Siemens Energy will in Berlin Module für Wasserstoff-Elektrolyseure produzieren

Das Unternehmen will in der Hauptstadt künftig neben wasserstofffähigen Gasturbinen auch Elektrolysemodule in industriellen Maßstab fertigen. Die Bündelung der Kompetenzen soll einen wichtigen Baustein für eine sichere und erfolgreiche Energiewende liefern und dazu beitragen, die Wasserstofftechnologie schneller wettbewerbsfähig zu machen.

Siemens Energy will seine industrielle Produktion von Elektrolysemodulen in Berlin ansiedeln. Dafür will das Unternehmen die Infrastruktur einer bereits vorhandenen Halle in Moabit nutzen und dort auf rund 2000 Quadratmetern für rund 30 Millionen Euro die neuen Fertigungslinien errichten. 2023 soll die Produktion beginnen.

Das Unternehmen will in Berlin die einzelnen Elektrolyse-Zellen herstellen und zu funktionstüchtigen Modulen verbinden. Diese sogenannten Stacks werden danach je nach benötigter Leistung zu größeren verfahrenstechnischen Einheiten zusammengesetzt. Dieser letzte Schritt soll am Standort Mülheim erfolgen, der laut Siemens mit der Berliner Fabrik eng verbunden ist und diese hervorragend ergänzt. Entscheidend sei die Überführung der Produktion in eine Serienfertigung.

Wie Siemens Energy erläuterte, werden in der Berliner Fabrik zurzeit Gasturbinen gefertigt, die zu den leistungsstärksten und effizientesten weltweit gehören. Bereits heute könnten sie mit bis zu 50 Prozent Wasserstoff betrieben werden, bis zum Jahr 2030 soll ein kompletter Wasserstoffbetrieb möglich sein. Mit der Bündelung der Kompetenzen beider Bereiche will Siemens einen wichtigen Baustein für eine sichere und erfolgreiche Energiewende liefern. Dazu zähle auch das Geschäftsfeld rund um die Stromübertragung: Im Schaltwerk Berlin stelle Siemens Energy innovative Produkte für die weltweiten Hoch- und Höchstspannungstrassen her.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Stromspeicher-Inspektion 2022: RCT Power wird zum zweiten Mal Testsieger

HTW Berlin veröffentlicht Testergebnisse

Das energieeffizienteste Stromspeichersystem stammt erneut von RCT Power. 95,1 Prozent Energieeffienz bescheinigt die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin dem 10-kWp-System bestehend aus RCT Power Power Storage DC 10.0 und Power Battery 11.5. Damit ist das Unternehmen aus Konstanz wieder Testsieger der unabhängigen Stromspeicher-Inspektion, die die HTW Berlin einmal im Jahr durchführt. 2022 gingen 14 Hersteller mit 21 Systemen ins Rennen. Da große Systeme grundsätzlich effizienter sind, differenziert die Inspektion zwischen 5kWp- und 10-kWp-Systemen.

Warum die Studie für Verbraucherinnen und Verbraucher interessant ist, erklärt Thomas Hauser, Geschäftsführer der RCT Power GmbH, im Interview.

Konstanz, 22. März 2022

Herr Hauser, Energieversorgung ist im Moment Topthema. Warum sollte jemand, der sich mit einem Stromspeicher unabhängiger machen möchte, vor allem auf die Energieeffizienz achten?

Aus zwei Gründen: Die Effizienz ist gut fürs Klima und gut fürs Portemonnaie. Je effizienter eine Batterie Solarstrom zu speichern vermag, desto weniger Energie geht verloren. So spart man Geld und trägt aktiv zum Klimaschutz bei, und das Tag für Tag. Vermeintlich kleine Differenzen in der Effizienz entfalten hier in der Summe eine große Wirkung, die man dann spätestens in der Stromrechnung erkennt. Es ist wie mit dem tropfenden Wasserhahn. Da kommen im Monat schnell ein paar Liter zusammen.

