Internationale Energieexperten sehen deutsche Energiewende zunehmend positiv

Einer globalen Umfrage des World Energy Council zufolge betrachten 28 Prozent der Befragten die Energiewende als vorbildhaft. Allerdings bezweifeln rund zwei Drittel, dass Deutschland seine Klimaziele erreichen wird.

Was denken internationale Energieexperten über die Transformation des deutschen Energiesystems? Das fragt die deutsche Sektion des World Energy Council, der Weltenergierat Deutschland, seit vielen Jahren Fachleute aus aller Welt. Der jüngsten Umfrage zufolge hat die Energiewende im Laufe der Jahre an Anerkennung gewonnen: Sahen 2011 nur 11 Prozent der Befragten den Prozess als globales Vorbild an, so sind es zehn Jahre später 28 Prozent. Gut die Hälfte betrachtet die „German Energiewende“ in Teilen als beispielhaft. An der Umfrage haben Experten ungenannter Zahl aus 52 Ländern teilgenommen.

Allerdings sind die Experten mehrheitlich überzeugt, dass die deutsche Politik mehr für den Klimaschutz tun muss: 61 Prozent der Befragten erwarten, dass die Bundesrepublik ihr Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent zu reduzieren, verfehlen wird. Am Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 zweifeln gar 66 Prozent. Immerhin: 95 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass der Erneuerbaren-Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland 2030 wie angestrebt bei 30 Prozent liegen wird.

Nicht allzu optimistisch zeigen sich viele der Befragten mit Blick auf die ökonomischen Folgen der Energiewende. Nur 40 Prozent erwarten, dass sich die Transformation positiv auf die wirtschaftliche Prosperität der Bundesrepublik auswirkt, knapp ein Viertel rechnet mit negativen Folgen. Gut ein Drittel der Experten geht davon aus, dass die Energiewende die Versorgungssicherheit beeinträchtigen wird, genauso viele Teilnehmer sehen dagegen eine Stärkung. 45 Prozent sind der Meinung, der Umbau des Energiesystems schaffe Arbeitsplätze, knapp zehn Prozent gehen von Jobverlusten aus. Nahezu alle der Befragten glauben, dass der Prozess die Innovationskraft Deutschland fördert.

Zumindest die EU-Staaten schauen genau hin, was da in Deutschland passiert: Drei Viertel der Experten sagen, dass Politik und Wirtschaft in ihren Ländern den Fortschritt der Energiewende sorgfältig beobachten; 14 Prozent sagen gar, dass sie eine nationale Energie-Debatte ausgelöst habe. Weltweit sieht das Bild allerdings ganz anders aus: 44 Prozent der Fachleute außerhalb der EU sagen, dass die Energiewende in ihrer Heimat de facto nicht wahrgenommen wird.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Fraunhofer ISE nimmt LKW mit Photovoltaik-Dach in Betrieb

Die 3,5-Kilowatt-Anlage kann fünf bis zehn Prozent des Energiebedarfs decken. Sie speist den Strom direkt in die Traktionsbatterie des Fahrzeugs ein.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat gemeinsam mit Industriepartnern und dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI Photovoltaik-Module und Leistungselektronik entwickelt, die sich in Nutzfahrzeuge integrieren lassen. Nun hat das Fraunhofer ISE den ersten Solar-LKW auf die Straße geschickt – einen 18-Tonner mit einer 3,5-Kilowatt-Anlage auf dem Dach, die fünf bis zehn Prozent des Energiebedarfs des Fahrzeugs decken soll. Das Hochvolt-Photovoltaik-System speist direkt in die 800-Volt-Traktionsbatterie ein.

Damit die Stromerträge hoch, Material- und Verkabelungsaufwand aber niedrig sind, wurden die Solarmodule im Dach in Serie verschaltet. Die dadurch entstehenden Spannungen von bis zu 400 Volt könnten bei einem Unfall ein Sicherheitsrisiko darstellen. Um dieses Risiko zu auszuschließen, hat das Fraunhofer ISE eine Trennungsvorrichtung entwickelt. Sie sitzt in der Anschlussdose jedes Photovoltaik-Moduls und ist in der Lage, die Stromverbindung im Falle eines Unfalls innerhalb von Millisekunden dezentral und ohne zusätzliche Kommunikationskanäle zu trennen. Im gesamten System liegen dann nur noch ungefährliche Kleinschutzspannungen vor.

