Baden-Württemberg braucht mehr Fläche für Photovoltaik-Kraftwerke

Die Landesregierung muss nach Ansicht von Verbänden das Flächenziel für erneuerbare Energien auf mindestens drei bis vier Prozent erhöhen. 25.000 Hektar seien für den Bau von Solarparks notwendig.

    Das Landeskabinett Baden-Württemberg hatte sich am Dienstag auf die Fortschreibung des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg geeinigt. Die Novelle sieht die Ausweisung von mindestens zwei Prozent der Landesfläche für Photovoltaik-Anlagen und Windenergieanlagen vor. Nach den Planungsvorgaben des Bundes entfallen 1,8 Prozent der Fläche im Südwesten auf die Windenergie. Für Solarparks bleiben folglich 0,2 Prozent. Das ist jedoch zu wenig, um bis 2040 die für Baden-Württemberg erforderlichen rund 50 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zu errichten, argumentieren die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) und der Solarcluster Baden-Württemberg.

    Die beiden Branchenverbände fordern daher das Flächenziel insgesamt auf mindestens drei bis vier Prozent anzuheben. Denn es sei davon auszugehen, dass im Genehmigungsverfahren nicht auf allen Flächen Wind- und Photovoltaik-Anlagen gebaut werden dürfen. Allein auf 0,7 Prozent der Fläche müssen tatsächlich Solarparks gebaut werden. Dies entspreche einer Fläche von 25.000 Hektar, erläutert Geschäftsführer Franz Pöter.

    Während sich die Landesregierung bei der Windkraft klar zum 1,8-Prozent-Ziel der Bundesregierung bekennt, konnten sich die Regierungsfraktionen offensichtlich nicht auf höhere Flächenziele für Solarparks im Land einigen. Die bisherigen zwei Prozent Fläche für Sonne und Wind reichen für die in den Klimaschutzszenarien veranschlagten Solarparks nicht aus, wenn sie im Verhältnis 1,8 zu 0,2 aufgeteilt werden, so die Verbände. „Wenn die Regierungsparteien hier zu keiner Einigung kommen, ist der Landtag gefordert, dies im Gesetzgebungsverfahren zu korrigieren“, sagt Jörg Dürr-Pucher, Vorstand der Plattform EE BW. „Die Regionalverbände benötigen jetzt, zum Beginn der Planungsoffensive klare Vorgaben. Eine spätere Anpassung und Überarbeitung der Regionalpläne würde die Prozesse um Monate verzögern.“

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    Quelle: https://www.pv-magazine.de