Auf den Punkt gebracht lautet die Formel also: Je effizienter ein Batteriespeichersystem, desto rentabler und nachhaltiger?

Genau. Dabei gibt es vor allem zwei Punkte, die ein System besonders leistungsfähig machen. Entscheidend für eine hohe Energieeffizienz sind – das unterstreicht auch die HTW Berlin – in erster Linie geringe Umwandlungs- und Stand-by-Verluste des gesamten Speichersystems. Unser Produkt ist hier hochwirksam: Der mittlere Umwandlungswirkungsgrad im Entladebetrieb liegt bei 97,6 Prozent. Hinzu kommen geringe Stand-by-Verluste. Außerdem wichtig ist natürlich auch eine schnelle Reaktionszeit. Hier braucht unser System gerade einmal 7 Zehntelsekunden, um sich einzuschwingen. Hier macht sich jedes Watt bezahlt, das man selbst erzeugen kann und nicht aus dem öffentlichen Netz beziehen muss.

Immer mehr Menschen wünschen sich Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Bieten Sie deswegen Ihre Systeme mit Ersatzstrom-Funktion an?

Die Pandemie hat die Nachfrage nach Stromspeichern tatsächlich weiter beflügelt. Bei der Entwicklung unserer Systeme orientieren wir uns, über den Klimaschutz hinaus, vor allem an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden. Deswegen gibt es auch die Ersatzstrom-Funktion. Sie ist optional und sorgt für noch mehr Unabhängigkeit. Sollte der Strom einmal ausfallen, schaltet das Speichersystem innerhalb von Sekunden auf Ersatzstrom um. So hockt man nicht im Dunkeln und braucht keine Kerzen anzuzünden. Licht, Herd, Internet, Fernsehen oder Kühlschrank – ausgewählte Verbraucher – werden einfach mit dem gespeicherten Strom aus unserem System versorgt. Zudem bleibt die Photovoltaikanlage operativ und kann auch die Batterie nachladen.

Das RCT Power System speichert netzdienlich. Was bedeutet das?

Bund und Land machen die Förderung eines Solarstromspeichers häufig von seiner Netzdienlichkeit abhängig, denn Netzengpässe sind für die Netzbetreiber ein großes Problem. Deswegen verfügen unsere Solarstromspeicher über ein prognosebasiertes Lademanagement und erfüllen so das Netzdienlichkeitskriterium. RCT Power Systeme entlasten das Stromnetz und tragen so zur Verringerung der Kosten für die Energiewende bei. Das ist gut für uns als Gesellschaft und kommt der Umwelt zugute.

RCT Power wurde 2022 erneut Testsieger, obwohl die HTW Berlin bereits im letzten Jahr eine deutliche Verbesserung der Systeme allgemein feststellte. Wie konnte sich RCT Power weiterhin behaupten?

Unser Vorteil ist, dass wir das komplette Speichersystem entwickeln und herstellen. Sowohl die Batterie als auch der Wechselrichter sind von RCT Power. Wir bieten also ein komplettes und perfekt aufeinander abgestimmtes und hoch effizientes System. Das schafft uns einen Technologievorsprung. Auch das Team dahinter ist mitentscheidend. Wir sind ein erfahrenes, motiviertes Team mit glühendem Innovationsdrang, welches an die essenzielle Bedeutung der Solarenergie für die Klimawende glaubt.

Die HTW hat für Ihre Systeme 2 Prozent höhere nutzbare Speicherkapazitäten ermittelt, als von Ihnen angegeben. Wie kann das sein? Haben Sie nicht richtig gemessen?

