Einer Studie vom Ember zufolge erzielte die Photovoltaik in acht EU-Ländern Ertragsrekorde. In Deutschland trug sie im Juni und Juli 17 Prozent zum Strommix bei. Für das Erreichen der EU-Klimaziele muss die Zubaurate aber verdoppelt werden, so Ember.
Im Juni und Juli dieses Jahres lieferte die Photovoltaik in der EU insgesamt 39 Terawattstunden Strom, hat die britische Klimaschutz-Denkfabrik Ember – die bis 2020 unter dem Namen Sandbag firmierte – ermittelt. Das entspricht etwa zehn Prozent der gesamten Erzeugung. In Deutschland und den Niederlanden lag der Anteil gar bei 17 Prozent, in Spanien bei 16 Prozent. Das Plus bei der Erzeugung hat sich zuletzt von Jahr zu Jahr vergrößert: Gegenüber Juni und Juli 2020 kamen 5,1 Terawattstunden hinzu, in den Jahren davor waren es 3,1 Terawattstunden (2020) und 2,6 Terawattstunden (2019).
Ungarn hat seinen Photovoltaik-Anteil seit Juni/Juli 2018 vervierfacht und in diesem Sommer zum ersten Mal mehr Solar- als Kohlestrom (12 gegenüber 10 Prozent) produziert. Auch in den Niederlanden, Italien, Frankreich, Spanien, Österreich, Belgien, Griechenland und Portugal wurde in diesem Sommer mehr Strom aus Sonne als aus Kohle erzeugt.
Die Niederlande und Spanien haben ihren Photovoltaik-Anteil seit 2018 verdoppelt. In Estland und Polen hatte die Photovoltaik vor drei Jahren so gut wie nichts zum Strommix beigetragen, in diesem Jahr waren es 10 beziehungsweise 5 Prozent.
Aber: Unter dem Strich lieferten die Kohlekraftwerke EU-weit im Juni und Juli mit 58 Terawattstunden immer noch deutlich mehr Strom als die Solaranlagen. Der Anteil der Kohle am Strommix lag bei 14 Prozent. Um die EU-Klimaziele für 2030 zu erreichen, muss der Ausbau der Photovoltaik Ember zufolge verdoppelt werden. Das ist auch wirtschaftlich sinnvoll, so die Denkfabrik: Die Gestehungskosten von neuen Solarparks sind nur halb so hoch wie die von bestehenden Kohlekraftwerken in großen Märkten wie Deutschland. Ember beziffert sie für 2020 mit umgerechnet 48 Euro pro Megawattstunde.
Quelle: https://www.pv-magazine.de