Lichtblick präsentiert Klimabilanz über die gesamte Energie-Lieferkette

In seiner Kalkulation des eigenen CO2-Abdrucks berücksichtigt Lichtblick den gesamten Lebenszyklus bei Produktion, Durchleitung und Verbrauch von Ökostrom und -gas. Beim Strom kommt der Versorger auf 33 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde.

Im vergangenen Jahr war der Ökoenergieversorger Lichtblick für die Emission von 565.112 Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich. Das geht aus der Klimabilanz hervor, die das Unternehmen jetzt vorgelegt hat. Fast 99,9 Prozent der Emissionen entfielen dabei auf die Lieferung von Strom und Gas an die Kunden. Bei dieser Rechnung berücksichtigt das Unternehmen den gesamten Lebenszyklus bei deren Produktion, Durchleitung und Verbrauch. Geleistete CO2-Kompensationen hat Lichtblick ausdrücklich nicht emissionsmindernd eingerechnet.

Beim Strom lagen die CO2-Emissionen bei 33 Gramm pro Kilowattstunde – Braunkohle-Strom kommt auf fast 1.200 Gramm. Zwar stammt der gelieferte Strom vollständig aus erneuerbaren Energien, Allerdings entstehen in der Lieferkette Emissionen, vor allem beim Bau der Öko-Kraftwerke sowie beim Netzbetrieb. Lichtblick beziffert diese für die gelieferte Strommenge auf 150.218 Tonnen.

Der Löwenanteil der CO2-Emissionen entfiel 2021 mit 414.397 Tonnen auf die Lieferung von fossilem Gas an Haushalte und Unternehmen. Zwar sind die Gas-Produkte auf dem Papier klimaneutral, da das CO2 nach dem Gold Standard in weltweiten Klima- Projekten kompensiert wird. Solche Kompensations-Projekte rechnet sich Lichtblick in seiner Klimabilanz jedoch nicht als emissionsmindernd an.

„Auch wenn CO2 ausgeglichen wird, bleiben Unternehmen für jede Tonne verantwortlich. Denn die globalen Klimaziele können nur erreicht werden, wenn CO₂ faktisch verringert und vermieden wird. Kompensation ist nur eine Zwischenlösung“, erläutert Corine Veithen, Klimaschutz-Expertin bei Lichtblick.

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Photovoltaik-Mieterstrom für bis zu 9000 Wohnungen in Stuttgart geplant

Die Stadtwerke haben mit der örtlichen Wohnungs- und Städtebaugesellschaft eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Insgesamt könnten damit Photovoltaik-Dachanlagen mit insgesamt 25 Megawatt realisiert werden, wobei der Solarstrom zur Versorgung der Mieter genutzt wird.

Einen neuen Schub für Photovoltaik-Mieterstrom könnte es in Stuttgart geben. Am Freitag unterzeichneten die Stadtwerke Stuttgart (SWS) und die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) eine Vereinbarung, Photovoltaik-Dachanlagen und Mieterstrom für 9000 Wohnungen realisieren zu wollen. Auf allen bestehenden und neuen Dächern sollen dafür Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Das Gesamtpotenzial schätzen sie auf 9000 Wohnungen und eine Installation von 25 Megawatt Photovoltaik-Leistung. Jährlich sollen demnach Photovoltaik-Dachanlagen mit drei bis fünf Megawatt installiert werden.

Der erzeugte Solarstrom soll dann genutzt werden, um den Mietern der Wohnungen einen vergünstigten Ökostrom-Tarif anzubieten, wie es weiter hieß. Er wird als Photovoltaik-Mieterstrom angeboten. In diesem Sommer soll mit der Installation der ersten Photovoltaik-Anlagen begonnen werden.

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ZSW und Ecoclean planen Serienfertigung für Elektrolyseure in Baden-Württemberg

Das Projekt „EcoLyzer BW“ startet im Januar und will eine international wettbewerbsfähige Produktion von Elektrolyseuren etablieren. Rund 80 Anlagen pro Jahr sollen künftig am Standort Dettingen gefertigt werden, die dann für den internationalen Markt zur Verfügung gestellt werden.