Nein, wir messen schon ordentlich. Beziehungsweise wir lassen messen. Unsere Messungen wurden gemäß Effizienzleitfaden von der renommierten AIT (Austrian Institut of Technology) in Wien durchgeführt. Das Institut führt schon seit vielen Jahren Tests im Bereich Photovoltaik und Leistungselektronik durch. Bei RCT Power legen wir sehr viel Wert auf den Schutz vor Tiefenentladung. Wir sind hier eher konservativer im Vergleich zu den teilweise überzogenen Angaben unserer Mitbewerber. Aufrichtigkeit und Vertrauen sind für uns Grundwerte.

Das kleinere Speichersystem von RCT Power belegte einen dritten Platz. Enttäuscht?

Ja und nein. Ja, weil es ein Kopf-an-Kopf-Rennen war und wir nur 1,1 Prozent hinter dem Testsieger und 0,1 Prozent hinter den beiden Zweitplatzierten lagen. Das ist natürlich schade. Doch in der Praxis macht das einen minimalen Unterschied. Unser 5-kWp-Speichersystem ist mit einem Leistungsindex von 91,1 Prozent ebenfalls höchst energieeffizient. Es gehört bereits seit ein paar Jahren mit zu den besten 5-kWp-System am Markt.

Ist RCT Power auch bei der nächsten Stromspeicher-Inspektion dabei?

Auf jeden Fall. Die Studie ist eine tolle Bestätigung für unsere Entwicklungsarbeit. Letztes Jahr stellten wir sogar einen absoluten Rekord auf mit unserem 10-kWp-Speichersystem. Hinter vielen unserer Mitbewerber stehen große Konzerne. RCT Power dagegen ist ein mittelständiges Unternehmen, das langfristige Kundenbeziehungen pflegt und viel Wert auf den persönlichen Kundenservice legt. Nachhaltiges Wachstum ist unsere Maxime. Wir gehören noch nicht zu den Größten, aber zu den Besten auf dem Markt.
Vielen Dank Herr Hauser für das interessante Gespräch.

Thomas Hauser, Geschäftsführer der RCT Power GmbH

RCT Power GmbH

Die RCT Power GmbH ist Hersteller von Wechselrichtern und stationären Speicherlösungen für private Wohngebäude. Das Unternehmen wurde im Oktober 2015 gegründet und hat seinen Firmensitz in Konstanz am Bodensee. Hier arbeitet ein erfahrenes Expertenteam aus dem Bereich Leistungselektronik an innovativen Lösungen für eine bessere und langfristige Nutzung der Solarenergie.
www.rct-power.com

Kontakt
Dipl.-Kfr. Anne Theissen dos Santos
Marketing
RCT Power GmbH
E-Mail: marketing@rct-power.com
Telefone: +49 172 5853358

Girls‘ Day – u.a. am ISC Konstanz e.V.

Um Mädchen für die Solarforschung zu begeistern, beteiligen wir sich das ISC Konstanz am diesjährigen
Girls´ Day am 28. April 2022

Alle Informationen unter: LINK

Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Infomation an Ihre Schülerinnen (ab dem 8. Schuljahr) weiter leiten und sie zu einer Teilnahme ermutigen!

Sonnige Grüße,

das Team der Konstanzer Solaren Lernwerkstatt (KonSoLe)
ISC Konstanz

„Qwark³“: Hochtemperatur-Wärmepumpe mit 8 Megawatt für Fernwärme in Berlin

Vattenfall und Siemens Energy bauen in Berlin eine Acht-Megawatt-Wärmepumpe für die Fernwärmeversorgung. Die Anlage wird über das Stromnetz mit Windkraft und Photovoltaik betrieben und liefert Wärme und Kälte für das örtliche Fernwärmenetz.

