Koalitionsverträge in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit Solarpflicht

Grüne und CDU haben sich in Baden-Württemberg auf eine Photovoltaik-Pflicht für neue Wohnhäuser geeinigt. In Rheinland-Pfalz wollen SPD, Grüne und FDP Photovoltaik für Gewerbeimmobilien und größere Parkplätze festschreiben.

Die neuen Koalitionsverträge in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg stehen ganz im Zeichen des Klimaschutzes – SPD, Grüne und FDP sowie Grüne und CDU wollen bei der Neuauflage ihrer Koalitionen der Reduktion der CO2-Emissionen oberste Priorität geben.

In Rheinland-Pfalz wollen die Regierungspartner dafür sorgen, dass das Bundesland bis spätestens 2040 klimaneutral ist. Die installierte Photovoltaik-Leistung soll verdreifacht und die Windenergie-Leistung verdoppelt werden. In diesem Zuge ist auch eine Solarpflicht für Gewerbebauten sowie für Parkplätze mit mehr als fünfzig Stellplätzen vorgesehen. Die Grünen hatten gefordert, dass diese Pflicht für alle Neubauten gelten solle.

Grüne und CDU in Baden-Württemberg wollen ihrem Koalitionsvertrag zufolge den Südwesten zum „Klimaschutzland“ machen. Allerdings stehen alle Maßnahmen, die Kosten verursachen, unter Finanzierungsvorbehalt. Der Ausbau der Erneuerbaren ist davon unberührt. So erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, Grün-Schwarz werde den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik forcieren. Dafür sei kein Geld nötig, weil das Land die Anlagen ja nicht selbst baue. Das bezahlten Investoren sowie Bürgerinnen und Bürger. Für Häuslebauer soll es künftig eine Photovoltaik-Pflicht gelten. Wie die Badische Zeitung berichtet, wollen Grüne und CDU zudem bis Ende 2022 gesetzlich festlegen, dass zwei Prozent der Landesfläche für Solar- und Windparks reserviert werden.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

NABU und BSW-Solar definieren Standards für naturverträgliche Solarparks

Solarparks können Flächen ökologisch aufwerten, sind der Naturschutzbund und der Bundesverband Solarwirtschaft überzeugt. Ein gemeinsames Papier legt jetzt Kriterien fest, anhand derer sich bemessen lässt, ob eine Photovoltaik-Freiflächenanlage dem Natur- und Artenschutz dient.

Im Vergleich zu anderen Formen der Energieerzeugung haben Solarparks nur recht wenige Auswirkungen auf den Naturraum, in dem sie installiert sind. Aber dennoch: Sie sind ein Eingriff in die Landschaft – und können die Lebensräume von Flora und Fauna beeinträchtigen. Dies lässt sich durch eine naturverträgliche Standortwahl und Ausgestaltung der Anlage vermeiden oder zumindest reduzieren. Naturschutzbund (NABU) und Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) haben jetzt ein gemeinsames Papier vorgelegt, das Kriterien für die Naturverträglichkeit von Photovoltaik-Freiflächenanlagen definiert.

Das beginnt bei der Standortwahl: Erfordernisse des Natur- und Landschaftsschutzes sollten bei der Planung frühzeitig in die Entscheidungsfindung einfließen. Aus Naturschutzsicht seien dabei bevorzugt Flächen mit hoher Vorbelastung und geringer naturschutzfachlicher Bedeutung zu wählen, raten NABU und BSW-Solar. Solarparks können solche Flächen ökologisch aufwerten, sind die Partner überzeugt – insbesondere, wenn die Flächen vorher konventionell landwirtschaftlich bewirtschaftet wurden.

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Bundesregierung plant verschärftes Klimaschutzgesetz und Anhebung der Erneuerbaren-Ausbauziele

Bis 2045 soll Deutschland offenbar bereits klimaneutral werden, wie „Der Spiegel“ berichtet. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will noch keine Details nennen, geht aber von einer Verabschiedung des Kabinetts eines verschärften Entwurfs in der nächsten Woche aus. Zugleich stellte er zusätzliche Ausschreibungsvolumen für Photovoltaik und Windkraft in den Jahren nach 2022 in Aussicht.