Der Solar-LKW ist fortan für den Elektro-Großhändler Alexander Bürkle GmbH täglich im Freiburger Umland im Einsatz. Die Forscher werden über ein Jahr hinweg die Stromertragsprognose validieren sowie die Komponenten unter Realbedingungen überwachen. Zudem kommt hier nun das Energieprognosemodell „IVImon“ des Fraunhofer IVI zum Einsatz. Es prognostiziert abhängig vom Verbrauch im Fahrzeug und der Sonneneinstrahlung für verschiedene Routen die Reichweite, Ladezeiten und Stromerzeugung.

Die vom Fraunhofer ISE entwickelten, besonders leichten und robusten Modul-Prototypen für den LKW hat die Sunset Energietechnik GmbH gebaut. Die TBV Kühlfahrzeuge GmbH hat die Module dann in den Kofferaufbau eines Framo-Elektro-LKW integriert.

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Sono Motors leitet Börsengang in den USA ein

Der Münchener Elektroauto-Entwickler hat das nötige Registrierungsformular bei der zuständigen US-Behörde SEC eingereicht. Die Aktien sollen am Nasdaq Global Market gehandelt werden.

Sono Motors treibt seinen Gang an die Wall Street voran: Die Sono Group N.V., Muttergesellschaft der Sono Motors GmbH, hat bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) das Registrierungsformular für den geplanten Börsengang seiner Stammaktien eingereicht. Sono Motors strebt die Notierung der Aktien am Nasdaq Global Market unter dem Symbol „SEV“ an.

Wie viele Aktien in den Handel kommen sollen und wo die Preisspanne liegt, hat Sono Motors noch nicht mitgeteilt. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im vergangenen März gemeldet, mit den Börsenplänen vertraute Personen gingen davon aus, dass das Unternehmen mit deutlich mehr als einer Milliarde US-Dollar bewerten werden könnte.

Berenberg Capital Markets fungiert als globaler Koordinator für den Börsengang, unterstützt von der US-Bank Craig-Hallum.

Sono Motors will ab 2023 die ersten Fahrzeuge ausliefern. Geladen werden sie nicht nur über eine Wallbox, sondern auch durch Solarzellen, die in die Karosserie integriert sind. Die Batterien haben eine Kapazität von 54 Kilowattstunden und ermöglichen nach Angaben des Herstellers eine Reichweite von 305 Kilometern. Die integrierte Photovoltaik soll durchschnittlich 112 Kilometer zusätzliche Reichweite pro Woche bringen.

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Fast 4 Millionen Menschen arbeiteten 2020 weltweit für die Photovoltaik

Damit entfällt auf die Solarbranche ein Viertel alles Jobs im Erneuerbaren-Sektor und damit weiterhin der größte Anteil, wie aus dem aktuellen Irena-ILO-Bericht hervorgeht. Auch in den kommenden Jahren wird die Energiewende global ein Jobmotor bleiben.

Die Zahl der Beschäftigten im Erneuerbaren-Bereich hat sich im vergangenen Jahr weiter erhöht. Sie stieg binnen Jahresfrist von 11,5 auf 12 Millionen an, wie aus der achten Ausgabe der Berichts „Renewable Energy and Jobs: Annual Review 2021“hervorgeht, den die Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) in Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erstellt hat. Dabei habe sich 2020 die Corona-Pandemie unterschiedlich auf die Entwicklung in den verschiedenen Segmenten ausgewirkt.