Die Vattenfall Wärme Berlin AG, ein Unternehmen des schwedischen Energieversorgers Vattenfall, und die deutsche Siemens Energy AG bauen derzeit am Potsdamer Platz in Berlin eine Hochtemperatur-Wärmepumpe mit acht Megawatt, die mit Abwärme und erneuerbarem Strom grüne Fernwärme erzeugen und in das Fernwärmenetz der Stadt einspeisen soll. „Die Anlage nutzt effizient erneuerbaren Strom aus dem lokalen Netz“, so ein Sprecher von Siemens Energy pv magazine. „Solarstrom ist in Berlin nicht die vorherrschende Quelle, und die direkte Kopplung von Wärmepumpen mit Solarstrom ohne Speicher ist eine Herausforderung, da Wärmepumpen umso wirtschaftlicher sind, je mehr Betriebsstunden sie sammeln. Allerdings ist die Photovoltaik im Allgemeinen eine Chance, je mehr sie in das Netz eindringt, da sie immer mehr wirtschaftlichen und grünen Strom für die Einspeisung in Wärmeanlagen liefert. “

Das Projekt „Qwark³“ – benannt nach der deutschen Abkürzung für „Kopplung von Fernwärme, Strom und Kälte“ – soll bis Ende dieses Jahres den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Vattenfall und Siemens unterzeichneten den Vertrag zum Bau der Anlage im März 2021. Die Wärmepumpe wird voraussichtlich 8 Megawatt thermische Leistung für das Fernwärmenetz bereitstellen und Liefertemperaturen zwischen 85 und 120 Grad Celsius liefern. Die Hochtemperatur-Wärmepumpe von Siemens Energy kann bei Bedarf Wärme an das Fernwärmenetz liefern, auch unter kalten Winterbedingungen.

„Langfristig wird das Temperaturniveau der Fernwärme aus Effizienzgründen sinken“, so der Sprecher weiter. „Aber bis alle Netze umgestellt sind, wird es noch Jahrzehnte dauern, und Hochtemperatur-Wärmepumpen sind eine wichtige Brückentechnologie zur Dekarbonisierung der Wärme. Parallel dazu werden immer mehr industrielle Anwendungen dekarbonisierte Wärme aus Hochtemperatur-Wärmepumpen nachfragen.“ Die von Vattenfall betriebene Kälteanlage am Potsdamer Platz ist in der Lage, rund 12.000 Büros, 1000 Wohneinheiten und zahlreiche kulturelle Einrichtungen mit Kälte und Wärme zu versorgen.

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Bundesregierung bei Photovoltaik-Überdachung von Autobahnen, Kanälen und Bahntrassen (noch) skeptisch

Bevor die in Bundesbesitz befindlichen versiegelten Flächen mit Photovoltaik überdacht werden, braucht es nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums noch Machbarkeitsstudien und Kostensenkungen bei solchen Anlagen. Daher liegt der Fokus der geplanten EEG-Novelle zunächst auf Agri-Photovoltaik und Dachanlagen, wie aus einer Antwort auf eine Anfrage an die Bundesregierung hervorgeht.

Versiegelte Flächen für die Photovoltaik-Erzeugung zu nutzen, wird derzeit viel diskutiert. Auch das die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen sollte, wenn es um den Photovoltaik-Ausbau im Land geht. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Vogt fragte nun bei der Bundesregierung an, ob sie plane, im Bundesbesitz befindliche versiegelte Flächen wie Autobahnen, Kanäle oder Bahntrassen mit Photovoltaik-Anlagen überdachen und so einen Doppelnutzen dieser Flächen zu ermöglichen.

Kurzfristig wird dies wohl nicht erfolgen, wie sich aus der Antwort herauslesen lässt. „Photovoltaik-Anlagen oberhalb von Autobahnen, Kanälen oder Bahntrassen sind bisher in Deutschland weder realisiert noch getestet worden“, schreibt der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Patrick Graichen, in seiner Antwort an den Abgeordneten. „Für solche Anlagen gilt es zunächst, die technische Umsetzbarkeit, langfristige Nutzbarkeit und nicht zuletzt die Kosteneffizienz und das zukünftige Kostensenkungspotenzial, zum Beispiel im Rahmen von Machbarkeitsstudien oder Demonstrationsprojekten, zu prüfen, bevor ein breitenwirksames Fördermodell beispielsweise im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert wird“, so Graichen weiter.

