Green Hydrogen Technology entwickelt Verfahren für Wasserstoff aus Klärschlamm und Plastikmüll

Das Augsburger Start-up beginnt jetzt mit dem Bau einer Versuchsanlage. Green Hydrogen Technology will seine Technologie vor allem bei Kommunen und Industriebetrieben vermarkten.

Für Green Hydrogen Technology muss klimaneutraler Wasserstoff nicht zwingend aus einem mit Solar- oder Windstrom betriebenen Elektrolyseur kommen – auch Klärschlamm und Plastikmüll können den Energieträger liefern. Dazu hat das Unternehmen aus Augsburg ein Verfahren entwickelt, das nun in einer Versuchsanlage im österreichischen Leoben erprobt werden soll. Sie soll im Juni 2022 in Betrieb gehen.

Das Verfahren von Green Hydrogen Technology umfasst zwei Stufen: Auf der ersten Stufe werden Ausgangsstoffe wie Klärschlamm unter Zufuhr von reinem Sauerstoff sehr hohen Temperaturen ausgesetzt, so dass Heißgas entsteht. Daraus wird dann auf der zweiten Stufe gasförmiger Wasserstoff gewonnen, indem aufgeschmolzener Kunststoff in das Heißgas injiziert wird. Durch die Zugabe von Wasser entsteht Wassergas, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Das Wassergas wird anschließend in einem zweistufigen Katalysatorvorgang zu so genanntem Sauergas. In einem weiteren Schritt wird daraus schließlich reiner Wasserstoff gewonnen. Das dabei ebenfalls entstehende CO2 kann als technisches Gas abgeschieden und weiterverwertet werden.

Bei dem Prozess fallen – anders als bei der Verbrennung von Abfallstoffen – keine Giftstoffe wie Dioxine an. „Die Technologie stiftet doppelten Nutzen. Wir erzeugen nicht nur saubere Energie, sondern führen auch Abfallstoffe wie Klärschlamm und Plastikmüll einer sinnvollen Nutzung zu“, erklärt Nadja Rondhame, Verfahrensingenieurin bei Green Hydrogen Technology.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de