Am vergangenen Donnerstag erklärte das Bundesverfassungsgericht das deutsche Klimaschutzgesetz in Teilen zu verfassungswidrig. Die Karlsruher Richter urteilten einstimmig, dass die Emissionsminderungsziele ab 2031 nicht ausreichten, um die Klimaneutralität zu erreichen. Bis Ende 2022 sollte die Bundesregierung dies nachbessern. Anscheinend will sie sich nicht soviel Zeit lassen und verständigte sich bereits auf eine Nachschärfung des Klimaschutzgesetzes. Am Mittwoch war es offenbar bereits Thema im Bundeskabinett.

Nach einem Bericht des „Spiegels“ stellten SPD-Finanzminister Olaf Scholz und SPD-Umweltministerin Svenja Schulze die Eckpunkte ihrer Partei vor. Demnach sollte Deutschland bereits fünf Jahre früher – also 2045 – die Klimaneutralität erreichen. Bis 2040 sollten die CO2-Emissionen dafür um 90 Prozent sinken und nicht nur um 85 Prozent. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vom Koalitionspartner CDU reagierte ebenfalls am Mittwoch und äußerte sich in einem Pressestatement zu dem Thema. „Der Koalitionspartner hat sich bewegt“, sagte Altmaier. Er sehe einen guten Weg, dass sich die Koalition auf einen ambitionierten Pfad einigen könne, damit nicht die jüngere Generation kurz vor dem Erreichen der Klimaneutralität die größten Lasten zu tragen habe.

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Wann und wie nutzen wir die Gigawattstunden in Elektroautobatterien?

Bidirektionales Laden als Zukunft der Elektromobilität – So zumindest lassen sich jüngste Meldungen aus der Automobil- und Energiebranche interpretieren. In Elektroautos sind gewaltige Mengen an Batterien verbaut, deren Nutzung für das Eigenheim oder das Stromnetz aus ökonomischer und ökologischer Sicht absolut sinnvoll ist. Aber was bedeuten diese Entwicklungen konkret?

Bidirektionale Elektrofahrzeuge sind technisch keine Zukunftsvision: Generell sind viele Modelle mit CHAdeMO-Ladestecker bereits seit langem zu bidirektionalem Laden in der Lage. Allerdings fehlte bislang die passende Ladeinfrastruktur. Dies soll sich unter anderem durch neue Angebote spätestens 2022 ändern. So hat Volkswagen angekündigt, dass alle Fahrzeuge der MEB-Plattform ab 2022 rückspeisefähig sein sollen. Der erste Schritt für die Integration ist dabei ein intelligentes Haus, welches im Laufe des Tages überschüssigen Solarstrom im Fahrzeug speichert und insbesondere in den Abend- und Nachtstunden wieder bereitstellt. In einem zweiten Schritt können dann Fluktuationen im Stromnetz ausgeglichen werden.

In beiden Einsatzgebieten werden derzeit bereits stationäre Speicher eingesetzt. Bis Ende 2020 wurden für die Erhöhung des Eigenverbrauchs 285.000 Batteriespeicher in Privathaushalten installiert. Zusätzlich waren im September 2020 auch im stationären Bereich 450 Megawatt an Batteriespeicherkapazität für die Primärregelleistung (FCR) präqualifiziert. Doch schon heute ist in Elektroautos ein Vielfaches dieser Kapazität verbaut – allein die Neuzulassungen in 2020 hatten geschätzte 9 Gigawattstunden, Tendenz steigend. Bis 2030 könnte so ein steuerbares Potenzial von dutzenden bis hunderten Gigawatt entstehen, das die Spitzenlast im Stromsystem übersteigen dürfte. Da die Batterien für die Fahrzeuge ohnehin produziert werden müssen, ist die Erschließung dieses Potentials ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Den aktuellen Stand dieser Entwicklung haben wir in diesem Artikel und in Abbildung 1 zusammengefasst.

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OTH Regensburg erstellt Wasserstoff-Atlas für Deutschland

Die interaktive Datenbank soll den jeweils aktuellen Bestand aller Power-to-X-Anlagen in Deutschland zeigen. Zudem stellt sie die Wertschöpfungsketten von grünem Wasserstoff in den einzelnen Regionen dar.

