Der Verein, 70 Mitwirkende Unternehmen aus der Energiebranche, sowie das Fraunhofer IEE und Fraunhofer ISE haben sich mit den notwendigen Stellschrauben für wirtschaftlichen Betrieb von erneuerabren Energieanlagen im dynamischen Ausbauszenario befasst. Das Ergebnis: die heutige Regulatorik sichert keinen wirtschaftlichen Betrieb. Mit sechs Reformen, wie sie die Arbeitsgruppe herausgearbeitet hat, ließe sich das jedoch umsetzen.
Die neue Bundesregierung will bis zum Jahr 2030 die installierte Photovoltaik-Leistung auf 200 Gigawatt erhöhen. Bei der Windkraft soll zu Land und auf See ähnlich ambitioniert hergehen. Doch das heutige Strommarktdesign ist ungeeignet dafür, eine große Menge an flexiblen Generatoren zu integrieren und deren wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen. Zu dieser Einschätzung ist der Bundesverband der Erneuerbaren Energien (BEE) in einer gemeinsamen Studie mit dem Namen „Neues Strommarktdesign für die Integration fluktuierender Erneuerbarer Energien“ mit 70 Unternehmen aus der Energiebranche, dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) gekommen.
Damit die Energiewende gelingt, müssen sich Investitionen in erneuerbare Energien lohnen. Dafür ist eine betriebswirtschaftliche Grundlage zwingend notwendig. Diese Grundlage kann geschaffen werden, indem die Marktwerte der Erneuerbaren an der Strombörse oberhalb der Stromgestehungskosten liegen. Genau um das zu erreichen, müssen Strommarktreformen angestoßen werden. Das Marktdesign heute ist auf konventionelle Energieträger zugeschnitten und ist nicht gut auf dargebotsabhängige Stromquellen ausgelegt, so die Autoren.
Sie führten mehrere Simulationen zum Strommarkt anhand der geplanten Ausbauziele durch und überprüften, ob sich die Erneuerbaren-Anlagen wirtschaftlich betreiben lassen. Im ersten Teil der Arbeit wurde das Basisszenario, also der Weiterführung der heutigen Regulatorik, aber mit den Ausbauzielen der neuen Regierung untersucht. Danach haben die Autoren mögliche Veränderungen des Strommarktdesigns erdacht und in einem Reformszenario den Ausbau der Erneuerbaren noch mal analysiert. Im Basisszenario der Studie zeigt sich, dass das System die Versorgungssicherheit gewährleisten kann und es technisch auch möglich wäre, den Kohleausstieg auf 2030 vorzuziehen. Auch die Systemdienstleistungen, die heute von konventionellen Kraftwerken bereitgestellt werden, können von den Erneuerbaren übernommen werden.
Quelle: https://www.pv-magazine.de