Putins Krieg oder Frieden durch die Sonne?

Wie kann ein ökonomisch so schwaches Land wie Russland die stärkste Atommacht der Welt sein und teure Militäraggressionen gegen Nachbarländer verüben wie zur Zeit gegen die Ukraine?

Die Antwort ist einfach: Weil viele Staaten der Welt, darunter Deutschland, seit Jahrzehnten durch den Kauf von russischem Gas, Kohle und Öl die russische Kriegskasse füllen.

Jetzt erst wachen die westlichen Staaten, die Putins Kriegskasse am meisten gefüllt haben, allmählich auf und rüsten sich für mehr Energie-Unabhängigkeit. Die EU hat in diesen Tagen ein 300-Milliarden Euro-Paket geschnürt, um die meiste Energie in Zukunft über die heimische Sonne und den heimischen Wind zu beziehen. Regionen und Unternehmer in Europa sollen bis 2030 300 Milliarden Euro in Sonnen- und Windtechnologien investieren, um unabhängiger von Russlands fossiler Energie zu werden.

Dazu die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: „Wir müssen die Abhängigkeit von Russland im Energiebereich so schnell wie möglich verringern. Und wir können das.“ Endlich, möchte man sagen.

Warum kommt die Solarpflicht so spät?

Sonne, Wind, Wasserkraft, Bioenergie, Geothermie und solar erzeugter Wasserstoff sollen die EU-Länder bis 2026 zu 100 Prozent unabhängig von Russland machen. Ab 2026 sollen Solardächer auf Geschäfts- und Bürogebäuden verpflichtend werden und ab 2029 auch auf Privathäusern.

Weil wir bei Solartechnik heute von China so abhängig sind wie von Putins Gas. Und das obwohl die heutigen Solar- und Windtechnologien fast alle in Deutschland erfunden wurden. Frau von der Leyen sagte auch, um die neuen Ziele zu erreichen, müssen sich die Kapazitäten der Sonnen- und Windtechnologien bis 2030 vervierfachen. Das heißt: Die EU muss mindestens 100 neue große Solarfabriken und viele neue Windrad-Fabriken rasch bauen.

Die EU will also mit Wind und Sonne endlich gegen Putin und seine Aggressionen vorgehen. Jetzt plötzlich ist also das Klima „der Vater aller Dinge“, so wie beim griechischen Philosophen Heraklit „Der Krieg ist aller Dinge Vater“ war, kommentierte die TAZ. Krieg und Energie hängen schon immer zusammen. Seit weit über 100 Jahren werden Kriege um Öl geführt. Die Alternative heißt: Frieden durch die Sonne.

Um die Sonne kann kein Land je einen Krieg führen. Unser Zentralgestirn hat einen Sicherheitsabstand zur Erde von 150 Millionen Kilometern. Da kommt auch kein Putin ran. Und diese Energiequelle Nummer eins schickt uns 15.000 mal mehr Energie wie heute alle Menschen zusammen brauchen.

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Quelle: https://www.sonnenseite.com

Bundeswirtschaftsministerium prüft Abschaffung der Einspeiseleistungsbegrenzung kleiner Photovoltaik-Anlagen

Auf Anfrage eines CDU-Bundestagsabgeordneten erklärte Staatssekretär Patrick Graichen, derzeit würden Gründe für den Fortbestand oder die Abschaffung der Regelung geprüft. Nach dem EEG 2021 muss die Wirkleistung bei der Einspeisung von Photovoltaik-Anlagen bis 25 Kilowatt auf 70 Prozent beschränkt werden.

Kleine Photovoltaik-Anlagen bis 25 Kilowatt – vor dem EEG 2021 bis 30 Kilowatt – unterliegen der Regelung, wonach am Verknüpfungspunkt mit dem Netz die maximale Wirkleistungseinspeisung auf 70 Prozent der installierten Leistung begrenzt wird. Bei Betreibern sorgt diese Regelung immer wieder für Unmut und nun hat die Frage nach dem Sinn der Regelung auch das Bundeswirtschaftsministerium erreicht. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt hat bei der Bundesregierung nachgefragt, ob sie plane die Wirkleistungsbegrenzung bei Photovoltaik-Anlagen abzuschaffen oder zu reformieren

„Derzeit wird geprüft, ob die Gründe für die Regelung fortbestehen und wie sie angepasst werden kann“, erklärt Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.“ Gegebenenfalls soll zeitnah ein Vorschlag vorgelegt werden.“ Nähere Ausführungen macht Graichen nicht.