Das COVID-19-Dashboard des Robert-Koch-Instituts ist erklärtes Vorbild: Ein Forscherteam der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher (FENES) der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg unter Leitung von Professor Michael Sterner entwickelt derzeit einen Wasserstoff-Atlas für Deutschland. Die interaktive, laufend aktualisierte Datenbank zeigt, wo im Lande welche Power-to-X-Anlagen installiert sind – und darüber hinaus, wie die Wertschöpfungsketten für grünen Wasserstoff regional beschaffen sind.

Der Atlas soll frei zugänglich sein. Bis Ende dieses Jahres ist vorgesehen, den Anlagenbestand abzubilden. Im nächsten Jahr wollen die Forscher dann die Wasserstoff- und PtX-Wertschöpfungsketten in Industrie und Verkehr in zahlreichen Pfaden hinzunehmen. In 2023 folgen die Wertschöpfungsketten für Gebäude und den Stromsektor. Dann sollen zudem alle Daten in Szenarien zusammengeführt werden. Im Projektverlauf wollen die Wissenschaftler auch eine englischsprachige Version des Atlas erstellen. Der Atlas baut auf einer seit 2012 von der FENES gepflegten Datenbank auf.

„Der Wasserstoffatlas bietet Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen auf regionaler Ebene einzuschätzen“, erklärt Sterner. „Damit bekommen sie ein flächendeckendes Instrument an die Hand, welches den Einstieg in konkrete technische Planungen erleichtert.“

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Unser Mitglied Eliso installiert und betreibt Ladeinfrastruktur am europäischen und deutschen Headquarter von Hyundai

Die eliso GmbH stattet das europäische und deutsche Headquarter von Hyundai mit Ladeinfrastruktur aus. Denn ab sofort können dort noch mehr elektrische Dienst-, Mitarbeiter- und Gästefahrzeuge geladen werden. Dafür wurden zum 1. August 2020 am Standort in Offenbach 64 Ladepunkte in Betrieb genommen. Für die Planung, Umsetzung und den Betrieb der Anlage beauftragte Hyundai die eliso GmbH. Der Ladeinfrastruktur-Spezialist aus Stuttgart übernahm die gesamte Projektleitung und konzipierte ein passendes Ladekonzept, dass sowohl den unterschiedlichen Nutzergruppen gerecht wird, als auch eine Erweiterung des Ladesystems ermöglicht. Denn weitere Ladepunkte sind bereits in Planung und auch eine dritte Ausbaustufe ist vorgesehen.

Nicht nur die relativ komplexe Anschlusssituation, sondern auch, dass bereits vor dem Projekt einzelne Ladestationen in der Tiefgarage vorhanden waren, stellten Anforderungen an das Projektteam. In der Praxis wird diesen nun unter anderem durch dynamisches Lastmanagement begegnet. Damit die Gesamtladeleistung des Verbunds aus eichrechtskonformen Ladestationen an den aktuellen Stromverbrauch angepasst wird. „Es ist ein tolles Projekt, welches wir trotz vielseitiger Anforderungen und Corona punktgenau fertigstellen konnten“ bestätigt Hauke Stamer, Leiter des Projektmanagements der eliso GmbH. Die Möglichkeit des Stromladens bietet Hyundai und den Mitarbeitern einen wirklichen Mehrwert. Und nicht zuletzt ist die Umstellung auf eine elektrische Flotte für dieses und für viele andere Unternehmen ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige Zukunft.

Daten und Fakten:

  • Erste von drei Ausbaustufen
  • Poolfahrzeuge, Mitarbeiter, Gäste
  • Eichrechtskonforme Stationen mit Abrechnungsbackend
  • Versorgung aus unterschiedlichen Trafoanlagen
  • 64 Ladepunkte im ersten Schritt
  • Dynamisches Lastmanagement

Die eliso GmbH

Die eliso GmbH ist ein herstellerunabhängiger Ladeinfrastruktur-Spezialist, der Unternehmen auf dem Weg in die Elektromobilität begleitet. Eliso erstellt passgenaue Ladelösungen für Unternehmen, Parkraum, Immobilien, Einzelhandel und Hotels. Der vollumfängliche Service bietet Kunden deutschlandweit individuelle Ladekonzepte inklusive Installation und Betreuung im laufenden Betrieb.