Im Januar startete das Projekt „EcoLyzer BW“, an dem das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und das Unternehmen Ecoclean beteiligt sind. Ihr Ziel ist der rasche Aufbau von Fertigungskapazitäten, um basierend auf den technologischen Entwicklungen des ZSW, ein international wettbewerbsfähiges Systemprodukt zu entwickeln. Ecoclean solle künftig rund 80 Anlagen pro Jahr am Standort Dettingen fertigen, die dann für den internationalen Markt zur Verfügung gestellt werden. Mit der Produktion erster Anlagen soll ab 2023 begonnen werden, wie das ZSW am Mittwoch mitteilte. Es wäre die erste Serienproduktion von Elektrolyse-Systemen in Baden-Württemberg. Rund 200 Arbeitsplätze könnten nach dem Hochlauf der Produktion an dem Standort entstehen. Das Landumweltministerium fördert das Projekt „EcoLyzer“ bis 2024 mit 2,1 Millionen Euro.

Das ZSW arbeitet bereits seit zehn Jahren an der Entwicklung der technologischen Grundlage für die Systemtechnik für die Alkalische Wasser-Elektrolyse (AEM) in der 1-Megawatt-Leistungsklasse. Es handele sich um eine Alkalische Druckelektrolyse. Der Elektrolyseur werde dabei mit jeweils zwei Blöcken mit 0,5 Megawatt Leistung ausgestattet. Bei einer Effizienz von rund 70 Prozent könnten dem ZSW zufolge etwa 20 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde auf einem Druckniveau von 16 bar hergestellt werden. Die 20 Kilogramm reichten in etwa für die Tankfüllung von vier Brennstoffzellen-PKW oder von einem Brennstoffzellen-Bus pro Stunde. Nach dem Baukastenprinzip lasse sich die Leistung der Elektrolyseure skalieren. Der Marktpreis für die Alkalische Elektrolyse liegt für ein Komplettsystem liegt dem ZSW zufolge aktuell bei etwa 1 bis 1,5 Millionen Euro für eine 1 Megawatt-Anlage.

Die Forscher setzten dabei von Anfang an auf die Alkalische Elektrolyse, da es sich um eine erprobte und robuste Technologie handele. „Sie ist technisch gut auch in große Leistungsklassen skalierbar“, erklärte Marc-Simon Löffler, Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren. „Aber insbesondere kommt die Alkalische Elektrolyse im Gegensatz zu anderen Elektrolysetechnologien (PEM-Elektrolyse beziehungsweise Hochtemperaturelektrolyse) ohne den Einsatz von ressourcenkritischen Edelmetallen und seltenen Erden aus. Das macht sie einerseits günstiger, andererseits sind keine Rohstoffengpässe beim Markthochlauf zu erwarten“, so Löffler weiter.

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Enervis: Ziele der Ampel-Koalition lassen Strompreise und CO2-Emissionen sinken

Die Analysten haben die Auswirkungen der ambitionierteren Ziele der Ampel-Regierung auf den Strommarkt untersucht. Der Stromsektor wird seinen CO2-Klimazielen bis 2030 damit nahe kommen. Zugleich entsteht jedoch auch ein Bedarf an zusätzlich 16 Gigawatt an Gaskraftwerken. Gleichzeitig erwarten die Analysten, dass der Strompreis mit 2030 unter dem bisherigen Referenzszenario liegen wird.

Die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat sich ambitioniertere Klimaziele gesetzt als die Große Koalition. So wird unter anderem eine Verdoppelung des Photovoltaik-Zubaus auf 200 Gigawatt bis 2030 angestrebt sowie möglichst ein Kohleausstieg bis 2030 statt 2038. Enervis Energy Adivors hat die neuen energiewirtschaftlichen Zielwerte für 2030 der Ampel-Koalition nun in ihre Prognose für die Strompreis- und Strommarktentwicklung am deutschen Großhandelsmarkt einfließen lassen.

