Im Rahmen eines eigenen Teilvorhabens im europäischen Horizon-Projekt Enflate sollen in einem Quartier in der Ostschweiz Einzelpersonen ihre Strom-Flexibilitäten auf einer Plattform anbieten können. Beteiligt sind die Hochschule Luzern, die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke, CKW und die europäische Strombörse.
Eigentlich ist die Schweiz nicht mehr Teil des 100 Milliarden Euro schweren europäischen Forschungsprogramms „Horizon Europe“ – weil das Land im Mai 2021 die Verhandlungen mit der EU über den Abschluss eines institutionellen Rahmenabkommens abgebrochen hat. Damit Schweizer Hochschulen als assoziierte Partner trotzdem an großen EU-Forschungsprojekten teilnehmen können, stellt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation dafür eigene Mittel zur Verfügung. So auch bei dem Schweizer Teilvorhaben des Horizon-Projekts Enflate, das Verbrauchsspitzen beim Strom mit Hilfe einer digitalen Handelsplattform regulieren will. Auf dieser Plattform sollen Einzelpersonen ihre Flexibilität im Stromverbrauch gegen Geld anbieten können.
An dem Schweizer Teilprojekt arbeiten unter der Leitung der Hochschule Luzern die CKW AG, die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG und die europäische Strombörse Epex Spot zusammen. „Wer weiß, dass er sein E-Auto nicht zu einer bestimmten Zeit aufladen muss, soll diese Flexibilität auf der Plattform Enflate verkaufen können“, erklärt Christoph Imboden, Dozent an der Hochschule Luzern, ein Anwendungsbeispiel. Stromanbieter sollen dann die Möglichkeit haben, das Laden zu unterbrechen und den Strom jemand anderem zur Verfügung zu stellen. Ob diese Herangehensweise funktioniert, soll in einem Beispielquartier in der Ostschweiz getestet werden. Dabei wollen die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke unter anderem die Auswirkungen von Flexibilitätsmärkten auf die Netzauslastung in der Praxis untersuchen.
Quelle: https://www.pv-magazine.de