Kürzlich hatte Johannes Weniger von der HTW Berlin in einem Interview mit pv magazine erklärt, dass durch diese EEG-Regelung je nach Standort bei optimal nach Süden ausgerichtete Photovoltaik-Anlagen durch die 70-Prozent-Limitierung maximal 3 bis 6 Prozent des Energieertrags verloren gingen. Die Verluste hingen auch davon ab, wie groß der Wechselrichter im Verhältnis zur Photovoltaik-Anlage ist. Mit einem vorausschauenden Laden der Batteriespeicher könnten die Verluste jedoch auch auf nahezu null reduziert werden, so Weniger weiter.

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Wie sinnvoll ist die Zwei-Quadratmeter-Beschränkung bei der bauaufsichtlichen Zulassung von Solarmodulen?

Interview: Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBT) sieht vor, dass nur Solarmodule mit einer Größe bis zwei Quadratmetern in Photovoltaik-Dachanlagen verbaut werden dürfen. Die neuen Solarmodule mit großen Wafern können diese Grenze überschreiten. Kai-Wilfrid Schröder hat als Geschäftsführer von Celanx jahrelange Erfahrung in der Projektentwicklung und Installation von Erneuerbare-Energien-Projekten für die Eigenversorgung von Industrie und Gewerbe im In- und Ausland gesammelt, findet die Vorschrift überholt. Zumal Paneele mit drei Quadratmetern für Solarthermie-Anlagen kein Problem auf deutschen Dächern darstellen.

pv magazine: Mittlerweile kommen immer mehr Module mit großen Wafern auf den Markt. Sie überschreiten die Grenze von 2 Quadratmetern. Warum ist das problematisch?

Kai-Wilfrid Schröder (Foto): Zwangsläufig überschreiten die Module mit den größeren Wafern nicht die zwei Quadratmetern, aber die neue Dimension der Wafer führt schon zu eher breiteren Modulen. Zur Wahrung der Höhen/Breiten-Relation werden die Module dann auch höher und damit größer. Module mit einer Einzelfläche von mehr als zwei Quadratmetern dürfen nicht auf Dächern bis 75 Grad Neigung verbaut werden und haben keine baurechtliche Zulassung aus Sicht des DIBT. Damit sind die Wahlmöglichkeiten des Installateurs, die richtige Modulgröße zum Dach zu finden und verbauen, eingeschränkt.

Gibt es einen Grund, warum die Beschränkung auf zwei Quadratmeter wichtig ist?

Ein Grund ist uns nicht bekannt. Es kursieren Gerüchte, dass die Grenze von zwei Quadratmetern nahezu willkürlich festgelegt wurde, weil sich das DIBT bei der Einführung der Beschränkung nicht vorstellen konnte, dass die Module einmal so groß werden. Aus praktischer Sicht kennen wir keine Gründe, warum die Begrenzung auf zwei Quadratmetern Sinn ergeben kann. Weder der Brandschutz noch der Arbeitsschutz werden unterlaufen, wenn die Module größer werden.

Bei Paneelen für Solarthermieanlagen gilt diese Grenze nicht, sondern sie dürfen bis zu 3 Quadratmetern groß sein. Ist diese Unterscheidung sinnvoll?

Die Modulgröße und das Gewicht sind keine limitierenden Faktoren bei der Installation. Je nach Modultyp und Dach müssen projektspezifische Lösungen für den Transport der Module auf das Dach gefunden werden.

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Bayerisches Energiekonzept bis 2030: Land will selbst zum stärkeren Photovoltaik-Ausbau beitragen

Der bayerische Ministerpräsident hat das neue Energiekonzept für Bayern vorgestellt. Bis 2030 soll das Bundesland die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien verdoppeln. Aber auch die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken steht zur Debatte.

„Jedes Fitzelchen“ an erneuerbaren Energien solle genutzt werden, versprach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), als er am Dienstag das neue Energiekonzept für Bayern vorstellte. Er will die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 verdoppeln. Insbesondere die Photovoltaik soll dazu beitragen. „Ziel ist, die Stromerzeugung aus Solarenergie bis 2030 von heute 13 auf 40 Terawattstunden zu verdreifachen“, schreibt dazu die Staatskanzlei. Dabei soll das Land selbst einiges dazu beitragen, unter anderem durch Photovoltaik-Anlagen auf allen geeigneten staatlichen Gebäuden, mehreren Agri-Photovoltaik-Anlagen auf dem Gelände der Bayerischen Staatsgüter sowie der Verpachtung von staatlichen Flächen an Bürgerenergiegenossenschaften und Bürgergesellschaften.

