden.

Dass der Zubau mit den angedachten Ausschreibungsvolumina für nach dem EEG geförderten Photovoltaik-Anlagen nicht allein gelingen kann, scheint offensichtlich. Darauf kommt es aber längst nicht mehr an, denn förderfreie große Solarparks können längst wirtschaftlich betrieben werden und werden jenseits der bisherigen Maximalgrenze von 20 Megawatt entwickelt. Sie werden in den kommenden Jahren durch ihre schiere Größe für einen exponentiellen Zuwachs an sauberer Energie sorgen.

Bleibt das Thema mit den benötigten Flächen und der Akzeptanz.

Die üblicherweise bevorzugten Konversionsflächen, Straßen – und Schienenrandstreifen sowie bauliche Anlagen, sind begrenzt und oft nicht geeignet, Solarparks zu den notwendigen Kosten zu bauen und zu betreiben. Außerhalb des EEG besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Solarparks überall dort zu bauen, wo dies nicht baurechtlich ausgeschlossen ist. Diese Flächenkulisse ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Auf Deutschland bezogen beträgt die landwirtschaftliche Fläche, die für den Anbau von Energiepflanzen wie Mais und Raps genutzt wird etwa 2,2 Millionen Hektar*. Schon ein Bruchteil dieser Flächen genügt, um das Problem der Flächen für den Ausbau der Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu lösen.

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Wie der Südwesten den Photovoltaikausbau vorantreiben kann

Fachleute präsentieren auf dem 8. Solarbranchentag Baden-Württemberg konkrete Vorschläge für die solare Zukunft.

Im Jahr 2040 soll im Südwesten klimaneutral gelebt und gearbeitet werden. Das geht nur mit einem massiven Ausbau der Solarstromerzeugung. Wie dies in den nächsten 19 Jahren gelingen kann, zeigen Expertinnen und Experten am 14. Oktober 2021 auf dem Solarbranchentag Baden-Württemberg in Stuttgart. Auf der nunmehr 8. Branchenveranstaltung dieser Art tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der öffentlichen Hand über die Chancen und Hemmnisse beim Solarstromausbau aus. Im Zentrum stehen der Ausbau der Photovoltaik auf Wohnhäusern, Gewerbedächern, Parkplätzen und Freiflächen sowie die erforderlichen politischen Rahmenbedingungen. Die über die Landesgrenzen hinaus bekannte Veranstaltung findet dieses Jahr im Hospitalhof statt. Organisiert wird der Solarbranchentag von der Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Aufgrund der Coronapandemie sind die Teilnehmerplätze begrenzt.

Weitere Informationen und Anmeldung unter https://solarcluster-bw.de/de/termine/veranstaltungen/solarbranchentag-2021.

Der Ausbau der Solarstromerzeugung ist eine große gesellschaftliche Aufgabe, aber machbar. Im vergangenen Jahr haben Privatleute, Unternehmen und Kommunen in Baden-Württemberg Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 615 Megawatt in Baden-Württemberg errichtet. Für die Klimaschutzziele ist jedoch ein rund doppelt so hoher Zubau erforderlich. Das bedeutet: Jeden Tag müssen deutlich über 100 Solarstromanlagen unterschiedlicher Größe installiert werden.

Solarland BW treibt Klimaschutz und Wirtschaft voran

Auf dem Solarbranchentag wird die neue Umweltministerin Thekla Walker in ihrer Eröffnungsrede die Ziele der Landesregierung vorstellen. Patrick Graichen, Leiter der Denkfabrik Agora Energiewende, schildert den Photovoltaik-Ausbau als Motor für die Energiewende und den Klimaschutz . Kurzreferate und eine Talkrunde thematisieren unter anderem lohnende Photovoltaikprojekte auf Gewerbedächern und Parkplätzen sowie große Solarparks auf Freiflächen.

Wie die Photovoltaikpflicht in Baden-Württemberg konkret umgesetzt werden soll und auf was Gebäudeeigentümer achten müssen, erklärt Hanna Schrage vom Umweltministerium. Sie präsentiert den aktuellen Stand der Verordnung. Andreas Bett vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE beleuchtet die beginnende Rückkehr der Photovoltaikproduktion in Europa und welche wirtschaftlichen Chancen dies bietet. Weitere Themen des Solarbranchentages sind unter anderem die Rolle und erfolgreiche Arbeit der Photovoltaik-Netzwerke im Südwesten, aktuelle Marktentwicklungen und attraktive Jobangebote.

Für den Fall, dass die aktuellen Pandemie-Bestimmungen eine Präsenzveranstaltung unmöglich machen sollten, wird der Solarbranchentag am 14. und 15. Oktober in digitaler Form stattfinden.

Quelle: https://solarcluster-bw.de/de/news/news-einzelansicht/wie-der-suedwesten-den-photovoltaikausbau-vorantreiben-kann

Ministerin Thekla Walker besuchte Bodensee-Schiffsbetriebe

Konstanz. Die baden-württembergische Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, hat im Rahmen einer Sommertour auch die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) in Konstanz besucht. Dort traf sie sich mit den BSB-Geschäftsführern Dr. Norbert Reuter und Frank Weber, um sich über die Klimaschutzaktivitäten des Unternehmens zu informieren und sich über die künftigen Herausforderungen für die Bodenseeschifffahrt bei diesem zentralen Thema auszutauschen. Insbesondere der kürzlich erfolgte Beitritt der BSB zum Klimabündnis BW war ein zentraler Gesprächspunkt, ebenso aber auch die Klimaschutzanstrengungen im Rahmen der EMAS-Zertifizierung, welche die BSB bereits seit 20 Jahren unternehmen.

Ministerin Thekla Walker hob dabei die Bedeutung des Bodensees als Trinkwasserspeicher und biologischen Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen hervor. Vor diesem Hintergrund seien die Anstrengungen der Schifffahrt umso wichtiger: „Vor allem im Verkehr, dazu gehört auch die Schifffahrt, müssen wir die schädlichen Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahren spürbar drücken“, sagte Ministerin Walker. „Umso wichtiger ist es, dass die BSB mit gutem Beispiel vorangehen und hoffentlich viele Nachahmer in der Region und im Land finden werden.“

Diesen Pfad haben die BSB sehr bewusst betreten: „Indem wir kürzlich dem Klimabündnis BW beigetreten sind, haben wir nochmals ein klares Bekenntnis zum Umwelt- und Klimaschutz abgegeben und bekennen uns dazu, klimaneutral zu werden und den Gesamtenergieverbrauch reduzieren zu wollen. In einer entsprechenden Klimaschutzvereinbarung zwischen den BSB und dem Land Baden-Württemberg haben wir konkrete Ziele und Maßnahmen festgehalten“, sagt BSB-Geschäftsführer Frank Weber.

„Im Rahmen der Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Baden-Württemberg haben wir uns das Ziel gesetzt, die gesamten Treibhausgasemissionen bis 2031 um mindestens 25 Prozent zu reduzieren. Das entspricht 2.300 Tonnen weniger Emissionen gegenüber dem Basisjahr 2018.“

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Quelle: https://www.stadtwerke-konstanz.de