Bei angespannten Situationen bittet Transnet BW die Nutzer über die App um Verschiebung des Stromverbrauchs. Als offizielle Warn-App dient sie aber nicht.
Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW will die Stromverbraucher aktivieren, einen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten. Dazu hat das Unternehmen jetzt eine App namens „StromGedacht“ entwickelt, mit der es über den aktuellen Status des Stromnetzes informiert. Sagt die Prognose des Netzbetreibers eine angespannte Situation für Baden-Württemberg vorher, bittet die App die Nutzer via Push-Nachricht um Mithilfe. Die Anwendung macht dann konkrete Vorschläge, wie sie durch eine zeitliche Verschiebung des eigenen Stromverbrauchs das Netz entlasten können. Zudem liefert die App Einblicke in die Funktionsweise des Stromversorgungssystems und berichtet über aktuelle Herausforderungen.
Die StromGedacht-App kann im Google Play Store sowie im App Store von Apple kostenlos heruntergeladen werden. Transnet BW betont, dass es sich dabei nicht um eine klassische Warn-App handelt. Im Falle einer kritischen Situation im Stromnetz mit spürbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung warnen die Behörden über offizielle Kanäle.
Transnet BW verweist darauf, dass die Netzbetreiber häufig auf fossil befeuerte Kraftwerke zur Netzstabilisierung zurückgreifen müssen, um fehlende Transportkapazitäten zu kompensieren. Die Mithilfe der Bürger spart also CO2-Emisisonen ein, so die Hoffnung des Unternehmens. Zudem würden die Kosten für die Versorgungssicherheit reduziert.
Je mehr Haushalte die App nutzen und sich einbringen, desto größer ist der Effekt auf das Netz, erklärt das Entwicklungsteam von TransnetBW rund um Antonia Weber, Ruth Hauber und Florian Dinger. Schon vermeintlich kleine Maßnahmen wie das Verschieben eines Waschgangs und das vorzeitige Laden eines Akkus könnten in Summe dazu beitragen, das Gleichgewicht im Stromnetz zu halten.
Quelle: https://www.pv-magazine.de