Stärkerer Erneuerbaren-Ausbau senkt Strompreise spürbar

Eine Analyse von Energy Brainpool zeigt, dass ein höherer Zubau die Kosten stromintensiver Verbraucher bis 2030 um bis zu zehn Prozent reduzieren könnte. Zudem würden die fossilen Kraftwerke damit schneller aus dem Markt gedrängt – was Preisschwankungen dämpft.

In der für die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy erstellten Analyse hat Energy Brainpool zwei Szenarien berechnet. Beide gehen davon aus, dass im Rahmen des Kohleausstiegs mehr Erneuerbare-Anlagen gebaut werden als im aktuellen EEG-Ausbaufahrplan vorgesehen sind. Die Szenarien unterscheiden sich vor allem in der angenommenen Höhe des CO2-Preises.

Die Untersuchung zeigt, dass bei einem durchschnittlichen CO2-Emissionspreis von 100 Euro für jeden zusätzlich zehn Terawattstunden bringenden Ausbauschritt die durchschnittlichen Strompreise 2030 um 0,94 Euro je Megawattstunde und 2038 um 1,49 Euro je Megawattstunde sinken könnten. Liegt der CO2-Preis bei (unrealistischen) 30 Euro, beläuft sich das Minus in 2030 auf 0,73 Euro je Megawattstunde und 2038 auf 1,29 Euro je Megawattstunde. Dass Energy Brainpool hier auch einen solch niedrigen CO2-Preis berücksichtigt, liegt daran, dass die Experten ihre Analyse auf eine Untersuchung stützen, die sie bereits 2019 vorgenommen haben – damals waren die Emissionszertifikate noch deutlich günstiger.

Insbesondere für stromintensive Unternehmen der Großindustrie mit einem Jahresverbrauch von 100 Gigawattstunden pro Jahr, die von besonders weitgehenden Entlastungen bei Stromabgaben und -umlagen profitieren, wirkt sich dieser Preiseffekt Energy Brainpool zufolge signifikant auf die Stromrechnung aus: Bei einem Strompreis von 4,5 bis 5,6 Cent pro Kilowattstunde würde ein zusätzlicher Erneuerbaren-Ausbau mit 50 Terawattstunden Mehrerzeugung die Stromkosten dieser Verbrauchergruppe bis 2030 um rund 7 bis 10 Prozent und bis 2038 um 12 bis 17 Prozent reduzieren.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de