„Unsere Strommarktmodellierungen zeigen, dass die energiewirtschaftlichen Zielpfade des Koalitionsvertrages zu einer deutlichen Minderung der CO2-Emissionen in der Stromerzeugung bis 2030 führen“, so Mirko Schlossarczyk, Partner und Strommarktexperte der Enervis. Der CO2-Ausstoß des Kraftwerksparks werde sich deutlich auf unter 100 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2030 reduzieren. Damit liege es in Reichweite des sektoralen Zielwertes des Klimaschutzgesetzes, so Schlossarczyk weiter.

Gleichzeitig gehen die Berliner Analysten davon aus, dass sich die Bruttostrom-Nachfrage auf mehr als 700 Terawattstunden erhöhen wird. Damit werde Deutschland in den kommenden Jahren im Jahressaldo vom Stromexporteur zum Stromimporteur. Dies liegt vor allem in der geplanten Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektor begründet sowie am Hochlauf des Wasserstoffs für die Industrie. Dennoch erwarten die Analysten in ihrem „Szenario Koalitionsvertrag“, dass der Day-ahead-Jahresbasestrompreis 2030 mit etwa 14 Euro pro Megawattstunde niedriger liegen wird als im Referenzszenario, wie Schlossarczyk auf Nachfrage von pv magazine erklärt.

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Größtes Photovoltaik-Kraftwerk der Schweiz entsteht für Direktversorgung einer Raffinerie

Der Solarpark mit 7,7 Megawatt soll unter Berücksichtigung der Artenschutzbestimmungen entstehen. Insgesamt 19.000 Solarmodule der neuesten Generation des CSEM sollen Solarstrom für die Versorgung der einzigen Raffinerie des Landes erzeugen und mehr als 60 Prozent des Bedarfs decken.

Die Varo Energy Group und Groupe E haben den Bau der bislang größten Photovoltaik-Freiflächenanlage in der Schweiz angekündigt. Das Kraftwerk soll eine Leistung von 7,7 Megawatt haben. Insgesamt 19.000 Solarmodule der neuesten Generation vom Schweizer Forschungsinstitut CSEM sollen dafür unter Berücksichtigung der Artenschutzbestimmungen installiert werden.

Das Photovoltaik-Kraftwerk entsteht in unmittelbarer Nähe der von Varo betriebenen Raffinerie in einem Industriegebiet in Cressier. Über Wechselrichter und Transformatoren werde der Solarstrom direkt in das Mittelspannungsnetz der Raffinerie eingespeist und direkt dort verbraucht. Die geschätzte jährliche Erzeugung liegt bei 8,4 Gigawattstunden. Damit könnten mehr als 60 Prozent des Strombedarfs der Raffinerie gedeckt werden.

Die Fertigstellung der Photovoltaik-Anlage ist für November 2022 vorgesehen. Die Investitionskosten belaufen sich nach Angaben der Unternehmen auf etwa 6,5 Millionen Schweizer Franken. Nach Bauabschluss soll das Gebiet für Wildtiere zugänglich sein. Zudem seien weitere Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt geplant, die Vögel und Säugetiere schützen sollen, wie es weiter hieß. Aufgrund von vorhandenen hohen Hecken und Bäumen sei der Solarpark zudem dann kaum sichtbar.

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Baden-Württemberg fördert 5 Agri-Photovoltaik-Anlagen mit 2,5 Millionen Euro

Die Anlagen sollen Solarstrom- und Obsternte an einem Ort kombinieren. Das Fraunhofer ISE wird das Projekt leiten und gemeinsam mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl die 5 Anlagen mit mindestens 1650 Kilowatt Leistung realisieren.

