Der Verband fordert daher unmittelbar nach der Wahl ein Beschleunigungsgesetz für den Photovoltaik-Ausbau. Im ersten Halbjahr ist die Nachfrage um etwa 22 Prozent gewachsen, zugleich gibt es einen großen Einbruch bei neuen gewerblichen Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt Leistung.
Die Bundesnetzagentur gibt den Bruttozubau für Photovoltaik-Anlagen im ersten Halbjahr in Deutschland mit 2,75 Gigawatt an. Dies sei ein Wachstum um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, doch angesichts der Anforderungen beim Klimaschutz sei das Ausbautempo viel zu langsam, heißt es am Dienstag vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Daher brauche es unmittelbar nach der Bundestagswahl im Herbst ein Photovoltaik-Beschleunigungsgesetz, um eine Verdrei- oder Vervierfachung des jährlichen Zubaus zu erreichen. Ohne einen deutlich stärkeren Ausbau der Photovoltaik lasse sich der künftige Strombedarf infolge der Abschaltung von Kern- und Kohlekraftwerken nicht decken, so der BSW-Solar weiter. Dies zeigten auch Erhebungen von Marktforschern und wissenschaftliche Studien.
Dazu kommt, dass der BSW-Solar mit Sorge eine „zunehmende Investitionszurückhaltung“ bei Unternehmen verzeichnet, wenn es um die Erschließung von Gewerbedächern geht. Dies bereite dem Verband Sorgen. Er habe ermittelt, dass im Mai 57 Prozent und im Juni 67 Prozent weniger Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt bei der Bundesnetzagentur gemeldet wurden als noch in den Vorjahresmonaten. Seit April müssen Photovoltaik-Dachanlagen ab 300 Kilowatt Leistung an Ausschreibungen teilnehmen, um die volle EEG-Vergütung für den eingespeisten Solarstrom zu erhalten. Andernfalls bekommen sie nur 50 Prozent des anzulegenden Wertes und müssen den restlichen Solarstrom direkt selbst verbrauchen.
Quelle: https://www.pv-magazine.de