RWI: In Haushalten mit Photovoltaik-Anlage steigt der Stromverbrauch

Der Studie zufolge liegt in Deutschland der sogenannte Solar-Rebound, also der Mehrverbrauch an Strom nach Installation einer privaten Solaranlage, bei etwa zwölf Prozent. Das ist laut RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung relativ gering, untergrabe jedoch das volle Potenzial der Photovoltaik.

Wenn nach Investitionen Energieeinsparungen nicht wie erwartet eintreffen, liegt das häufig am Rebound-Effekt – etwa wenn das Licht im Raum länger brennt oder mehr Leuchten in Betrieb sind, weil LED-Lampen nur einen Bruchteil des Stroms der früher üblichen Glühbirnen verbrauchen, oder wenn Spül- und Waschmaschinen nicht optimal gefüllt laufen, weil es ja Energiesparmodelle sind. Schon seit Einführung der Dampfmaschine wird an Rebound-Effekten geforscht. Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat diesen Effekt nun für deutsche Haushalte untersucht, die eine Photovoltaik-Anlage installiert haben. Der Studie zufolge liegt deren Stromverbrauch nach der Installation höher als davor.

Den Forschenden zufolge sind empirische Erkenntnisse über das Ausmaß des Solar-Rebounds spärlich und liegen hauptsächlich für Australien und die USA vor. Im Vergleich dazu sei der Solar-Rebound in Deutschland gering. Für die Analyse hat das RWI eigene Paneldaten zum Energieverbrauch von knapp 8000 Haushalten zwischen 2004 und 2015 ausgewertet. „Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass Haushalte nach der Installation von Photovoltaik-Anlagen ihren Strombezug aus dem öffentlichen Netz nicht statistisch signifikant senken und daher im Durchschnitt etwa gleich viel Strom beziehen wie zuvor“, so das RWI. Um dieses Ergebnis richtig interpretieren zu können, sei zu bedenken, dass Haushalte in Deutschland im Durchschnitt rund 25 Prozent des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen selbst nutzen und den übrigen Solarstrom ins Netz einspeisen.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de