Ein deutsch-norwegischer Forschungsteam hat die Auswirkungen der Fluktuation der erneuerbaren Energien auf die Kapitalauslastung in einem zukünftigen Strom-Wasserstoff-System einschließlich der Übertragungs- und Speicherinfrastruktur untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ungenutzte Kapazitäten die Systemkosten erheblich erhöhen und die Entwicklung von Photovoltaik und Windkraft einschränken.
Eine Welt, die größtenteils durch erneuerbare Energien und Wasserstoff versorgt wird, könnte mit niedrigen Auslastungsraten in verschiedenen Teilen ihres integrierten Energiesystems konfrontiert sein. Eine optimale Kapazitätsauslastung wird daher der Schlüssel dazu sein, dass dieses Energiesystem im globalen Maßstab funktioniert. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung der Studie „On capital utilization in the hydrogen economy: The quest to minimize idle capacity in renewables-rich energy systems„, die von Forschern der Hertie School of Governance und dem norwegischen Forschungsinstitut Sintef Industry erarbeitet und im „International Journal of Hydrogen Energy“ veröffentlicht wurde.
Darin skizzieren die Wissenschaftler vier verschiedene Zukunftsszenarien mit geringem CO2-Ausstoß, von denen zwei den grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien als vorherrschend gegenüber dem blauen Wasserstoff aus Erdgas beschreiben und die zwei anderen von der gegenteiligen Prämisse ausgehen.
Alle Szenarien berücksichtigen, wie sich die Fluktuation der erneuerbaren Energien bei der Einspeisung auf die Kapitalnutzung im gesamten Strom-Wasserstoff-System auswirken kann, einschließlich der Übertragungs- und Speicherinfrastruktur. „Alle Elemente dieses integrierten Systems müssen in die Optimierung einbezogen werden, um die Kosten der reduzierten Kapitalauslastung, die durch die Integration von fluktuierenden erneuerbaren Energien (VRE) verursacht werden, genau darzustellen“, erklärten die Wissenschaftler. „Das Hauptergebnis ist, dass die Kapazitätsauslastung eine wichtige wirtschaftliche Einschränkung für die VRE-Integration mit Wasserstoff darstellt, unabhängig vom gewählten Systementwicklungspfad.“
Quelle: https://www.pv-magazine.de