Selbst die in Bayern bislang quasi sakrosankte 10H-Regelung, die den Mindestabstand von Windrädern zu Siedlungsflächen vorgibt, kippt. Allerdings nur in kleinem Rahmen. Künftig sollen entlang von Autobahnen im Umfeld von Gewerbegebieten und in Waldregionen 1000 Meter Abstand genügen.

Söder kritisierte zudem, dass der Ausbau des Stromnetzes zu langsam vorangehe. Das liegt zum Teil auch an seinen Parteigenossen. Denn auf dem Land gibt es nach wie vor Widerstand gegen die wichtigen Nord-Süd-Verbindungen.

Rolle rückwärts

Lange hat sich Bayern auf ein funktionierendes Stromnetz verlassen, ohne für ausreichend lokale Stromproduktion zu sorgen. Jetzt ist der Handlungsdruck groß. Zumal es Sorgen um die Gasversorgung gibt. Denn einer der wichtigsten Speicher für Gas, der Süddeutschland beliefert, steht im österreichischen Haidach – und ist ziemlich leer. Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck hatte bereits Anfang Mai klargestellt, dass Österreich vorrangig die Speicher mit Gas befüllen werde, die der Versorgung des eigenen Landes dienten.

Söder, einst als Umweltminister in der bayerischen Landesregierung nach der nuklearen Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Vorkämpfer in der Union für den Ausstieg aus der Technologie, fordert mittlerweile eine Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden AKW. Dass die bestehende Erzeugung aus Atomkraft vorerst bestehen bleibe, gehöre zum Energiekonzept. Selbst beim Thema Kohle war anlässlich der Präsentation des Energiekonzepts kein klares „nein“ zu hören. „Um die Erdgasvorräte zu schonen, müssen wir sowohl die geplanten wie auch die bereits erfolgten Stilllegungen von Kohlekraftwerken kritisch überprüfen“, schreibt die Staatskanzlei.

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Schweiz: Kanton Thurgau könnte mit innovativen Ansätzen nationale Energiepolitik prägen

Interview: Bis zum 23. Mai läuft die Vernehmlassung zur Änderung des Energiegesetzes in der Schweiz. Der Bundesrat hat die Option geprüft, eine Pflicht zur Nutzung von Solarenergie an geeigneten Neubauten einzuführen und sich dagegen entschieden. Der Kantonsrat der Grünliberalen Thurgau, Marco Rüegg, versucht mit eigenen Vorstößen in seiner Region, den Ausbau der Photovoltaik und anderer Erneuerbarer voranzubringen und damit schweizweit ein Zeichen zu setzen. Doch auch dies gestaltet sich schwierig.

pv magazine: Sie haben als Kantonsrat der Grünliberalen Thurgau einen Vorstoß gestartet mit dem Ziel, den Anteil der kantonalen erneuerbaren Stromproduktion auf 40 Prozent zu erhöhen. Wie kam es dazu und was ist daraus geworden?

Marco Rüegg: Die Regierung des Kantons Thurgau hat ein Energiekonzept 2020-2030 entwickelt, in dem der Ausbau der erneuerbaren Energien skizziert ist. Uns geht der darin skizzierte Anteil von 320 Gigawattstunden pro Jahr viel zu wenig weit. Gemäß einer Studie des WWF von 2020 braucht der Kanton nach jetziger Ausbaugeschwindigkeit 216 Jahre und die ganze Schweiz 262 Jahre, bis das volle Photovoltaik-Potenzial erreicht wird. Wenn wir die beschlossenen Klimaziele erreichen wollen, müssen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv beschleunigen.

Darauf zielte ihre Motion ab?

Ein Ziel der Motion ist es, die erneuerbare Stromproduktion bis 2030 auf einen Anteil von 40 Prozent am Elektrizitätsverbrauch zu entwickeln. Mit den aktuellen Zahlen aus dem kantonalen Energiekonzept wird der jährliche Stromverbrauch im Jahr 2030 bei 1650 Gigawattstunden liegen und 40 Prozent würden somit ungefähr 700 Gigawattstunden entsprechen. Das Potenzial zur Solarstromproduktion auf den Gebäudedächern im Kanton Thurgau liegt bei 1400 Gigawattstunden pro Jahr. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird dieses Potenzial nicht ausgeschöpft werden. Mit dem Vorstoß wollen wir gleichzeitig die Gefahr von Strommangellagen reduzieren. Alle Unternehmen in der Schweiz haben von der Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen (OSTRAL) ein Schreiben erhalten, wonach sie sich auf eine Strommangellage einstellen müssen. Sie sollen sich Gedanken dazu machen, wie sie mit reduzierten Stromlieferungen, vor allem in den Wintermonaten, umgehen werden.