Im April wird es die erste Innovationsausschreibung geben, die sich speziell an Agri-, Floating- und Parkplatz-Photovoltaik-Projekte richtet. Bereits am Donnerstag gaben das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium von Baden-Württemberg bekannt, dass sie 5 Modellanlagen für Agri-Photovoltaik mit insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro bis 2024 fördern werden. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE werde das Projekt leiten. Zusammen mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl sei geplant, die 5 Agri-Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt mindestens 1650 Kilowatt Leistung in Ravensburg, Weinsberg, Karlsruhe, Kressbronn und Nußbach zu realisieren.

Der Schwerpunkt liege auf der Kombination von Photovoltaik-Erzeugung mit Kernobst- und Beerenanbau. Die Agri-Photovoltaik-Anlagen würden dabei nicht nur zu Forschungszwecken gebaut und teilweise in bereits bestehende Betriebe integriert. „Die Agri-PV bietet einen sehr interessanten Ansatz mit einer dreifachen Rendite“, betonten Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker und Landwirtschaftsminister Peter Hauk. „Mit der Agri-PV wird nicht nur wertvolle Fläche eingespart, sondern gleichzeitig auch noch Sonne und Obst geerntet.“ Der Bau und die Analyse der Pilotanlagen diene dazu, Potenziale und Hindernisse bei Agri-Photovoltaik zu identifizieren sowie die Entwicklung der Technologie voranzutreiben. Die Bedeckung der Anbauflächen mit Solarmodulen verändere das Mikroklima. Dies habe wiederum positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Temperaturen. Am Ende könnte damit der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert und die biologische Vielfalt gestärkt werden, wie die Ministerien hoffen.

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2021: Ein rekordverdächtiges Jahr für die europäische Solarenergie – Zeit für mehr Ehrgeiz!

Kurz vor den Feiertagen hat die Europäische Kommission die neuesten Teile ihres „Fit for 55“-Gesetzgebungspakets vorgestellt. Die Pläne zielen darauf ab, den Kontinent auf Kurs zu bringen, um die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. Zu diesen zusätzlichen Vorschlägen gehören das Wasserstoff- und das dekarbonisierte Gaspaket sowie eine Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBDII).

Die Solarbranche kann sich von diesen neuen Vorschlägen der Europäischen Kommission begeistern lassen. Die besondere Rolle von „erneuerbarem“ Wasserstoff wird durch eine neue Definition von „kohlenstoffarmem“ Wasserstoff sichergestellt, während Vorschläge zur Schaffung eines offenen und integrierten Marktes für Wasserstoff die Verbraucher stärken und letztlich die Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff fördern werden. Die Förderung von erneuerbarem Wasserstoff dürfte die Entwicklung der Photovoltaik und anderer erneuerbarer Energien weiter vorantreiben.

Ein klarer Vorteil für die Solarenergie ist, dass die EPBDII den Einsatz von Solarenergie und Speicher-Anlagen bei der Sanierung von Gebäuden unterstützen wird. Nach der Verabschiedung der Richtlinie, die durch das Europäische Parlament und den Europäischen Rat verhandelt wurde, sollen auch neu vorgeschlagene Gebäudestandards die Installation dezentraler Energieressourcen in neuen Gebäuden begünstigen – insbesondere durch einen Null-Emissions-Gebäudestandard. In einem konstruktiven Schritt können wir einen europäischen Rahmen erwarten, um die Sanierung der Gebäude mit den schlechtesten Werten zu beschleunigen. Das Ziel ist, bis 2050 einen emissionsfreien Gebäudebestand zu erreichen. Ein neues europaweites gemeinsames Muster für Energieausweise sollte die unterschiedlichen Ansätze der EU-Mitgliedstaaten bei den Energie-Vorschriften harmonisieren, könnte aber letztlich auch die Rolle dezentraler Energiequellen wie Photovoltaik-Anlagen in Privathaushalten oder bei kleinen und mittelständischen Unternehmen stärker würdigen. Vergessen wir nicht, dass heute mehr als 90 Prozent der Dächer in der EU ungenutzt sind, obwohl sie den Kampf gegen den Klimawandel mit Solaranlagen unterstützen könnten.

