Die in ein virtuelles Kraftwerk eingebundenen Fahrzeugbatterien werden genutzt, um kurzfristig auftretende Frequenzschwankungen abzufedern. Dies haben die Unternehmen nun erstmals in der Praxis umgesetzt.
Die Idee ist nicht neu und es gab auch schon einige Forschungsprojekte dazu: Man vernetzt die Batterien von Elektrofahrzeugen digital in einem virtuellen Kraftwerk und nutzt sie dann, um Regelenergie bereitzustellen. Genau dies haben der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Sonnen nun erfolgreich getestet. Dabei sei die Speicherkapazität der Fahrzeugbatterien erstmals in der Praxis genutzt worden, um kurzfristig im Stromnetz auftretende Frequenzschwankungen abzufedern, wie das Allgäuer Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Neben den Batterien der Elektroautos gehören auch Photovoltaik-Heimspeicher zum virtuellen Kraftwerk von Sonnen. Es handele sich um Fahrzeuge verschiedenen Hersteller, die in den Haushalten von Mitgliedern der Sonnen-Community genutzt würden. Diese befinden sich im Netzgebiet von Tennet. Für die Bereitstellung der Regelenergie muss die Speicherkapazität der Fahrzeugbatterien innerhalb von 30 Sekunden flexibel regelbar sein, um für den Ausgleich von Lastveränderungen und damit Frequenzschwankungen im Netz zur Verfügung zu stehen. Dies wird Sonnen zufolge allein über einen intelligenten Ladevorgang erreicht. Ein Entladen und damit eine zusätzliche Abnutzung der Batterien finde nicht statt.
Sonnen plant im nächsten Schritt die Einbindung von 5000 weiteren Haushalten mit einem Elektroauto und einer Wallbox des Anbieters in das virtuelle Kraftwerk. Mit den jeweils vorhandenen Photovoltaik-Heimspeichern in den Haushalten, die ein Potenzial von rund 80 Megawatt hätten, verfüge Tennet damit einer einen Primärregelbedarf von 170 Megawatt, heißt es weiter.
Quelle: https://www.pv-magazine.de