Baden-Württemberg: Kretschmann will schnelle Einführung der Solarpflicht für alle geeigneten Gebäude – CDU ist dagegen

Auf dem Landesparteitag der Grünen in Baden-Württemberg forderte Ministerpräsident Kretschmann eine Solarpflicht auch für ältere Gebäude. Der Koalitionspartner CDU hat keinen aktuellen Gesprächsbedarf.

Baden-Württembergs Klimaschutzprogramm ist das ehrgeizigste unter den deutschen Bundesländern, so der Ministerpräsident des Landes Winfried Kretschmann. In seiner Rede auf dem Landesparteitag der Grünen in Donaueschingen vor einigen Tagen forderte er aber noch mehr: „Jedes geeignete Haus im Land soll ein kleines Sonnenkraftwerk werden.“

„Wenn wir alle geeigneten Dächer im Land mit Photovoltaik ausstatten, dann können wir damit über 60 Terawattstunden Strom erzeugen. Damit kann man 17 Millionen Haushalte versorgen, drei Mal so viel als es im Land gibt“, rechnete Kretschmann vor. Die Solarpflicht für alle geeigneten Gebäude bezeichnete er als „eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt“ und hofft auf einen entsprechenden Beschluss im nächsten Jahr.

Dem will sich der Koalitionspartner CDU nicht anschließen. Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion Raimund Haser sieht aktuell keinen Gesprächsbedarf. Er verweist auf die Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes (KSG), die die Partei gemeinsam mit den Grünen auf den Weg gebracht hat. „Die jetzige KSG-Novelle ist abgestimmt und wird im Dezember in den Landtag eingebracht. Über alles andere reden wir zu gegebener Zeit“, erklärte er auf Nachfrage von pv magazine.

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Öko-Institut empfiehlt EU-Solarpflicht für möglichst viele Gebäude bereits ab 2024

Die Wissenschaftler haben Vorschläge gemacht, wie die Maßnahmen der EU-Kommssion noch effektiver wirken könnten. Dazu zählt eine Ausweitung der Pflicht zur Installation einer Photovoltaik-Anlage, etwa auch auf neue Parkplätze. Zudem sollten die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet werden, möglichst günstige Bedingungen für den raschen Ausbau bei Photovoltaik-Dachanlagen in ihren Ländern zu schaffen.

Im Mai hatte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag präsentiert, in dem eine Pflicht zur Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von gewerblichen und öffentlichen Gebäuden bis 2026 und für Wohngebäude bis 2029 enthalten war. Das Öko-Institut hat nun im Auftrag des Climate Action Networks (CAN) Europe mehrere Empfehlungen in einem Policy-Brief veröffentlicht, wie die vorgeschlagenen Maßnahmen der EU noch wirkungsvoller umgesetzt werden könnten.

Zentral dabei die Forderung: Die Solarpflicht innerhalb der EU möglichst rasch – bereits ab Ende 2024 – für möglichst viele Gebäudetypen sowie Parkplätze gestaffelt einzuführen. Die Einführung müsse im Zuge der Änderung der Regelung über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EPBD) erfolgen. Zudem sollten alle EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet werden, möglichst günstige Bedingungen im eigenen Land zu schaffen, damit das gesamte geeignete Dachpotenzial für die Energieerzeugung mit Sonne genutzt werden kann.

Diese plant die Solardach-Pflicht in der gesamten EU im Zuge der Änderung der Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EPBD) einzuführen. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht den 31. Dezember 2026 als Starttermin vor. Nach Ansicht des Öko-Instituts sollte die Solarpflicht bereits am 31. Dezember 2024 beginnen. Die Mitgliedsstaaten hätten nach der geplanten Umsetzung auf EU-Ebene Mitte nächsten Jahres eineinhalb Jahre Zeit, die EU-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

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Rystad: Photovoltaik-Anlagen amortisieren sich in Deutschland innerhalb eines Jahres

Die Rekordpreise für Energie, insbesondere in Europa, treiben die Nachfrage nach erneuerbaren Energien und Batteriespeichern in die Höhe. Dies verändert die Wirtschaftlichkeitsberechnungen für Photovoltaik- und Windkraftanlagen und verkürzt die Amortisationszeiten von Projekten in einigen Regionen auf unter ein Jahr. Es wird erwartet, dass der Einsatz von Energiespeichern, vorangetrieben durch die jüngsten politischen Entwicklungen weltweit, bis 2030 ebenfalls stark zunehmen wird.