Die Photovoltaik verzeichnete einen weiteren Zuwachs. Die Zahl der Jobs erhöhte sich dem Bericht zufolge von 3,75 auf 3,98 Millionen. Damit ist die Solarbranche global der größte Arbeitsplatzbeschaffer. Dahinter folgt die Bioenergie* mit 3,52 Millionen Jobs – ein leichter Rückgang gegenüber 2019. Global verbucht China mit einem Anteil von 39 Prozent die meisten Arbeitsplätze, dahinter folgen Brasilien, Indien, die USA und die EU. In der Solarbranche befinden sich 2,3 der fast 4 Millionen Jobs in China und damit 58 Prozent. Dahinter folgen die USA und Japan mit etwas mehr als 200.000 Beschäftigten. Deutschland wird auf Platz neun geführt. In dem Bericht heißt es zudem, dass die Installation von Photovoltaik-Anlagen etwa 3500 Vollzeitstellen pro Gigawatt schafft.

„Das Potenzial der erneuerbaren Energien zur Schaffung menschenwürdiger Arbeit ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir uns nicht zwischen ökologischer Nachhaltigkeit einerseits und der Schaffung von Arbeitsplätzen andererseits entscheiden müssen. Die beiden können Hand in Hand gehen“, so Guy Ryder, Generaldirektor der ILO. So würden weltweit durch die Energiewende immer noch neue Jobs geschaffen, etwa in Vietnam und Malaysia, die zu den wichtigsten Exporteuren von Photovoltaik-Komponenten gehörten.

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Photovoltaik-Anlagen mit 10,5 Prozent durchschnittlichem Nutzungsgrad im ersten Halbjahr

Die schwachen Windverhältnisse in den ersten Monaten dieses Jahres spiegeln sich in den erreichten Volllaststunden der Anlagen wider. Im Juni 2021 verzeichnete das Statistische Bundesamt den niedrigsten Nutzungsgrad seit Beginn der Erhebung 2018 für die Windkraftanlagen.

Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen zum Nutzungsgrad der Photovoltaik- und Windkraftanlagen im ersten Halbjahr 2021 veröffentlicht. So habe der durchschnittliche Nutzungsgrad der Photovoltaik-Anlagen bei 10,5 Prozent in diesem Zeitraum gelegen und der Windkraftanlagen bei 20,9 Prozent. Diese Werte beziehen sich auf die Volllast, also den theoretisch erreichbaren Maximalwert bei optimalen Wetterbedingungen, wie es vom Statistischen Bundesamt hieß. Hierfür werde die Stromeinspeisung einer Anlage in das Verhältnis zu deren Nettonennleistung gesetzt; daraus resultieren die Volllaststunden. Im Verhältnis zu den Stunden eines untersuchten Zeitraums entspricht das dem Nutzungsgrad, wie es hieß. Die wetterunabhängigen Biogas-Anlagen hätten immerhin 56,7 Prozent der möglichen Volllast erreicht und lagen damit noch vor den Braunkohlekraftwerken, die auf 46,7 Prozent kamen.

Insgesamt haben die Erneuerbaren im ersten Halbjahr 44 Prozent des eingespeisten Stroms erzeugt. Auf die Windkraft entfielen dabei 22,1 Prozent, auf die Photovoltaik 9,4 Prozent und 5,9 Prozent auf Biogas, so die Auswertung. Die eher schwachen Windverhältnisse in diesem Zeitraum sorgten im Juni 2021 für den bislang niedrigsten Nutzungsgrad der Windkraftanlagen seit Beginn der Erhebung 2018 – er lag gerade einmal bei 9,7 Prozent in diesem Monat. Demgegenüber sorgte Sturmtief „Sabine“ im Februar 2020 für eine Auslastung von 47 Prozent. Bei Photovoltaik-Anlagen ist die Erzeugung im Winter traditionell gering. Den niedrigsten Nutzungsgrad verzeichnete das Statistische Bundesamt so auch im Januar 2021 mit 1,8 Prozent. Den bislang höchsten Wert erreichten die Photovoltaik-Anlagen im Juni 2019 mit einem Nutzungsgrad von 19,5 Prozent, wie es weiter hieß.

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Drei Viertel der Bundesbürger wünschen schnelleren Erneuerbaren-Ausbau

Einer vom BDEW beauftragten Umfrage zufolge ist eine große Mehrheit der Bürger der Meinung, die Energiewende komme nicht gut voran. Der Verband fordert deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren.