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Reaktionen auf Habecks Ankündigungen: Dringlichkeit erkannt

Die Vorstellung der Pläne des neuen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck für ein Klimaschutz-Sofortprogramm hat viel Echo bei Verbänden, aber auch bei Ländern hervorgerufen. Unisono wird begrüßt, dass die Ampel-Regierung bei der Energiewende aufs Tempo drücken will. Doch den hohen Erwartungen müssen nun auch Taten folgen. Noch vor der Sommerpause soll das „Osterpaket“ beschlossen werden.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat die Ankündigung der Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) begrüßt, noch vor Ostern ein „Solar-Beschleunigungspaket“ im Bundeskabinett beschließen zu wollen. „Die neue Bundesregierung scheint die Schlüsselrolle der Solarenergie bei der Lösung der Klimakrise und die Dringlichkeit von Kurskorrekturen erkannt zu haben. Die Branche setzt hohe Erwartungen in sie und hofft auf eine schnelle Entfesselung der Solarenergie. Jetzt kommt es darauf an, dass im angekündigten Solar-Beschleunigungspaket schnell die wichtigsten Marktbarrieren beiseite geräumt werden“, erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Photovoltaik-Unternehmen hatten zuvor die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Pläne der Ampel-Regierung bereits mit Schulnoten bewertet. Im Schnitt kommt die neue Bundesregierung auf eine 2-. Nach Angaben des BSW-Solar beteiligten sich 240 Unternehmen, wovon 14 Prozent ein „sehr gut“ vergaben, 51 Prozent ein „gut“, 20 Prozent ein „befriedigend“ und jeweils 5 Prozent ein „ausreichend“ oder „mangelhaft“. Insgesamt hohen Zuspruch habe es für die Pläne gegeben, die installierte Photovoltaik-Leistung auf 200 Gigawatt bis 2030 steigern zu wollen, alle Marktbarrieren abzubauen sowie Netzanschlüsse, Zertifizierungen, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Besonders wichtig sei aus Sicht der Teilnehmer, dass es dazu eine EEG-Blitzreform gebe, um die Vorhaben zeitnah umzusetzen.

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) begrüßt vor allem das Ziel, den Strommarkt bis 2035 vollständig zu dekarboniseren. Dazu müssten allerdings bestehe Hemmnisse konsequent abgebaut werden, um den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik rasch zu beschleunigen. Der bne fordert auch, den Strommarkt umfassend zu modernieren, flexibilisieren und digitalisieren. „Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen: Bundesländer und Kommunen ebenso wie Netzbetreiber und der Artenschutz. Der Fahrplan ist ehrgeizig, aber machbar. Besonders schnelle Erfolge können bei der Photovoltaik erzielt werden. Ein Zubau von 200 Gigawatt bis 2030 ist realistisch, wenn bestehende Fesseln konsequent gelöst und Bürokratie abgebaut werden“, kommentiert bne-Geschäftsführer Robert Busch.

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Habeck kündigt Oster- und Sommerpaket samt Photovoltaik-Booster an

Die Ampel-Regierung verspricht in einem Solarbeschleunigungspaket bessere Fördersätze für neue Photovoltaik-Anlagen. Zudem sollen die Ausschreibungsvolumen auf die ambitionierteren Ausbaupfade angepasst werden und die Photovoltaik-Pflicht im Gewerbe bis Ostern auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus sind zahlreiche Maßnahmen in anderen Sektoren geplant, um wieder auf den Pfad der Klimaneutralität bis 2045 zu kommen.

Robert Habeck leitet seit Dezember das neu geschaffene Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – kurz BMWK. Am Dienstag zog der Grünen-Politiker seine „Eröffnungsbilanz Klimaschutz“ und stellte seine Pläne für die kommenden Monate vor. „Wir starten mit einem drastischen Rückstand. Die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen sind in allen Sektoren unzureichend. Es ist absehbar, dass die Klimaziele der Jahre 2022 und 2023 verfehlt werden“, räumte Habeck zu Beginn ein. „Aber wir unternehmen alle Anstrengungen, um den Rückstand wettzumachen. Hierzu müssen wir die Geschwindigkeit unserer Emissionsminderung verdreifachen und deutlich mehr in weniger Zeit tun.“ Nur so könne Deutschland bis 2045 die angestrebte Klimaneutralität erreichen.