Der Rekordanstieg der Strompreise, insbesondere in Europa, schafft günstige Investitionsbedingungen für Photovoltaik- und Windkraftprojekte und macht die Entwicklung erneuerbarer Energien aus rein wirtschaftlichen Gründen immer attraktiver.

Nach Angaben des norwegischen Beratungsunternehmens Rystad Energy führen die aktuellen Spotmarktpreise in Deutschland, Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich zu einer Amortisationszeit von zwölf Monaten oder weniger. Im August lagen sie in diesen Ländern durchschnittlich bei weit über 400 Euro pro Megawattstunde. Dies und die relativ niedrigen Betriebskosten für erneuerbare Energien machen Investitionen in Projekte im Kraftwerkssegment besonders lukrativ.

Für eine typische 250-Megawatt-Photovoltaik-Anlage beispielsweise beträgt die erwartete Rendite nach Steuern bei einem langfristigen Strompreis von 50 Euro pro Megawattstunde etwa 6 Prozent, bei einer Amortisationszeit von 11 Jahren, so die Berechnungen von Rystad. Ein Preis von 350 Euro pro Megawattstunde oder mehr – der gerade in Deutschland und anderen europäischen Märkten erreicht wird – führt zu einer Amortisationszeit von nur einem Jahr (siehe Grafik). Währenddessen würde bei einem Preis von etwa 180 Euro – die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Preisobergrenze ­– die Amortisationszeit fünf bis sechs Jahre betragen.

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Weiterer Korrekturbedarf im EEG für kleine und hoch aufgeständerte Agri-Photovoltaik-Anlagen

Mit der EEG-Novelle haben sich die Bedingungen für Agri-Photovoltaik schon verbessert, das Steuerrecht wurde teilweise angepasst und die EU nimmt bei Direktzahlungen an Landwirte ab 2023 darauf Rücksicht. Dennoch mahnen der Deutsche Bauernverband und Wissenschaftler noch weitere Verbesserungen an, um dem Anlagensegment zum Durchbruch zu verhelfen. Dafür wäre ein eigenes Ausschreibungssegment hilfreich.

Schaut man auf die Regeln, ist es heute genauso aufwändig eine Agri-Photovoltaik-Anlage zu bauen wie eine Freiflächenanlage. Es ist ein hochkomplizierter Prozess, der einen langen Planungsvorlauf benötigt. Aber das ist ein Fortschritt. Weil Agri-Photovoltaik-Anlagen auf guten Ackerflächen errichtet werden und nicht wie Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen, in benachteiligten Gebieten oder entlang von Autobahnen und Schienenwegen, war es bis lang sehr schwierig, dafür überhaupt Zahlungen aus dem EEG zu erhalten.

Seit der EEG-Novelle im Osterpaket gibt es nun die Möglichkeit, sich für Agri-Photovoltaik-Anlagen in Ausschreibungen des ersten Segments im Falle eines Zuschlags einen Bonus zu sichern.. Hoch aufgeständerte Anlagen bekommen wegen der höheren Baukosten auf den Zuschlagswert noch 1,2 Cent pro Kilowattstunde noch obendrauf. Auch außerhalb des EEG hat sich einiges zugunsten von Agri-Photovoltaik getan. So haben Landwirte ab 2023 einen Anspruch auf flächenbezogene Direktzahlungen der EU in Höhe von 85 Prozent. Und der Grundbesitz mit Photovoltaik-Anlage bleibt im landwirtschaftlichen Vermögen, was die steuerliche Behandlung der Grundstücke zum Beispiel im Erbfall verbessert.