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BIPV-Fassade für neues Novartis-Konferenzzentrum in der Schweiz

Das Schweizer Unternehmen Novartis hat eine gebäudeintegrierte Photovoltaik-Fassade mit einer Leistung von 36 Kilowatt auf seinem neuen Konferenz- und Ausstellungszentrum in Basel installiert. Das System besteht aus 10.680 organischen Solarmodulen des französischen Unternehmens ASCA.

Das Schweizer Gesundheitsunternehmen Novartis hat sein neues Konferenzzentrum in Basel eingeweiht, das mit einer gebäudeintegrierten Photovoltaik-Fassade (BIPV) aus organischen Solarmodulen und LEDs ausgestattet ist. Die Architekturbüros AMDL Circle und Michele De Lucchi haben den Pavillon entworfen.

Nach Angaben des Unternehmens spielt die Null-Energie-Fassade des Pavillons eine symbolische Rolle in der Architektur, da die LEDs zur Bespielung der Werke der drei internationalen Künstler Daniel Canogar, Esther Hunziker und Semiconductor verwendet werden. Die Photovoltaik-Anlage hat eine Leistung von 36 Kilowatt und besteht aus 10.680 rautenförmigen Solarmodulen des französischen Photovoltaik-Herstellers von organischen Modulen ASCA, früher bekannst unter dem Namen Armor solar power films. Das System bedeckt eine Fläche von 1333 Quadratmetern.

„Die Anordnung der Solarmodule auf dem kuppelförmigen Novarti- Pavillon ermöglicht die Messung des erzeugten Stroms in alle Richtungen“, so Novartis. „Die in den ersten Betriebsmonaten gesammelten Daten zeigen, dass die Fassade genug Strom produziert, um tagsüber – wenn die Ausstellung geöffnet ist – Texte und nach Sonnenuntergang bis zu zwei Stunden lang digitale Kunstanimationen anzuzeigen.“

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Ausschreibungen für Photovoltaik-Dachanlagen stark unterzeichnet – Durchschnittlicher Zuschlagswert steigt auf 8,53 Cent pro Kilowattstunde

Nur 171 Gebote mit 212 Megawatt Gesamtleistung waren für die mit 767 Megawatt angesetzte Auktion eingegangen. Bei den Innovationsausschreibungen räumten derweil erneut die kombinierten Photovoltaik-Speicher-Projekte ab sowie die Agri-Photovoltaik-Projekte unter den besonderen Solaranlagen.

Wer eine Photovoltaik-Dachanlage mit mehr als 300 Kilowatt Leistung in Deutschland bauen will, muss sich an den Ausschreibungen beteiligen, um 100 Prozent des Solarstroms vergütet zu bekommen. Die alte Bundesregierung hatte das sogenannte zweite Segment mit zwei Gigawatt zusätzlichem Ausschreibungsvolumen in diesem Jahr bedacht: So standen mit Stichtag 1. April insgesamt 767 Megawatt für Zuschläge zur Verfügung. Eingereicht wurden allerdings nur 171 Gebote mit 212 Megawatt Gesamtleistung, wie die Bundesnetzagentur in der vergangenen Woche veröffentlichte. Damit war die Runde deutlich unterzeichnet, allerdings lag die eingereichte Menge nur leicht unter dem Vorrundenniveau. Hintergrund könnte auch sein, dass die aktuelle Bundesregierung mit dem EEG-Osterpaket plant, wieder für Dachanlagen bis einem Megawatt Leistung eine feste Vergütung zu zahlen.

Der durchschnittliche Zuschlagswert erhöhte sich in der März-Ausschreibung gegenüber der Vorrunde von 7,43 auf 8,53 Cent pro Kilowattstunde. Die Spanne der Zuschlagswerte lag der Behörde zufolge zwischen 7,00 und 8,91 Cent pro Kilowattsunde. Insgesamt seien 163 Photovoltaik-Anlagen mit 204 Megawatt mit einem Zuschlag versehen worden. Sieben Gebote mussten wegen Formfehlern ausgeschlossen werden.