Bei einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Prolytics im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben 63 Prozent der Befragten angegeben, den Fortschritt der Energiewende in Deutschland „weniger gut“ (51 Prozent) oder „überhaupt nicht gut“ (12 Prozent) zu finden. Insgesamt 33 Prozent zeigen sich zufrieden. Für 73 Prozent der 1200 Teilnehmer geht der Ausbau der Erneuerbaren zu langsam voran. Lediglich 15 Prozent finden die Geschwindigkeit „gerade richtig“.

Nach Ansicht von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, machen die Zahlen deutlich: „Ganz oben auf der To-Do-Liste für die kommende Legislaturperiode muss der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien stehen.“ In den Koalitionsverhandlungen müssten SPD, Grüne und FDP die guten Ansätze ihres Sondierungspapiers in konkrete politische Maßnahmen übersetzen. Als Aufgaben nennt der BDEW etwa die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, mehr Flächen für die Erneuerbaren oder die Abschaffung der EEG-Umlage. Wichtig sei außerdem die Umsetzung der Ziele des European Green Deal.

Als ein weiteres zentrales Handlungsfeld sieht der Verband den Aus- und Umbau der Energienetze. Es reiche nicht, grünen Strom zu produzieren – es müsse auch dafür gesorgt werden, dass die zukünftig steigende Strommenge jederzeit sicher zu den Verbrauchern sowie zu Industrie und Mittelstand transportiert werden kann.

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Globaler Index sieht Deutschland als weltweit attraktivsten Standort für Wasserstoff-Investitionen

Der neue Wasserstoff-Index von Cranmore Partners und Energy Estate sortiert die 40 führenden Industrieländer nach ihrer Attraktivität für Investitionen in grüne Wasserstoffprojekte. Deutschland erhält unter anderem bei politischer Unterstützung und lokaler Nachfrage Höchstnoten.

Deutschland hat weltweit das höchste Potenzial für Investitionen in grünen Wasserstoff, gefolgt von Spanien und den USA, Australien und Frankreich. Das ergibt der neue Wasserstoff-Investitionsindex (Hydrogen Investability Index – H2i) der international tätigen Infrastruktur-Beratungsunternehmen Cranmore Partners und Energy Estate. Die Einstufung der einzelnen Länder basiert auf einer umfassenden Bewertung der Investitionsfähigkeit, der regulatorischen Unterstützung, der erneuerbaren Ressourcen, der Transport- und Speicherinfrastruktur, der lokalen Nachfrage und der Energiesicherheit.

In ihrer Detailanalyse heben Cranmore Partners und Energy Estate unter anderem die Nationale Wasserstoffstrategie der vormaligen Bundesregierung hervor, samt der Bereitstellung von acht Milliarden Euro. Diese Mittel werden 33 Milliarden Euro private Investitionen auslösen, erwarten die Experten. Auch loben sie die Einführung einer CO2-Bepreisung für den Verkehrs- und Gebäudesektor zum 1. Januar 2021 sowie den Abschluss einer Reihe von Energie-Partnerschaften, allein in diesem Jahr mit Australien, Saudi-Arabien, Kanada, Russland und Chile.

Eine Bestnote erhält Deutschland auch bei der Transport- und Speicherinfrastruktur. Dabei verweisen die Experten unter anderem darauf, dass die Bundesrepublik das europaweit größte Potenzial für Salzkavernen-Speicher hat.

Nur durchschnittlich schneidet Deutschland dagegen bei Kosten und Potenzial der Erneuerbaren sowie bei der Energiesicherheit ab. Trotz des enormen Erneuerbaren-Ausbaus im Stromsektor würden 61 Prozent des Energiebedarfs durch Importe gedeckt, heißt es in der Analyse – 1990 seien es nur 58 Prozent gewesen. Das Umweltbundesamt beziffert die Importquote gar auf 70 Prozent. Den Kohle- und Atomausstieg werden Cranmore Partners und Energy Estate unter dem Gesichtspunkt der Energiesicherheit übrigens als negativ – obwohl er doch die Importquote senkt.

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Axpo entwickelt Szenario für klimaneutrale Stromversorgung der Schweiz

Der Schweizer Energiekonzern hat eine Plattform online gestellt, die mögliche Pfade zu einer klimaneutralen, AKW-freien Stromversorgung zeigt. Die Photovoltaik spielt dabei eine zentrale Rolle.