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Pilotprojekt in den Niederlanden: Grüner Wasserstoff erzeugt aus Photovoltaik

Alliander und Groenleven haben den Bau der ersten grünen Wasserstoff-Produktionsanlage in den Niederlanden abgeschlossen. Sie ist an einen 50 Megawatt-Solarpark angeschlossen und wird voraussichtlich ab Juni grünen Wasserstoff erzeugen.

Groenleven, die niederländische Einheit des deutschen Konzerns Baywa re, und der größte niederländische Energieversorger Alliander haben in Oosterwolde in der Provinz Friesland die erste Photovoltaik-gespeiste Wasserstoffproduktion der Niederlande angekündigt. „Alliander und Groenleven werden untersuchen, welche Rolle Wasserstoff in Gebieten spielen kann, in denen die Kapazität des Stromnetzes nicht ausreicht, um neue große Photovoltaik-Kapazitäten aufzunehmen“, erklärten die beiden Unternehmen. Sie verwiesen dabei auf die jüngst aufgetretenen Probleme mit der Netzanschlusskapazität im Norden der Niederlande. Alliander wolle insbesondere prüfen, ob die Überlastung des Netzes in diesem Gebiet verringert oder verhindert werden kann und ob durch den Einsatz von Wasserstoff weniger Mittel für den Netzausbau aufgewendet werden müssen.

Die Wasserstoff-Produktionsanlage wird von Alliander betrieben und mit einem nahe gelegenen, von Groenleven betriebenen 50 Megawatt-Solarpark verbunden sein. Der in der neuen Anlage erzeugte grüne Wasserstoff wird von dem örtlichen Taxiunternehmen Kort und dem Kraftstofflieferanten Orange Gas zu einem nicht genannten Preis gekauft. „Es wird erwartet, dass jährlich 100.000 Kilogramm Wasserstoff produziert werden können, was für etwa 10 Millionen saubere Kilometer Autofahrten mit einem Pkw ausreicht“, so Alliander. Groenleven wird untersuchen, wie der grüne Wasserstoff gespeichert und für andere Anwendungen genutzt werden kann.

„Das Pilotprojekt, das wir gemeinsam mit Groenleven umsetzen, gibt uns die Möglichkeit zu sehen, ob Wasserstoff zur effizienten Nutzung unserer Stromnetze beitragen kann“, betonte der Alliander-Geschäftsführer Daan Schut. „Indem wir mit dem im Solarpark erzeugten Strom Wasserstoff herstellen und diesen als Treibstoff für Autos verwenden, haben wir eine geringere Belastung und es geht keine nachhaltig erzeugte Energie verloren.“ Nach Angaben des niederländischen Energieversorgers wird der Wasserstoff voraussichtlich im Juni erstmals durch die Leitungen der Anlage fließen.

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Comeback von Windkraft und Photovoltaik im ersten Quartal

Die Erzeugung der Erneuerbaren-Anlagen hat nach ersten Schätzungen von ZSW und BDEW in den ersten drei Monaten 2022 um knapp 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt. Damit deckten Photovoltaik und Windkraft mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs.

Im vergangenen Jahr ging der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland zurück. Dies lag primär an den eher ungünstigen Witterungsbedingungen, die vor allem die Windkraft-Erzeugung ausbremsten, während es bei der Photovoltaik ein eher durchschnittliches Erzeugungsjahr war. Doch seit Jahresbeginn hat sich der Wind gedreht. Nach den vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lieferten die Erneuerbaren im ersten Quartal rund 74,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei dies ein Plus von knapp 25 Prozent.

