In Konstanz trafen sich deutschlandweite Speicher- und Energieexperten
EU-Projekt in Konstanz fördert die intelligente und umweltbewusste Energienutzung
Der Anteil erneuerbarer Energien in unserer modernen Energieversorgung steigt ständig an. Lösungen, die flexibel auf schwankende Verfügbarkeiten reagieren, werden immer wichtiger. Es werden hierfür immer neue Technologien und Projekte entwickelt, um einen möglichst großen Anteil erneuerbarer Energien in Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Gebäude durch intelligente Steuerung direkt zu nutzen. Hierfür richteten die Stadt Konstanz mit der Sunny Solartechnik GmbH und dem ISC Konstanz e.V. (International Solar Energy Research Center Konstanz) im Rahmen des EU-Projektes „CoSSMic“ eine gemeinsame Tagesveranstaltung im Konzil aus. Die 130 Unternehmen und Energieforscher sowie interessierte Bürger konnten sich ein umfassendes Bild von den Nutzungsmöglichkeiten regenerativer Energie zu machen. Die Veranstaltung umfasste rund 25 Fachvorträgen fand am Dienstag, 29.11.2016 von 9:30 Uhr bis 22:00 Uhr im Konstanzer Konzil statt.
Lösungen für Privathaushalte, Unternehmen und die öffentliche Hand“
Vier Präsentationsblöcke wurden von Seiten der Veranstalter angeboten. Morgens von 9:30 Uhr bis zur Mittagspause um 12:30 Uhr wurden die Entwicklungen des zukünftigen Energiemanagements in Europa durch Forscher und Experten dargestellt (in englischer Sprache). Am Nachmittag ab 13:30 Uhr wurden verschiedene Konzepte von Energiespeichermöglichkeiten für Unternehmen und Privathaushalte vorgestellt. Am frühen Abend ab 16:00 Uhr kam die Energieautarkie zu Hause und weitere zukunftsträchtige Konzepte für größere Einheiten wie Unternehmen und für ganze Quartiere in den Focus. Ab 19:00 Uhr kamen dann die Vertreter für Lösungsansätze durch intelligent genutzte Energie in all Ihren Facetten zu Wort. Dieser Teil wurde speziell für alle Bürger zugeschnitten und zeigte die ganze Bandbreite der neuen Energieansätze auf, die in Zukunft für die Bürger zu erwarten sind. Das Ende der Veranstaltung mit intensiven Diskussionen war um 22:00 Uhr erreicht.
Die EU fördert die Zukunft des Energiemanagements in Konstanz
Die gesamte Veranstaltung ging dem Thema nach, wie die Stromkosten für die Endkunden durch direkte gemeinschaftliche Produktion und Nutzung möglichst gering gehalten werden kann. Die Veranstaltung von der Stadt Konstanz und Sunny Solartechnik GmbH wurde im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „CoSSMic“ (Collaborating Smart Solar-powered Micro-grids) mit den lokalen Partnern ISC Konstanz und dem Bodenseenetzerk „Solarlago“ organisiert. „CoSSMic“ zielt auf die Förderung einer höheren Rate für den Eigenverbrauch der dezentralen Erzeugung erneuerbarer Energien ab. Dies wird durch eine intelligente Koordinierung von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung von Energie für einzelne Gebäude, die in eine Nachbarschaft eingebunden sind, in Konstanz erprobt. Prof. Franz Baumgartner von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft fand die Idee, alle wichtigen Komponenten für die Systemintegration der Photovoltaik an einen Ort zu holen eine bahnbrechende Idee: „Ich war völlig überrascht als ich das Programm las. Da sind ja die Weltmarktführer im kleinen Konstanz“, so sein Kommentar als Moderator. Ebenso komplimentierte Roland Buchardt, Gründer und Geschäftsführer von Energy Depot aus Konstanz, dass sich so eine Veranstaltung vor niemandem verstecken muss. Das habe überregionale Bedeutung und Strahlkraft. Die Speicheranbieter wie z.B. E3DC freuen sich über bereits 5.300 verkaufte Einheiten in Deutschland. Dynamik im Markt ist derzeit sehr hoch. Eberhard Löffler von der Firma sonnen GmbH führt an, dass das Unternehmen in 2008 mit 6 Mitarbeitern gestartet wurde, jetzt hat das Unternehmen bereits 240 Mitarbeiter. Hier werden auch Geschäftsmodelle aus anderen Branchen übertragen, so bietet die Firma sonnen GmbH bereits eine Sonne-Flatrate an für die Benutzung der Speichermedien. Ein ganz wesentlicher Aspekt für die Entwicklung des zukünftigen Speichermarkts ist die Marktdurchdringung mit Elektromobilen. Weltweit ist die Fahrzeugentwicklung rasant fortschreitend und fungiert als Leitmarkt. Auch die oft als kritischer Punkt betrachtete Rohstoffnutzung durch Batterien ist kein Problem, denn weltweit sind genügend Rohstoffe vorhanden, so die Experten vor Ort.