Ansprechpartner für Rückfragen
Josefin Link
Wagnerstraße 38a, 70182 Stuttgart
+49 711 2528 6322
marketing@eliso.io

EU-Projekt testet LOHC-Logistikkette für Wasserstoff

In Finnland soll eine komplette Infrastrukturlogistikkette für Wasserstoff einschließlich der Speicherung, dem Transport mit LOHC und der anschließenden Freisetzung demonstriert werden. Ziel ist es, den Wasserstoff mit herkömmlicher Logistik für flüssige Kraftstoffe bei Umgebungsbedingungen einfach und sicher zu jedem Verbraucher transportieren zu können.

-23 Grad Celsius zeigte das Thermometer. Trotzdem konnte im Rahmen des EU-Projekts Hystoc an dem Tag in Finnland das Liquid Organic Hydrogen Carrier-Anlagensystem des deutschen Unternehmens Hydrogenious LOHC Technologies zur Speicherung und Freisetzung von Wasserstoff in Betrieb genommen werden. Das finnische Forschungsinstitut VTT wird jetzt in Espoo die Qualität des freigesetzten Wasserstoffs mindestens sechs Monate lang analysieren. Wie Hydrogenious am Dienstag mitteilte, soll der freigesetzte Wasserstoff sehr strenge Reinheitsanforderungen erfüllen, um für Brennstoffzellenfahrzeugen einsetzbar zu sein.

Der Projektname Hystoc steht für „Hydrogen Supply and Transportation using liquid Organic Hydrogen Carriers“. Seit 2018 arbeiten die finnischen, niederländischen und deutschen Partner daran, in Finnland eine effiziente Wasserstoffwertschöpfungskette von der Produktion bis zur Nutzung im Mobilitätssektor über eine Wasserstofftankstelle aufzubauen und zu erproben. Das verbindende Element dazwischen ist die LOHC-Technologie von Hydrogenious inklusive der Anlagensysteme Storagebox und Relasebox. Die Anbindung des Wasserstoffs an das flüssige Trägermaterial soll es dem Erlanger Unternehmen zufolge ermöglichen, den Wasserstoff mit herkömmlicher Logistik für flüssige Kraftstoffe bei Umgebungsbedingungen einfach und sicher zu jedem Verbraucher zu transportieren und dort aus dem Träger freizusetzen. In Finnland werde der aus dem LOHC freigesetzte Wasserstoff mit der sogenannten Druckwechseladsorption (PSA) des Projektpartners Hygear auf Wasserstoff-Kraftstoff-Niveau gereinigt, so dass er für eine Betankung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenmotoren zugelassen werden könne.

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Standard für Agri-Photovoltaik-Anlagen formuliert

Insgesamt 15 Vertreter aus den Bereichen Landwirtschaft, Solarindustrie, Forschung und Zertifizierung haben eine sogenannte DIN SPEC für die Kombination von Landwirtschaft und Photovoltaik erarbeitet. Dabei handelt es sich um eine Art Vorläufer einer regulären Norm.

Ein neuer Standard soll den Weg für eine besonders effiziente Hybridnutzung landwirtschaftlicher Flächen ebnen und die Konkretisierung geplanter Förderprogramme für die Agri-Photovoltaik erleichtern. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mitteilt, haben sich 15 Vertreter relevanter Bereich dafür auf eine sogenannte DIN SPEC geeinigt und darin erstmals das noch junge Photovoltaik-Marktsegment klar definiert. Das Fraunhofer ISE und die Universität Hohenheim hatten den Prozess zur Erstellung der DIN SPEC angestoßen.

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig sieht in dem Papier eine wichtige Voraussetzung, um die Marktentwicklung der Agri-Photovoltaik zu beschleunigen. Im Rahmen der Innovationsausschreibung des EEG können im kommenden Jahr erstmals Angebote für Agri-PV-Projekte abgegeben werden, das zunächst vorgesehene Auktionsvolumen wollen die Regierungsfraktionen von 50 auf 150 Megawatt aufstocken. „Um Skalierungseffekte zu heben, sind auch in den Folgejahren regelmäßige Auktionen mit einem aufwachsenden Volumen erforderlich“, so Körnig. Die Innovationsausschreibung sieht vor, dass die Bundesnetzagentur eine Definition zur Agri-PV ausarbeitet. Der Verband regt an, dafür die DIN SPEC als Grundlage zu verwenden.

