Umweltbundesamt: Trotz zu geringem Zubaus erneuerbarer Energien gingen Treibhausgasemissionen 2019 um 6,3 Prozent zurück

Die Treibhausgasemissionen gingen im Jahr 2019 deutlich zurück. Durch das sonnnen- und windreiche Wetter stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung im Jahr 2019 auf 42,1 Prozent. Der Anteil der Photovoltaik lag bei 8,2 Prozent. Vermutlich werden die Ziele für den Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung für 2020 erreicht, die Ziele für die Reduktion der Treibhausgase jedoch nicht. Um die 2030er Ziele zu erreichen, sind weitere Maßnahmen nötig.

Im Jahr 2019 gingen die Treibhausgasemissionen Deutschlande im Vergleich zu 2018 um 6,3 Prozent zurück, von rund 860 Millionen Tonnen auf 805 Millionen Tonnen. Während sie in den Sektoren Gebäude und Verkehr sogar zunahmen, sanken sie im Sektor Strom um 16,7 Prozent. Für diese Entwicklungen sind zum größten Teil externe Faktoren verantwortlich, nicht ein besonders starker Zubau erneuerbarer Energien, wie die Daten des Umweltbundesamtes zeigen. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland damit um 35,7 Prozent. Mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 ist die Minderung im Jahr 2019 der größte jährliche Rückgang seit 1990, so das Umweltbundesamt.

Dem starken Rückgang im Sektor Strom liegen zwei Hauptursachen zugrunde. Da der Durchschnittspreis für eine Tonne Kohlendieoxidemissionen in 2019 mit 24,65 Euro fast doppelt so hoch lag wie 2018 und der Gaspreis gleichzeitig niedrig, wurde stark emissionsbelasteter Kohlestrom teilweise durch weniger emissionsbelasteten Strom aus Gaskraftwerken ersetzt. Außerdem wurden Steinkohlekraftwerke mit insgesamt 3,5 Gigawatt Leistung und auch Braunkohle-Kraftwerksblöcke stillgelegt oder in die Netzreserve überführt.

Gleichzeitig stieg die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien deutlich an. Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch lag 2019 bei 42,1 Prozent, das sind 5 Prozentpunkte mehr als in 2018. Der Anteil der Photovoltaik lag damit bei 8,2 Prozent. Das Umweltbundesamt sieht den Grund für den Anstieg weniger im Zubau von Wind und Solaranlagen in 2018, sondern an einem „besonders wind- und sonnenreiches Wetter“ im Jahr 2019. In 2018 wurden 2,3 Gigawatt Windkraftanlagen und 2,9 Gigawatt Photovoltaikanlagen zugebaut. Der Zubau bei den Windenergieanlagen ist seitdem weiter eingebrochen, auf 0,9 Gigawatt in 2019.

weiter…

Quelle: www.pv-magazine.de