Erneuerbare Energien haben im Jahr 2019 erstmals mehr zur Stromproduktion in der EU beigetragen als die Kohle, ergibt eine Analyse zweier Thinktanks.
Die Treibhausgas-Emissionen gingen so stark zurück wie seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr. Allerdings müssten die Erneuerbaren schneller ausgebaut werden.
Erneuerbare Energien tragen jetzt erstmals mehr zur Stromproduktion in Europa bei als die Kohle. Das hat eine Analyse der Thinktanks Agora Energiewende und Sandbag ergeben. Demnach kamen EU-weit im Jahr 2019 insgesamt knapp 570 Milliarden Kilowattstunden oder 18 Prozent des Stroms aus Windkraft und Solaranlagen, 100 Milliarden mehr als aus der Kohle.
Im Vergleich zum Vorjahr habe die Produktion von Windstrom um 14 Prozent zugenommen – auch aufgrund eines guten Windjahrs. EU-weit sind Windkraft-Anlagen mit einer Nennleistung von 16.800 Megawatt hinzugekommen, bei der Photovoltaik waren es 16.700 Megawatt. Auf der anderen Seite hat aber auch die Stromproduktion aus Kohle abgenommen. EU-weit ging sie im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel zurück.
Als Grund sehen die Experten den Anstieg der CO2-Preise im EU-Emissionshandel. Der Preis habe 2019 wieder ein Niveau erreicht, bei dem klimaschädliche Energieträger vom Markt verdrängt werden, sagte Matthias Buck, der bei Agora Energiewende in Berlin den Bereich Europäische Energiepolitik leitet.
„Damit wir dauerhaft Klimaschutz sehen, ist es wichtig, dass der Preis für CO2 das aktuelle Niveau mindestens hält“, betonte Buck. Die Kohlekraftwerke seien je zur Hälfte durch Erdgas und durch Erneuerbare ersetzt worden. Durch den Rückgang bei der Kohle sind die Emissionen der Kraftwerke in der EU im vergangenen Jahr so stark zurückgegangen wie seit Beginn der 1990er-Jahre nicht mehr. Laut den beiden Thinktanks sanken sie um 120 Millionen Tonnen CO2 oder zwölf Prozent.
Quelle: www.sonnenseite.com