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Studie: Photovoltaik und Windkraft dämpfen den Rückgang der Stromerzeugung aus Wasserkraft und Atomkraft in der EU

Eine neue Studie von E3G und Ember hat ergeben, dass Photovoltaik und Windenergie im Zeitraum von März bis September 2022 fast ein Viertel des Stroms in der EU erzeugt haben, gegenüber 21 Prozent im vergangenes Jahr. Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine haben die beiden Erzeugungsquellen dem Bericht zufolge zusammen einen Rekordzuwachs von 39 Terawattstunden oder 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet.

Gemeinsam erzeugten Photovoltaik und Windkraft von März bis September 2022 einen Rekordanteil von 24 Prozent des Stroms in der EU, das sind insgesamt 345 Terrawattstunden. Damit wurden Gaskosten in Höhe von 11 Milliarden Euro vermieden, wie eine aktuelle Studie von E3G und Ember zeigt.

Die Zunahme der Solar- und Windenergie von März bis September 2022 habe dazu beigetragen, die Auswirkungen der Dürre in der EU und der Nichtverfügbarkeit von Kernkraftkapazitäten abzufedern. Die Stromerzeugung aus Kernenergie ging im Vergleich zu dem Zeitraum im Jahr 2021 um 75 Terawattstunden zurück (minus 19 Prozent), die aus Wasserkraft um 41 Terawattstunden (minus 21 Prozent). Die Winderzeugung stieg um 8 Terawattstunden, und die Photovoltaik verzeichnete mit 31 Terawattstunden den größten Zuwachs unter allen Stromerzeugungsquellen.

19 EU-Länder erreichten einen Rekord beim Anteil von Windkraft und Photovoltaik an ihrem Gesamtenergiemix, darunter Frankreich (14 Prozent), Italien (20 Prozent), Polen (17 Prozent) und Spanien (35 Prozent). Von diesen Ländern verzeichnete Polen den größten prozentualen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (plus 48,5 Prozent, plus 5 Terawattstunden), heißt es in dem Bericht. Spanien verzeichnete mit 7,4 Terawattstunden den größten absoluten Anstieg der Erzeugung. In Deutschland stieg die Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Terawattstunden an.

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Baden-Württemberg muss für 47 Gigawatt-Ziel bis 2040 Photovoltaik-Zubau ankurbeln

Auf dem Solarbranchentag in Stuttgart verwies die Landesumweltministerin auf wichtige Maßnahmen. Für das Solar-Cluster Baden-Württemberg ist auch ein Wiederaufbau der Photovoltaik-Industrie hierzulande von zentraler Bedeutung, um die hohen Ausbauziele zu erreichen.

Baden-Württemberg wird in diesem Jahr voraussichtlich einen neuen Rekordzubau bei Photovoltaik-Anlagen erleben. Nach acht Monaten des Jahres sind rund 490 Megawatt Photovoltaik-Leistung hinzugekommen, womit die jeweils 620 Megawatt Zubau aus den Jahren 2020 und 2021 übertroffen werden dürften. Doch für die ambitionierten Klimaziele der grün-schwarzen Landesregierung dürfte es zu wenig sein. Sie will bis 2040 eine installierte Photovoltaik-Leistung von etwa 47 Gigawatt erreichen – zwei Drittel davon auf Gebäuden und ein Drittel auf Freiflächen.

Gerade im Bereich der Photovoltaik-Dachanlagen ist kurzfristig eine Verdopplung des Zubaus der Vorjahre notwendig, wie es auf dem 9. Solarbranchentag in Stuttgart hieß. Dazu war auch die Landesumwelt- und -energieministerin Thekla Walker geladen. „Seit 2017 verzeichnen wir in Baden-Württemberg einen Aufwärtstrend. In diesem Jahr dürfen wir Rekorde bei den Photovoltaik-Erträgen erwarten“, sagte sie. Zugleich betonte Walker, dass Baden-Württemberg künftig bei den Zubauzahlen „noch deutlich zulegen“ wolle. „Erneuerbare Energien und der damit verbundene Netzausbau sind der Schlüssel für Versorgungssicherheit und das Eindämmen der Klimakrise“, erklärte Walker.