Der Anstieg sei vor allem auf die für Windkraft und Photovoltaik günstigen Wetterverhältnisse zurückzuführen. So war es im Januar und Februar „ungewöhnlich windig“ gewesen, im März gab dazu überdurchschnittlich viele Sonnenstunden in Deutschland. Für Januar und Februar ergebe sich daher ein Anteil von 54 Prozent der Erneuerbaren am Stromverbrauch, wobei er im Februar sogar 62 Prozent erreichte. Eine abschließende Ermittlung des Erneuerbaren Anteil am Stromverbrauch im ersten Quartal könne erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so ZSW und BDEW weiter.

Klar ist jedoch, dass es im Februar mit 20,6 Milliarden Kilowattstunden Windstrom einen neuen Rekordmonat bei der Erzeugung gab. Insgesamt schätzen BDEW und ZSW, dass die Windkraft an Land im ersten Quartal etwa 39,4 Milliarden Kilowattstunden und auf See 7,5 Milliarden Kilowattstunden lieferte. Für die Photovoltaik wird von einer Erzeugung von 9,6 Milliarden Kilowattstunden und für die Biomasse von 13,2 Milliarden Kilowattstunden ausgegangen.

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Deutschland reduziert Abhängigkeit von russischen Öl- und Kohlelieferungen „mit hohem Tempo“ bei Öl und Kohle – nur beim Gas klemmt es noch

Das Bundeswirtschaftsministerium verweist in seinem „Fortschrittsbericht Energiesicherheit“ insbesondere auf die Diversifizierung bei Kohle und Öl. Die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu reduzieren, wird hingegen als anspruchsvoll beschrieben. Für ein Embargo reicht es nach Ansicht von Habeck noch nicht.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs vor rund einem Monat viel unternommen, um Alternativen zu russischen Energielieferungen zu eröffnen. Am eindrücklichste dabei wahrscheinlich sein Besuch bei den Scheichs in Katar, mit denen er eine Einigung über LNG-Lieferungen nach Deutschland erzielte. Am Freitag nun veröffentlichte das Ministerium den aktuellen „Fortschrittsbericht Energiesicherheit“, in dem die Anstrengungen dokumentiert sind.

Erste wichtige Etappenziele sind erreicht, um uns aus dem Klammergriff der russischen Importe zu lösen“, sagte Habeck zur Veröffentlichung. Es geht darum, die Versorgung auf eine breitere Basis zu stellen. Dies sei vor allem bei Öl und Kohle bereits gelungen. „Unternehmen lassen Verträge mit russischen Lieferanten auslaufen, verlängern sie nicht und stellen auf andere Lieferanten um. Und das in einem Wahnsinns-Tempo“, so seine Einschätzung. Mit den Vertragsumstellungen werde die Abhängigkeit von russischen Öllieferungen in absehbarer Zeit auf etwa 25 Prozent gesenkt. Bis zur Jahresmitte sei eine Halbierung der russischen Ölimporte nach Deutschland angestrebt, bis zum Jahresende dann auf nahezu null.

Ähnlich hoch sei das Tempo bei der Kohle. Die Unternehmen hätten ihre Verträge neu auf- und umgestellt. Bereits in den nächsten Wochen sinke so die Abhängigkeit von 50 auf 25 Prozent, der die neuen Verträge bereits ab April schrittweise wirksam würden. Bis zum Frühsommer würden ein Großteil der Kraftwerksbetreiber gänzlich auf russische Steinkohle-Lieferungen verzichten und ab Herbst komplett unabhängig sein.

Die Umstellung bei der Gasversorgung sei hingegen „anspruchsvoll“, doch auch diesbezüglich gebe es Fortschritte. Nach dem Bericht lag der Anteil der russischen Gaslieferungen in der Vergangenheit durchschnittlich bei 55 Prozent. Zum Ende des ersten Quartals sei er auf 40 Prozent gesunken. „Es liegt noch ein Weg vor uns und wir werden den Abschied von russischem Gas nur mit einem gemeinsamen Kraftakt schaffen – Bund, Länder, Kommunen, Unternehmen und private Haushalte zusammen“, erklärte Habeck.