Axpo, größter Energieproduzent der Schweiz, hat ein Szenario präsentiert, das darstellt, wie das Land zu welchen Kosten seine Stromversorgung bis 2050 klimaneutral gestalten kann – und dabei zugleich wie geplant aus der Atomenergie aussteigt. Zentrales Ergebnis: Die Schweiz muss den Ausbau der Erneuerbaren, allen voran der Photovoltaik, vervielfachen. Unterbleibt das, muss ab 2035 ein Drittel des Stroms importiert werden.

Konkret geht das Axpo-Szenario davon aus, dass die Photovoltaik-Leistung von heute 3 Gigawatt bis 2030 auf fast 10 Gigawatt, bis 2040 auf 26 Gigawatt und bis 2050 auf 41 Gigawatt steigen wird. Dazu kommen Photovoltaik-Anlagen in den Bergen, etwa an Staumauern, die zwar zusammen nur eine sehr geringe Leistung haben, aber wichtig sind, weil sie helfen, die winterliche Stromlücke der Schweiz zu schließen. In 2050 wird die Photovoltaik auf das Jahr gerechnet etwa 40 Prozent der erwarteten Nachfrage von 86 Terawattstunden decken können. Dabei nimmt Axpo im Szenario an, dass die Genehmigungsprozesse für den Erneuerbaren-Ausbau massiv beschleunigt werden.

Die Windenergie wird auch künftig nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Die Produktion der Wasserkraftwerke bleibt auch langfristig etwa auf dem heutigen Niveau – sie werden gegen Mitte des Jahrhunderts bilanziell ähnlich viel zur Versorgung beitragen wie die Photovoltaik. Das letzte Atomkraftwerk wird 2045 abgeschaltet. Wenn sich der Atomausstieg ab 2040 beschleunigt, wird die Schweiz dem Szenario zufolge zusätzliche, mit CO2-neutralem Brennstoff befeuerte Gaskraftwerke – 1,8 Gigawatt in 2050 – einsetzen müssen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Wie bereits heute wird die Schweiz in diesem Szenario im Winterhalbjahr auf Stromimporte angewiesen sein. Im Sommer verzeichnet das Land dagegen große Überschüsse. Bilanziell gleichen sich Im- und Exporte auf Jahressicht etwa aus.

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IEA „Net Zero 2050“-Plan für COP 26: Photovoltaik und Windkraft werden weltgrößte Energiequellen

In 400 Einzelschritten beschreibt die Internationale Energieagentur in ihrer neuen Roadmap, wie weltweit bis 2050 die Nettoemissionen auf null gesenkt werden können. Ab dem Jahr 2030 müssten dafür jährlich global mehr als 1000 Gigawatt Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen zugebaut werden. Davon entfallen 630 Gigawatt auf die Photovoltaik, was eine Verfünffachung gegenüber 2020 bedeutet.

Der diesjährige World Energy Outlook (WEO) der Internationalen Energieagentur IEA ist komplett auf die Klimaziele ausgerichtet. Bereits der um einen Monat vorgezogene Termin der Vorstellung auf Mitte Oktober war so gewählt, dass die „World Leaders“ genügend Zeit haben noch vor der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow die Inhalte zu goutieren – und zu verstehen.

Zentrum des WEO ist die „Net Zero 2050 Roadmap“, mit welchem das 1,5 Grad Ziel erreichbar ist. Mit den Analysen des World Energy Outlook hielt IEA-Direktor Fatih Birol der Welt den Spiegel vor: Wo stehen wir bezogen auf die Klimaziele? Was wurde seit dem Paris-Agreement erreicht? Was wäre nötig zu tun, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen? Dafür wurde das Szenarien-Modell des World Energie Outlook neu aufgestellt. Das Team um seine Energiemodelliererin Laura Cozzi und den Chief Economist Glen Gould analysierte die Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgase, welche bereits getätigt oder zugesagt wurden und modellierte die Emissionsreduktionen. Und es zeigt auch auf, was tatsächlich zu tun wäre. Dabei ergaben sich vier Hauptszenarien:

STEPS: Stated Policies

Stand der heutigen Regierungsprogramme und Ziele der Staaten zum Klimaschutz.

