Das Augsburger Start-up will mit der Pilotanlage in Österreich den Produktionsprozess in industriellem Maßstab erproben. Die Produktionskosten sollen bei zwei Euro pro Kilogramm liegen.
Green Hydrogen Technology, kurz GHT, hat ein Verfahren entwickelt, das es eigenen Angaben zufolge möglich macht, aus Klärschlamm, Kunststoff- und Holzabfällen grünen Wasserstoff zu gewinnen. Dabei wird zunächst Klärschlamm – oder Biogas – unter Sauerstoffatmosphäre verbrannt. Bei diesem Prozess entsteht Heißgas und, als Nebenprodukt, eine phosphathaltige Schlacke, die abgetrennt wird. Anschließend werden den Heißgas Kohlenwasserstoffe in Form von Holz- oder Plastikabfällen zugeführt. Mithilfe von Katalysatoren bildet sich ein wasserstoffreiches Synthesegas, aus dem sich Wasserstoff mit 99,9 Prozent Reinheit gewinnen lässt.
In einer Pilotanlage im österreichischen Leoben (Steiermark) will GHT dieses Verfahren nun in industriellem Maßstab erproben. Die Anlage ist Ende Oktober in Betrieb gegangen. Das 2020 gegründete Unternehmen aus Augsburg geht davon aus, dass sich mit seiner Technologie Produktionskosten von zwei Euro je Kilogramm Wasserstoff erzielen lassen.
Zudem löst das Verfahren ein Entsorgungsproblem, so GHT: Die Deponierung von Klärschlamm ist ab 2029 nur möglich, wenn zuvor das darin enthaltene Phosphor zurückgewonnen wird. Die Voraussetzung lasse sich mit der GHT-Technologie erfüllen, da sie das enthaltene Phosphor abscheidet.
Quelle: https://www.pv-magazine.de