Die Vorstellung der Pläne des neuen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck für ein Klimaschutz-Sofortprogramm hat viel Echo bei Verbänden, aber auch bei Ländern hervorgerufen. Unisono wird begrüßt, dass die Ampel-Regierung bei der Energiewende aufs Tempo drücken will. Doch den hohen Erwartungen müssen nun auch Taten folgen. Noch vor der Sommerpause soll das „Osterpaket“ beschlossen werden.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat die Ankündigung der Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) begrüßt, noch vor Ostern ein „Solar-Beschleunigungspaket“ im Bundeskabinett beschließen zu wollen. „Die neue Bundesregierung scheint die Schlüsselrolle der Solarenergie bei der Lösung der Klimakrise und die Dringlichkeit von Kurskorrekturen erkannt zu haben. Die Branche setzt hohe Erwartungen in sie und hofft auf eine schnelle Entfesselung der Solarenergie. Jetzt kommt es darauf an, dass im angekündigten Solar-Beschleunigungspaket schnell die wichtigsten Marktbarrieren beiseite geräumt werden“, erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
Photovoltaik-Unternehmen hatten zuvor die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Pläne der Ampel-Regierung bereits mit Schulnoten bewertet. Im Schnitt kommt die neue Bundesregierung auf eine 2-. Nach Angaben des BSW-Solar beteiligten sich 240 Unternehmen, wovon 14 Prozent ein „sehr gut“ vergaben, 51 Prozent ein „gut“, 20 Prozent ein „befriedigend“ und jeweils 5 Prozent ein „ausreichend“ oder „mangelhaft“. Insgesamt hohen Zuspruch habe es für die Pläne gegeben, die installierte Photovoltaik-Leistung auf 200 Gigawatt bis 2030 steigern zu wollen, alle Marktbarrieren abzubauen sowie Netzanschlüsse, Zertifizierungen, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Besonders wichtig sei aus Sicht der Teilnehmer, dass es dazu eine EEG-Blitzreform gebe, um die Vorhaben zeitnah umzusetzen.
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) begrüßt vor allem das Ziel, den Strommarkt bis 2035 vollständig zu dekarboniseren. Dazu müssten allerdings bestehe Hemmnisse konsequent abgebaut werden, um den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik rasch zu beschleunigen. Der bne fordert auch, den Strommarkt umfassend zu modernieren, flexibilisieren und digitalisieren. „Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen: Bundesländer und Kommunen ebenso wie Netzbetreiber und der Artenschutz. Der Fahrplan ist ehrgeizig, aber machbar. Besonders schnelle Erfolge können bei der Photovoltaik erzielt werden. Ein Zubau von 200 Gigawatt bis 2030 ist realistisch, wenn bestehende Fesseln konsequent gelöst und Bürokratie abgebaut werden“, kommentiert bne-Geschäftsführer Robert Busch.
Quelle: https://www.pv-magazine.de