Heutiger Stand der in Gesetze gefassten Maßnahmen. Leider sind auch diese oft noch nicht tatsächlich umgesetzt beziehungsweise wurden häufig verwässert und verfehlt. Ein Beispiel dafür wäre das Deutsche Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches wegen Lobbying der Bauwirtschaft auf schärfere Effizienzvorgaben verzichtet hat und so EU-Recht wie die EU „Energy Performance of Buildings Directive“ (= stated policy: „Nearly Zero Energy Buildings“ / Sanierungsquote für Bundesgebäude 3 Prozent jährlich in der EU) nicht umsetzt.

APS: Announced Pledges Scenario

Dieses Szenario modelliert, welche Veränderungen sich in Energieversorgung und bei Emissionen durch die für Glasgow neu zugesagten Klimaziele der Staaten ergeben. Hier ist zum Beispiel bereits das neue EU-Klimagesetz vom Sommer 2021 und das „Fit for 55“-Paket der EU als vollständig umgesetzt eingerechnet. Davon sind die EU-Staaten jedoch noch meilenweit entfernt. Für Deutschland bedeutet das etwa eine 50-prozentige Treibhausgas-Reduktion gegenüber dem Jahr 2005.

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Feuerprobe für Solarmodule nach Vulkanausbruch in Spanien

Die Asche, die die Solarmodule in Photovoltaik-Anlagen vollständig bedeckt, kann mehrere Probleme verursachen: Ein strukturelles Problem, das durch das Gewicht der Asche verursacht wird; das Glas wird durch die Asche oder mögliche Steine zerkratzt; und chemische Korrosion an der Rückseitenfolie, wenn die Asche aggressive Verbindungen wie Säuren oder Sulfide enthält. Die Auswirkungen beim aktuellen Vulkanausbruch in Spanien werden sich erst zeigen, wenn die Solarmodule von der meterhohen Ascheschicht befreit sind.

Mehr als ein Monat ist seit dem Ausbruch des Vulkans Dorsal de Cumbre Vieja auf La Palma vergangen, der am 19. September um 14:13 Uhr begann. Obwohl er in der Gegend von Cabeza de Vaca in der Nähe des Dorfes El Paraíso in der Gemeinde El Paso begann, hat die Lava nun das Stadtgebiet von La Laguna erreicht. Im Gebiet von Las Manchas, in der Gemeinde El Paso, befindet sich eine 1-Megawatt-Photovoltaik-Anlage, die von Gamesa Solar entwickelt, später von dem US-Investmentfonds First Reserve Corporation erworben und 2008 eingeweiht wurde. Sie erstreckt sich über ein 1,7 Hektar großes Gelände und bestand Gamesa zufolge im Jahr der Einweihung aus rund 5000 Solarmodulen, die aktuell noch immer von einem Meter Asche bedeckt sind.

Die Zeitung „Nius“ berichtet, dass Feuerwehrleute versuchen, die Dächer der Häuser in der Nähe der Photovoltaik-Anlage zu reinigen, um zu verhindern, dass der Wind noch mehr Asche auf die Solarmodule weht, und darauf warten, dass der Vulkan aufhört, Lava zu spucken, um mit der Reinigung zu beginnen und den tatsächlichen Zustand der Solarmodule zu überprüfen. „Erst dann wird es möglich sein, die entstandenen Verluste zu bewerten. Die Eigentümer sind sich bewusst, dass sie die Anlage wahrscheinlich von Grund auf neu aufbauen müssen“, heißt es in der Zeitung.

pv magazine Spanien hat bereits über die Auswirkungen extremer Hitze auf die Module und ihre Leistung sowie über die Auswirkungen von Schnee berichtet, nachdem der Sturm Filomena Anfang des Jahres ein Drittel der spanischen Landfläche in eine dicke weiße Decke gehüllt hatte. Aber was passiert, wenn die Solarmodule komplett von der Asche eines Vulkans bedeckt werden?

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Quelle: https://www.pv-magazine.de