Technologiewechsel – Impressionen und Gerüchte von der Intersolar 2019

Die in diesem Jahr früher als sonst stattfindende Intersolar Europe, jetzt vollständig in die Hülle der „smarter E“ eingebettet, brachte zumindest mir einige interessante Infos und Erkenntnisse, die ich hier teilen möchte. Drei Tage lang wurden unter anderem erfolgsversprechende Gespräche geführt, Pläne geschmiedet und Gerüchte ausgetauscht. Was sich davon bewahrheitet, was davon umgesetzt wird, dürfte sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Insgesamt war die Stimmung sehr gut und die Partys ausschweifend. Nach einer leichten Nachfragedelle im April scheinen sich die Auftragsbücher bei den meisten Akteuren der Photovoltaikbranche wieder gut zu füllen. Wir stehen aber offenbar wieder einmal an einem Wendepunkt, hinter dem sich nur die Unternehmen durchsetzen werden, die wachsam sind und auf die richtigen Konzepte setzen. Nachdem beispielsweise die Hersteller jahrelang an der Skalierung der Produktionskapazitäten und der Kostenoptimierung gearbeitet haben, zeichnen sich jetzt ein Innovationssprung und ein schleichender Technologiewechsel an.

Die Modulpreise hingegen stagnieren weiterhin über alle Leistungsklassen hinweg. Immerhin gibt es bei polykristallinen Modulen (Mainstream) ein leichtes Anziehen der Preise, vor allem im Projektbereich. Bis Jahresende wird sich dieser Trend wohl fortsetzen, da die Poly-Kapazitäten bei den meisten Herstellern runtergefahren, während diese für monokristalline Module mit PERC-, aber auch N-Type- und HJT-Zellen (Hetero-Junction-Technology) teilweise stark erweitert werden sollen. In China wurde der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien bestätigt und neue Tarife festgelegt. Auch sollen förderungsunabhängige PV-Anlagen durch Gesetzesänderungen in Zukunft viel stärker unterstützt werden. Dadurch werden dort vor allem preiswerte und damit polykristalline Module gefragt sein, die dann hierzulande fehlen. Aktuell rechnet man mit einem Zubau von wieder mindestens 30, wenn nicht sogar bis zu 40 Gigawatt. Aber auch für die USA rechnen manche mit einem Boom in der zweiten Jahreshälfte, da zum Ende des Jahres 2019 die Bedingungen geändert werden sollen. Diese Prognosen – sofern sie sich bewahrheiten – werden die Modulpreise in Europa stark unter Druck setzen und ansteigen lassen.

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Quelle: www.pv-magazine.de