In den zurückliegenden Monaten hat die Landesregierung einige Maßnahmen ergriffen, um den Photovoltaik-Zubau anzukurbeln. Gerade bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen gebe es Nachholbedarf. „Deshalb hat die Landesregierung die Freiflächenöffnungsverordnung angepasst und erlaubt nun jährlich bis zu 500 Megawatt neue Freiflächenanlagen in den so ge­nannten benachteiligten Gebieten“, sagte die Ministerin.

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Blue Sky Energy in der Insolvenz

Der Hersteller von Salzwasserbatterien musste wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Konkurs anmelden. Eine Sanierung des österreichischen Unternehmens wird nach den veröffentlichten Informationen nicht angestrebt.

Die Blue Sky Energy Entwicklungs- und Produktions GmbH musste bereits im September Konkurs anmelden. Das Amtsgericht im österreichischen Wels eröffnete daraufhin das Insolvenzverfahren und bestellte den Rechtsanwalt Marin Stossier zum Verwalter. Bis zum 1. Dezember können Gläubiger ihre Forderungen anmelden. Rund 20 Mitarbeiter sind von der Schließung des Unternehmens betroffen.

Blue Sky Energy war einer der wenigen Anbieter von Speichern auf Salzwasserbasis. Das 2013 gegründete Unternehmen arbeitete am Aufbau einer eigenen Produktionsstätte am Hauptsitz in Frankenburg, um die Heim- und Gewerbespeicher weltweit zu etablieren. Nach Berichten des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) hatte Blue Sky Energy allerdings wegen der Corona-Pandemie mit Lieferschwierigkeiten bei Chips und Grundstoffen zu kämpfen. Am Ende fehlte das Geld für den Aufbau der eigenen Produktion.

Nach den vorliegenden Informationen ist eine Sanierung des Unternehmens nicht angestrebt. Es gehe nun um die bestmögliche Verwertung der Vermögensbestandteile, um die Forderungen der etwa 500 Gläubiger befriedigen zu können. Nach den vorliegenden Angaben stehen den Aktiva von rund 760.000 Euro allerdings Passiva von etwa 13,3 Millionen Euro gegenüber. Dazu dürften auch die Gewährleistungsansprüche in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro zählen, über die „Creditreform“ berichtet. Sie stammten aus Qualitätsmängeln bei Salzwasserbatterien, die aus den USA und China geliefert wurden.

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Paxos und TH Köln entwickeln Solardachpfanne für Strom und Wärme

Optisch sieht das Produkt aus wie ein herkömmlicher Dachziegel und eignet sich daher auch für denkmalgeschützte Gebäude. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Köln will Paxos es nun zur Marktreife bringen. Die Patente sind bereits an einem Photovoltaik-Hersteller verkauft, der die Solardachpfannen in Serien fertigen will.

Die Firma Paxos hat gemeinsam mit der Technischen Hochschule (TH) Köln eine Solardachpfanne entwickelt, die gleichzeitig für die Strom- und Wärmegewinnung genutzt werden kann. Sie unterscheide sich dabei kaum von herkömmlichen Dachziegeln, was sie für Hausbesitzer attraktiv mache, die aus Denkmalschutz- oder ästhetischen Gründen bislang keine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage auf dem Dach installiert haben. Das finale Schritt Richtung Marktreife soll nun in einem Forschungsprojekt gelingen, wie es von den Partnern am Freitag hieß.

Im Projekt „Solardachpfanne.NRW – Dezentrale Strom‐ und Wärmeversorgung made in NRW“ soll der Prototyp für die Serienfertigung weiterentwickelt werden. Wissenschaftler der TH Köln aus den Bereichen Photovoltaik, Erneuerbare Energien, Leistungselektronik und Glasbau erprobten und optimierten das Produkt bereits über mehr als drei Jahre. Dabei seien zwei Testflächen entstanden, um ein mit der Solardachpfanne eingedecktes Dach und herkömmliche Solarmodule im Langzeitversuch zu vergleichen. In vier Teilprojekten seien Temperaturverhalten, Begehbarkeit, hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen sowie Erhöhung der Sicherheit untersucht worden. Zudem sei eine Analyse des verwendeten Glases erfolgt, um optische Verluste durch Reflexion oder Streuung zu minimieren. Gleichzeitig ging es um eine optimale Kombination aus Solarzell- und Schindeltypen.