Konkret in zwei Gesetzen sollen alle entsprechenden Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. Habeck kündigte ein „Osterpaket“ im Frühjahr an, dass bis zu Sommerpause den parlamentarischen Prozess durchlaufen haben und alle schnell umsetzbaren Maßnahmen enthalten soll. Darüber hinaus werde es ein „Sommerpaket“ mit weiteren prioritären Maßnahmen geben, dass dann in der zweiten Jahreshälfte von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden soll. Habeck strebe die notwendige beihilferechtliche Notifizierung durch die EU-Kommission für beide Klimaschutzgesetze noch in diesem Jahr an.

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EEG-Konto schließt 2021 mit mehr als 10,6 Milliarden Euro im Plus ab – Abschaffung der EEG-Umlage für 2023 bestätigt

Binnen Jahresfrist hat sich der Kontostand damit um 15 Milliarden Euro erhöht. Etwa zwei Drittel davon sind auf die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt zurückzuführen. Im Jahresvergleich haben sich allerdings auch die Einnahmen aus dem Stromhandel nahezu verdreifacht. Der neue Bundeswirtschaftsminister bestätigte die geplante Abschaffung der EEG-Umlage im kommenden Jahr.

Im Jahr 2020 erlebte das EEG-Konto infolge der Corona-Pandemie eine ungeahnte Talfahrt – der Überschuss schmolz im Jahresverlauf und am Ende lag es mit knapp 4,4 Milliarden Euro im Minus. Der Bund sprang ein, um die EEG-Umlage stabil zu halten. Doch 2021 zeigte sich dann ein komplett anderes Bild am Strommarkt – die Preise an den Strombörsen schnellten gerade in der zweiten Jahreshälfte in ebenfalls ungeahnte Höhen.

Der erste Zuschuss aus dem Bundehaushalt von 5,1 Milliarden Euro sorgte bereits im Januar 2021 dafür, dass das EEG-Konto wieder ins Plus drehte. Der Überschuss lag zu Jahresbeginn damit bei knapp 1,26 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende erhöhte sich das Plus auf fast 10,65 Milliarden Euro. Im Jahresverlauf hat der Bund insgesamt 10,8 Milliarden Euro zugeschossen. Die am Dienstag veröffentlichte Auswertung der Übertragungsnetzbetreiber zeigt, dass sie im vergangenen Jahr Gesamteinnahmen von 37 Milliarden Euro erzielten. Die Ausgaben für die EEG-Anlagen lagen hingegen nur bei 22 Milliarden Euro. 2020 beliefen sich die Einnahmen noch auf mehr als 24,5 Milliarden Euro bei Ausgaben von fast 31 Milliarden Euro.

Auffällig ist, dass die Erlöse aus dem Stromhandel des Ökostroms im Jahresvergleich von einer auf drei Milliarden Euro verdreifacht haben. Gleichzeitig musste in den vergangenen Monaten gerade für neuere Photovoltaik-Anlagen in der Direktvermarktung keine EEG-Vergütung mehr gezahlt werden. Im Gegenteil, die Betreiber generierten teils deutlich höhere Einnahmen, da die Marktwerte Solar und Wind deutlich über den staatlich zugesicherten Tarifen lagen. Im Dezember erreichte der Marktwert Solar den Rekordwert von 27 Cent pro Kilowattstunde, was nach Analyse von Bruno Burger vom Fraunhofer ISE maßgeblich auf die hohen Gaspreise und die Nicht-Verfügbarkeit vieler französischer AKW zurückzuführen ist. Zeitweise habe Frankreich von allen seinen Nachbarländern Strom kaufen müssen und damit europaweit die Strompreise deutlich nach oben getrieben.

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