Die Innovationsausschreibung, die für den 1. April terminiert war, sah wie schon in den Vorrunden nur einen Gewinner: Kombinierte Photovoltaik-Speicher-Kraftwerke. Für die 397 Megawatt ausgeschriebenes Volumen gingen 45 Gebote mit 435 Megawatt ein. Erstmals konnten auch Gebote für Anlagenkombinationen besonderer Photovoltaik-Anlagen abgegeben werden, also Agri-, Parkplatz- und schwimmende Photovoltaik-Anlagen. Diese wurden bei der Verteilung der Zuschläge bevorzugt behandelt.

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DNV arbeitet an weltweit ersten Referenzstandards für schwimmende Solaranlagen

DNV steht an der Spitze zweier Industrieprojekte, die darauf abzielen, Referenzstandards für den Entwurf, die Entwicklung und den Betrieb von schwimmenden Photovoltaik-Systemen zu entwickeln. Solche Standards fehlen noch weitgehend, was zu Verzögerungen und Hindernissen bei Genehmigungen und Zulassungen führen kann.

Die norwegische Zertifizierungsgesellschaft DNV hat sich zum Ziel gesetzt, das weltweit erste empfohlene V für das Design, die Entwicklung und den Betrieb von schwimmenden Photovoltaik-Systemen zu entwickeln. Der unabhängige Energieexperte und -versicherer schätzt, dass die potenzielle globale Kapazität für den Einsatz von Floating-Photovoltaik derzeit bei etwa vier Terawatt, liegt und erwartet, dass die installierte Kapazität bis 2025 weltweit zehn Gigawatt erreichen wird. Die Gruppe weist jedoch darauf hin, dass für solche Projekte noch weitgehend Normen fehlen, was zu Projektverzögerungen und Hindernissen bei der Genehmigung und Zulassung von Projekten im Versorgungsmaßstab führen könnte.

„Floating-PV-Akteure verlassen sich bestenfalls auf inkonsistente und unterschiedliche Verfahren und angrenzende Codes, die aus anderen Sektoren übernommen wurden, was die Fähigkeit der Branche, schnell zu wachsen, behindern könnte“, sot DNV.

Um Betreibern umfassende Leitlinien an die Hand geben zu können, hat DNV die Führung bei zwei neuen gemeinsamen Industrieprojekten übernommen, um spezifische Referenzstandards für schwimmende Photovoltaik zu entwickeln. Zuvor hatte DNV ein Gemeinschaftsprojekt geleitet, an dem 24 führende Unternehmen der Branche beteiligt waren, um die weltweit erste empfohlene Praxis für Design, Entwicklung und Betrieb von solcher Systeme – DNV-RP-0584 – zu entwickeln, die 2021 als erster Schritt in Richtung Floating-PV-Standards und -Zertifizierung eingeführt wurde. Solche spezifischen Referenzstandards werden es den Unternehmen ermöglichen, Risiken zu managen und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu erleichtern, so DNV.

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Paxos stellt Biberschwanz-Solarziegel für historische Gebäude vor

Das deutsche Unternehmen Paxos, dessen Solardachziegel von Meyer Burger gekauft und im vergangenen Jahr vorgestellt wurden, hat auf der Intersolar 2022 seine neuen Terrakotta-Solarziegel in Biberschwanzform präsentiert.

2021 sorgte Meyer Burger bei der Intersolar für Aufsehen, als das Schweizer Photovoltaik-Unternehmen seine neuen, von Paxos entwickelten Solarziegel vorstellte. Bei der Intersolar 2022 präsentierte Paxos eine Reihe neuer innovativer Anwendungen, darunter den Solar-Biberschwanzziegel, den es in Schwarz und vor allem in Terrakotta gibt.

Die gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) hat einen starken Auftritt auf der Intersolar 2022, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass die noch immer nischenartige Anwendung endlich an der Schwelle zu einer breiteren Akzeptanz steht. Wie der lange Streit zwischen Photovoltaik-Ingenieuren und Architekten zeigt, ist der Hauptwiderstand gegen eine breite Akzeptanz ästhetischer Natur.

Innovationen wie der „Terracotta Beaver Tail“ von Paxos sind jedoch vielversprechend, da gerade in Europa viele europäische Gebäude unter Denkmalschutz stehen und Photovoltaik-Anlagen für solche Dächer ein gewisses Maß an Ästhetik notwendig machen. Gerade solche Dächer sind zudem häufig mit Ziegeln in Biberschwanzform eingedeckt. Paxos-Projektleiter Marius Nennewitz erklärte gegenüber dem pv magazine, dass die Biberschwanz-Dachziegel in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE entwickelt wurden. Das Ergebnis ist ein matterer, rostfarbener Dachstein.