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Habeck will Smart-Meter-Rollout neu aufrollen

Der Einbau von intelligenten Messsystemen soll endlich vorankommen. Dazu ist ein politischer Neustart geplant, wie Bundeswirtschaftsminister Habeck auf einer Veranstaltung ankündigte. In der Branche wird dies als dringend erforderlich angesehen und es gibt auch Lösungen, die eine wirtschaftliche Umsetzung ermöglichen.

Der Smart-Meter-Rollout sollte in Deutschland schon längst in vollem Gange sein. Doch handwerkliche Fehler der Politik führten dazu, dass Gerichte den Zwangseinbau von intelligenten Zählern wieder kassierten. Das Echo darauf ist durchaus zweigeteilt, denn Smart Meter sind für manche neuen Geschäftsmodelle unerlässlich. Die Smart-Meter-Gateways ermöglichen die Erfassung und Verarbeitung nahezu in Echtzeit. Die ist für eine effiziente Nutzung der Energie von Vorteil und kann zudem die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern schneller reduzieren und für einen stabilen Netzbetrieb bei hohem Erneuerbaren-Anteil sorgen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kündigte nun am Donnerstag auf der Veranstaltung „Future Energy Lab“ der Deutschen Energie-Agentur (Dena) einen Neustart an. Die rechtlichen Unsicherheiten und bisher bestehende bürokratische Hürden sollen mit einem umfassenden Maßnahmenpaket beseitigt werden. Gemeinsam mit der Branche wolle er den Smart-Meter-Rollout erheblich beschleunigen und vereinfachen, so Habeck.

Der Neustart für Smart-Meter-Gateways wurde gerade mit Blick auf die aktuelle Situation begrüßt. „Das ist dringend erforderlich und er sollte umfassend sein“, sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dena. „Nur mit einem digitalen Energiesystem werden erneuerbare Energien sowie Elektroautos und Wärmepumpen gut ins Netz integriert. Smart Meter tragen zum Energiesparen bei und durch eine intelligente Steuerung kann direkt von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien profitiert werden.“ Alle Maßnahmen in diese Richtung würden aktuell dringend gebraucht.

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Durchbruch für die Wärmepumpe

Eine Studie von Agora Energiewende will zeigen, was moderne Wärmepumpen für die Wärmewende in Gebäuden leisten können und wie der Hochlauf in Deutschland gelingt.

2021 hat der Gebäudesektor zum zweiten Mal in Folge das gesetzlich festgelegte Klimaziel verfehlt. Gleichzeitig belasten die rasant gestiegenen Öl- und Gaspreise die Bürger. Deswegen haben Bau- und Wirtschaftsministerium im Juli dieses Jahres gemeinsam ein Sofortprogramm für den Gebäudesektor vorgelegt. Es gibt vor, dass ab 2024 neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. So werden neben Wärmenetzen vor allem Wärmepumpen zur Heiztechnik der Zukunft. Agora Energiewende hat nun eine Studie vorgelegt, die die Effizienz von Wärmepumpen untersucht und Vorschläge für den Wärmepumpen-Rollout macht.

Die Studie „Durchbruch für die Wärmepumpe – Praxisoptionen für eine effiziente Wärmewende im Gebäudebestand“ kommt zu vier zentralen Ergebnissen:

Wärmepumpen heizen auch im Bestand ohne oder mit nur geringen Sanierungsmaßnahmen effizient. In sehr vielen Fällen arbeiten Wärmepumpen auch mit vorhandenen Heizkörpern erfolgreich und liefern kostengünstiger Wärme als Gaskessel.

Die 65-Prozent-Regel hilft, die Gebäude-Klimaziele zu erreichen, bestätigt die Studie. Ausnahmeregelungen müssen eng gefasst sein. Nachhaltige Biomasse ist knapp vorhanden und sollte Gebäuden vorbehalten sein, die anders schwer zu versorgen sind. Wasserstoff steht mittelfristig im Wärmemarkt nicht ausreichend zur Verfügung.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de