Wichtig war Martin Wichmann von der Stadt Konstanz vor allem, wie die Klimaziele von Paris erreicht werden können. Er warb hier auch für die Entwicklung des Konstanzer Klimaschutz-Konzepts und zeigte auf, dass wir alle von 9.000 Watt Energie pro Tag auf 3.000 Watt reduzieren müssten, wenn wir die Welt nachhaltig erhalten wollten. Daher müssten wir uns auch im Konsum und in der Ernährung reduzieren, auch wenn dies den Einwohnern am schwersten fiele.
Solarlago hilft lokale Energieprojekte zu entwickeln
„Wir sind sicher, dass in diese Entwicklungsrichtung neue Produkte und Märkte entstehen, daher haben wir uns entschlossen, das SolarLAGO-Netzwerk zu gründen, um mit den lokalen Partnern vor Ort Marktpotenziale der Zukunft zu erschliessen“, so Wirtschaftsförderer Friedhelm Schaal. Das Netzwerk fokussiert auf intelligente Energielösungen und möchte bis 2020 bereits über 100 Partner am Bodensee verbinden. Die Stärkung der Energiebranche am Wirtschaftsstandort durch die Vernetzung von Forschung und Wirtschaft über SolarLAGO ist ein Standortvorteil, den Konstanz bietet.
Speicherlösungen für Hausbesitzer, Mieter und Energieanbieter
Die Veranstaltung trägt dazu bei, durch Innovationen einen großen Anteil erneuerbarer Energien zu nutzen. Diese Optimierungsstrategien werden immer weitreichender. „Gerade die Speicheranbieter für Ein- und Mehrfamilienhäuser sind neuerdings in den Fokus gerückt, da sie die Brückenfunktion einnehmen. Sie sind oft die Schnittstelle zwischen der Erzeugung der regenerativen Energie und dem Verbrauch in der Wohnung oder dem Haus. Durch die Eigenproduktion der Energie den Geldbeutel zu entlasten und gleichzeitig die Erde zu schonen, das möchte ich den Besuchern aufzeigen“. Daher freute sich Michael Simon, Geschäftsführer der Sunny Solartechnik GmbH besonders über die vielen Zuhörer, die sich für Energiespeicher interessierten. Die Fachleute sind sich einig, dass intelligente Optimierungen mit Wärmepumpen und Speicherlösungen ein wichtiger Anteil bei den regenerativen Energien spielen. „Aber ob so eine Kiste in jedem Haus stehen muss“, so Bene Müller von Solarcomplex, „das werden wir in Zukunft noch sehen“. Prof. Thomas Stark von der HTWG Konstanz setzte sich im Rahmen des Workshops stark dafür ein, eine Harmonisierung der Baustile mit Solartechnologie bei neuen Häusern zu erreichen. Gelobt wurden die Stadtwerke auch durch das neue „Mieterstrommodell“. Mieter können hier bei der Energiewende aktiv teilhaben und die regenerativen Energien wie das Solardach aktiv selbst nutzen, was vorher nur Eigentümern vorbehalten war. Das sei deutschlandweit ein bekanntes Projekt, so ein Fachexperte auf der Tagung. Dies bestätigte der Projektleiter, Gordon Appell von den Stadtwerken Konstanz bei seinem Vortrag. Er ist viel auf Reisen um andere Stadtwerke zu beraten. Das wiederum freute Friedhelm Schaal als Wirtschaftsförderer, der dieses Projekt als bahnbrechend und zukunftsweisend betrachtet.
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Sunny Solartechnik GmbH
Gustav-Schwab-Str. 17
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