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Scholz bekräftigt Pläne zur Streichung der EEG-Umlage

Jetzt ist das EEG endgültig im Bundestagswahlkampf angekommen: Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) will die EEG-Umlage streichen und für die Förderung erneuerbarer Energien künftig auf Haushaltsmittel setzen. Die CDU will das übrigens auch.

Olaf Scholz (SPD) will die EEG-Umlage streichen – wenn er im September das Rennen um das Amt des Bundeskanzlers gewinnt. „Wir wollen den Öko-Aufschlag auf den Strompreis, die EEG-Umlage, abschaffen und aus dem Haushalt bezahlen“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“. Ziel sei es, Unternehmen und Bürger zu entlasten. „Eine vierköpfige Familie spart so im Schnitt etwa 300 Euro Stromkosten pro Jahr“, so Scholz.

Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die Koalitionsfraktionen darauf geeinigt, die Verbraucher bei den Strompreisen zu entlasten: Mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt soll demnach die EEG-Umlage in den Jahren 2023 und 2024 weiter abgesenkt werden. Schon für 2021 und 2022 hat die Bundesregierung eine leichte Reduzierung der EEG-Umlage auf 6,5 beziehungsweise 6,0 Cent pro Kilowattstunde mit ihrem Corona-Konjunkturpaket beschlossen. Durch Einnahmen aus dem CO2-Zertifikatehandel und nicht abgerufene Mittel aus dem Energie- und Klimafonds soll 2023 und 2024 eine Absenkung auf unter 5 Cent pro Kilowattstunde möglich werden.

In seinem Interview sprach sich Scholz zudem für deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Quellen aus – konkret für mehr Photovoltaik-Anlagen und mehr Wind an Land und auf See. Zudem müssten Genehmigungen für Stromtrassen schneller erteilt werden, etwa innerhalb von zwei bis drei Jahren und nicht von zehn.

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Die Energiewende ist längst geschafft

Erneuerbare Energien liefern mehr als die Hälfte des in Deutschland benötigten Stroms. Das Jahr 2020 mit seinem pandemiebedingt niedrigeren Verbrauch war das erste, in dem die Erneuerbaren alle anderen Energieträger überholten. Das heißt: Erneuerbare Energien sind jetzt das Rückgrat der Stromversorgung, alle anderen arbeiten in den passenden Nischen zu.

In den kommenden Jahren wird die grüne Energiegewinnung ihren Vorsprung noch ausbauen. Wenn der politische Wille da ist, kann das so weit gehen wie in Schottland: Dort liefern die erneuerbaren Energien 97,4 Prozent der Nachfrage, eine Verdreifachung in den vergangenen zehn Jahren. Die Auslauftechnologien Kohle, Gas oder Kernkraft dagegen verlieren weiter an Bedeutung. Sie federn Verbrauchsspitzen ab, sie springen in die Bresche, wenn es Netzschwierigkeiten geben sollte, oder erfüllen bestehende Lieferverpflichtungen. Sie erbringen noch übergangsweise die Speicher- und Pufferfunktion für die Netze.

Gerade bei den Netzen war ja lange argumentiert worden, dass die erneuerbaren Energien zu unstet, zu volatil seien und die Netze an ihre Belastungsgrenzen bringen würden oder sogar darüber hinaus. Weit gefehlt. Obwohl 2020 kein ungewöhnlich ruhiges Wind- und Sonnenjahr war, blieb der Netzkollaps aus. Kein Wunder, denn durch die mittlerweile aufgebaute Vielzahl der Anlagen fallen einzelne Spitzen gar nicht mehr so ins Gewicht.

Im Rahmen eines Portfolios aus vielen Standorten, mehreren Energiearten und der Ertüchtigung der Netze sind solche Netzschwierigkeiten auch nicht zu erwarten, wenn der Anteil der Erneuerbaren noch weiter steigt. Dabei ist nicht einmal einkalkuliert, dass sowohl die Netze wie auch die Verbrauchsstellen immer intelligenter werden. Ob Elektroautos wirklich einen nennenswerten Beitrag zur Speicherung von Energie leisten werden: abwarten. Ob es schnell Speicherkapazitäten in großem Stil geben wird: unwahrscheinlich.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de