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RWE und OGE präsentieren Konzept für nationale Wasserstoff-Infrastruktur

RWE will bis 2030 eine Elektrolyseleistung bis zu einem Gigawatt aufbauen, OGE 1.500 Kilometer Wasserstoff-Leitungen schaffen. Der Investitionsbedarf liegt bei rund 3,5 Milliarden Euro.

So wie der griechische Superheld Herkules aushilfsweise das Firmament auf seinen Schultern trägt, so soll „H2ercules“ eines Tages dauerhaft die heimische Wasserstoffwirtschaft stützen – unter diesem Namen wollen RWE und der Gasnetzbetreiber OGE das Rückgrat einer Wasserstoff-Infrastruktur von der Nordseeküste bis nach Süddeutschland schaffen. Das Konzept sieht vor, Elektrolyseure sowie Speicher- und Importmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Norden einzurichten und diese mit industriellen Endverbrauchern im Westen und Süden Deutschlands zu verbinden. Weitere in Entwicklung befindliche Importrouten aus dem Süden und Osten sollen bis 2030 angeschlossen werden.

Den Investitionsbedarf beziffern RWE und OGE auf etwa 3,5 Milliarden Euro. Über H2ercules könnten zwei Drittel des für 2030 erwarteten Wasserstoffbedarfs in den Verbrauchszentren entlang des empfohlenen Korridors gedeckt werden, erwarten die beiden Unternehmen. Die Partner betonen, dass das Projekt offen ist für weitere Akteure entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Die beiden Unternehmen wollen nun mit der Politik über die für das Projekt notwendigen Rahmenbedingungen sprechen.

„Das Konzept ist als umsetzbarer Vorschlag zu verstehen, um die Hercules-Aufgaben Dekarbonisierung und Diversifizierung der Energieversorgung zu lösen“, sagt Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung von OGE.

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Das (unfreiwillige) Verdienst der Ampelkoalition

Dass vor Wahlen und vor Regierungsbildungen die dominierenden politischen Kräfte Botschaften verbreiten, die in der Bevölkerung eine zuversichtliche Stimmung auslösen sollen, ist nicht neu. Die Bevölkerung ist auch schon daran gewöhnt, dass solche Ankündigungen sich nicht gerade durch Verlässlichkeit auszeichnen, so dass sich die Enttäuschung bei späterer Nicht-Einhaltung in Grenzen hält.

Im Zuge der Bildung der Ampel-Koalition war es dennoch anders. Die Erkenntnis, dass wir nun wirklich in die allerletzte Phase eingetreten sind, in der die Erderwärmung eventuell noch beeinflusst werden kann, hatte sich in der Gesellschaft denn doch verbreitet. Die junge Generation knallte die ihr gestohlene Zukunft der Öffentlichkeit vor die Füße. Das Bundesverfassungsgericht mahnte mehr Klimaschutz an, der IPCC schlug Alarm wie nie zuvor. Dass diese zugespitzte Situation eine Steilvorlage für die Grünen darstellte und dass die Grünen dann auch tatsächlich zweitstärkste Kraft in einer Dreierkoalition wurden, ließ doch Etliche hoffen.

Im Ergebnis der Sondierungsgespräche durfte man denn auch lesen „Wir machen es zu unserer gemeinsamen Mission, den Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch zu beschleunigen und alle Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen. Dazu werden wir Planungs- und Genehmigungsverfahren erheblich beschleunigen. … Bürokratische Hürden werden wir abbauen.“

Der Koalitionsvertrag bekräftigte: „Die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen, hat für uns oberste Priorität. Klimaschutz sichert Freiheit, Gerechtigkeit und nachhaltigen Wohlstand. … Wir bringen neues Tempo in die Energiewende, indem wir Hürden für den Ausbau der erneuerbaren Energien aus dem Weg räumen. Schritt für Schritt beenden wir das fossile Zeitalter“.

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