Wie beim Solardachziegel Mild-Hybrid, den Paxos an Meyer Burger verkauft hat, können bei dem Biberschwanz-Modell die einzelnen Ziegel bei Bedarf entfernt und ausgetauscht werden. Paxos hat eigenen Angaben zufolge zudem dafür gesorgt, dass die Ziegel eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Hagelschlag und Sturmsogt aufweisen und zudem die Begehbarkeit der Dächer erhalten bleibt. Die Wärmenutzung ist demnach jedoch geringer als bei Mild-Hybrid-Systemen, das sei den ästhetischen Verbesserungen geschuldet.

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Rosige Zeiten für Wärmepumpen

Martin Pehnt erläutert, wieso der massive Umstieg auf Wärmepumpen-Heizungen nun wahrscheinlich und möglich ist und dass Photovoltaik-Anlagen wunderbar dazu passen. Er ist wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) in Heidelberg.

pv magazine: Bisher hatten es Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern schwer. Ändert sich das?

Martin Pehnt: Die Perspektive auf Wärmepumpen im Mehrfamilienhaus ändert sich gerade fundamental, und zwar aus mehreren Gründen. Mit dem CO2-Preis entwickelt sich ein Preissignal, das jetzt teilweise auch beim Vermieter landet. Und die 65-Prozent-Erneuerbare-Energien-Regel, die im Koalitionsvertrag angekündigt und jetzt durch den Koalitionsausschuss um ein Jahr vorgezogen wurde, fordert bei jedem neu eingebauten Heizkessel ab dem 1.1.2024, 65 Prozent erneuerbare Energien einzusetzen. Das bedeutet in vielen Gebäuden: Wenn keine Wärmenetze vorhanden sind, muss man auf Wärmepumpen zugreifen. Es wird in den nächsten zwei Jahren viele neue Produkte geben, von wohnungsweisen Wärmepumpen über kleine kalte Nahwärmenetze mit geteilten Wärmequellen für die Wärmepumpen, bis hin zu Hybridheizungen.

Hybrid wovon?

Vor allen Dingen von Gas und elektrischer Wärmepumpe; aber auch mit anderen Energieträgern kombiniert, beispielsweise Holzpellet-Wärmepumpen-Hybride. Es gibt schon eine ganze Reihe von kommerziellen Produkten, die vor allen Dingen dann zum Zuge kommen, wenn ich die Temperatur nicht schnell genug abgesenkt bekomme. Solche Marktlösungen werden sich in den nächsten Jahren rasant ausbreiten müssen.

Sie haben den Begriff „Niedertemperatur-ready“ (NT ready) geprägt. Das bedeutet, dass man Gebäude rechtzeitig auf den Heizungswechsel vorbereitet – vor allem durch ein Absenken der Heizungstemperaturen – , damit man dann Wärmepumpen effizient einsetzen kann. Bei Einfamilienhäusern im Bestand geht das vermutlich schon einigermaßen gut. Aber bei Mehrfamilienhäusern ist das ja noch eine große Baustelle. Wie sehen Sie das?

Einfamilienhäuser sind durchaus auch problematisch, weil sie eine große Oberfläche bezogen auf die Wohnfläche und oft auch sehr alte Heizungen haben. Da findet man so manches ganz altes Schätzchen. Die Heizungen in selbstgenutzten Einfamilienhäusern unterlagen nicht der Austauschpflicht nach dem Gebäudeenergiegesetz. Es gibt zwei Möglichkeiten, sie NT ready zu machen. Entweder, geht man an die Heizung ran und vergrößert die Heizflächen. Wenn einzelne Heizkörper zu klein sind, tauscht man sie aus. Aber es ist ganz wichtig, wenn man sowieso Maßnahmen am Gebäude durchführt, das Gebäude zu dämmen und dadurch den Energiebedarf zu senken. Man kann durch Außenwanddämmung, durch Kellerdeckendämmung, durch oberste Geschossdeckendämmung oder durch Fenstertausch die Möglichkeit schaffen, die Heiztemperatur zu senken. Am besten, man macht man dazu eine Energieberatung und lässt sich einen Sanierungsfahrplan erstellen. Noch etwas zur Relevanz des Einfamilienhauses: zwei Drittel des Gasverbrauches, den wir in Wohngebäuden zum Heizen und für Warmwasser brauchen, findet in Ein- und Zwei-Familienhäusern statt.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de